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Die Museumsinsel – ein Juwel am Ufer der Spree

Die Museumsinsel ist eine der bedeutendsten Sehenswürdigkeiten von Berlin. Der Gebäudekomplex, der 1999 zum UNESCO-Welterbe erklärt wurde, erstreckt sich über den gesamten Nordteil der Spreeinsel.
Insgesamt wurden hier zwischen 1824 und 1930 fünf Museen errichtet: das Alte Museum, das Neue Museum, die Alte Nationalgalerie, das Bode-Museum und das Pergamonmuseum.
Die Museumsanlage besticht dabei nicht nur durch ihr eindrucksvolles Erscheinungsbild, sondern hat auch hohe symbolische Bedeutung. Doch der Zahn der Zeit und gewaltsame historische Ereignisse haben die Bausubstanz im Laufe der Jahre stark in Mitleidenschaft gezogen. Insbesondere die Bombenangriffe im Zweiten Weltkrieg und die komplexe Dynamik im geteilten Berlin blieben nicht ohne Folgen.
Aus diesem Grund wurden in den 90er Jahren umfassende Restaurierungsarbeiten sowie eine Umgestaltung der gesamten Anlage eingeleitet. Das Ziel: der Museumsinsel ihre ursprüngliche Bedeutung zurückzugeben.
Die Restaurierung der Museumsinsel – eine ständige Herausforderung
Mit der Umsetzung des finalen Masterplans wurde im Jahr 2000 schließlich ein Team von drei Architekten unter der Leitung von David Chipperfield betraut. Der Plan umfasst im Wesentlichen natürlich die Sanierung der einzelnen Häuser, aber auch die Errichtung der James-Simon-Galerie, eines neuen Museumsbaus, der auch Raum für Shops und Gastronomie bieten und zugleich als zentrales Eingangsgebäude dienen soll. Darüber hinaus werden die alten Gebäude durch einen archäologischen Rundgang miteinander verbunden – mit Ausnahme der Alten Nationalgalerie, deren Anbindung zu kompliziert wäre.Dr. Ralf Nitschke von den Staatlichen Museen zu Berlin ist mitverantwortlich für die Leitung der Restaurierungsarbeiten auf der Museumsinsel. Wir haben mit ihm über das Projekt und den aktuellen Stand der Arbeiten gesprochen.
Die Ziele
Die größten Schwierigkeiten bei der Umsetzung dieser nicht einfachen Aufgabe – die ja auch eine lange Vorgeschichte hat – sind auf den schlechten Zustand der Gebäude infolge der Beschädigungen im Zweiten Weltkrieg zurückzuführen. Hinzu kommt, dass die Museumsinsel nach dem Bau der Mauer Teil Ostberlins war und es der DDR nicht gelang, sich der Anlage im erforderlichen Ausmaß anzunehmen.Dies hatte zur Folge, dass zu Beginn der Restaurierungsarbeiten die Beleuchtungs- und Heizanlagen in einem katastrophalen Zustand waren. Wir sprechen hier also über eine enorme Aufgabe, an der bereits mehrere Generationen gearbeitet haben und die auch noch mehrere Generationen beschäftigen wird.
Das Bauprojekt sieht daher vor, diese Lücke nun zu schließen und den Besuchern damit eine Art „Grand Tour“ zu ermöglichen. Der Zugang wird dann über die James-Simon-Galerie erfolgen, wo der sprichwörtliche Rundgang letztlich auch wieder enden wird. Das Haus, das zuletzt saniert wird, ist das Alte Museum, die entsprechenden Arbeiten sollen nach Fertigstellung des Pergamonmuseums aufgenommen werden.