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Oma Trude
Upcycling – die besondere Verjüngungskur

Trude macht upcycling
Upcycling - aus Alt mach Besser | © Illustration (Detail): Celine Buldun

Was rettet übrig gebliebene Osterhasen und die Umwelt? Upcycling! Es ist ein wenig wie Recycling, aber – wie der Name schon sagt – Upcycling erhöht den Wert der verwendeten Materialien. Oma Trude hat einige Ideen für Euch ausprobiert.

Ihr Lieben,
 
hoffentlich geht es Euch gut, hoffentlich seid Ihr gesund! Man kann von Glück sagen, dass das Wetter meistens so herrlich ist, denn sonst würde ich die Corona-Krise definitiv schlechter aushalten. Es passt mir nicht recht, ständig Distanz wahren zu müssen und mit Maske einkaufen zu gehen. Und ich vermisse meine Freundin Inge. Aber ich will nicht jammern, es läuft sonst alles prima bei mir, und natürlich halte ich mich an die Regeln.

Schoko-Osterhase wird zu Kaffee-Knabberei

Ich habe glücklicherweise viel Kontakt mit meiner Familie – allerdings im Internet, leider nicht persönlich. Und niemand hat dieses Jahr mit mir Ostersüßigkeiten im Garten gesucht, jetzt stapeln sich die Schoko-Osterhasen. Denn ich bin doch auf Nummer sicher gegangen und habe mir den Weg zur Post erspart – wegen der Ansteckungsgefahr.
 
Eine Idee, was ich mit der ganzen Schokolade anfangen werde, habe ich aber schon – Stichwort Upcycling: Ich zaubere aus der im Wasserbad geschmolzenen Schokolade und Cornflakes kleine Knabbereien zum Kaffee. Falls Ihr das nachmachen wollt, müsst Ihr einfach die Cornflakes in die flüssige Schokolade geben, so dass sie alle bedeckt sind. Anschließend kleine Häufchen aus der Masse herausheben und auf ein Blech mit Backpapier legen. Zwei Stunden kaltstellen und fertig!

Upcycling – aufwerten und Rohstoffe sparen

Aber was ist dieses „Upcycling“ genau? Jedenfalls nichts Neues, im Gegenteil, nur der Begriff ist neu – und es ist angesagt, was mich für unseren Planeten sehr freut. Abfallprodukte oder Dinge, die man nicht mehr braucht, werden beim Upcycling so hergerichtet, dass andere nützliche Sachen entstehen. Dadurch können Rohstoffe eingespart werden, das finde ich toll!

Früher hat man aus anderen Gründen Upcycling betrieben, es hieß nur nicht so. Um Geld zu sparen, hat meine Mutter etwa aus den Hosen der Erwachsenen Hosen für uns Kinder genäht – oder für mich ein Kleid. Zum Aufpeppen wurden rote Knöpfe gekauft und aufs Kleid genäht. Oder man hat die kaputten Erwachsenenpullover aufgetrennt und mit der Wolle Kinderpullover gestrickt. Erst letztens habe ich beim Aufräumen eine alte Kiste mit diesen gekräuselten Wollresten gefunden.

Stoffreste statt Frischhaltefolie

Aus Stoffresten entstehen heute ja auch diese wunderhübschen Bienenwachstücher, in die Ihr Lebensmittel einwickeln oder die Ihr zum Abdecken von Schalen verwenden könnt – viel besser als Frischhaltefolie. Als ich Euch von meinem Brot erzählt habe, erwähnte ich schon die Tücher meiner Enkelin Janina. Sie stellt sie selbst her, und ich habe sie gefragt, wie sie das macht. Klingt ganz einfach:
 
Janina braucht für zwei kleine Baumwollstoffstücke:
  • 2 gehäufte Esslöffel Bienenwachspastillen, bestellt im Internet
  • 1 Teelöffel Kokosöl oder Kokosfett aus der Küche, für die Geschmeidigkeit
  • Backpapier, Backblech, Lebensmittelpinsel 
Die Stoffreste schneidet sie mit einer Zick-Zack-Schere zurecht. Das sieht sehr hübsch aus.
Den Ofen samt Backblech heizt meine Enkelin auf ungefähr 80 bis 100 Grad vor, ohne Stoff!
Die Wachspastillen und das Kokosöl werden im Wasserbad verrührt.
Die flüssige Wachsmischung gießt Janina über die Stoffreste, die sie kurz vorher auf das heiße Backblech gelegt hat.
Mit dem Lebensmittelpinsel verteilt sie alles auf jedem Fleckchen Stoff.
Sollten Unregelmäßigkeiten auf dem Stoff verbleiben, könnt Ihr Euch mit einem Föhn oder einem Bügeleisen behelfen (beim Bügeleisen aber noch einmal ein Backpapier dazwischen legen).

Orangenschalen für einen duftenden Haushaltsreiniger

Über Upcycling habe ich Euch zur Weihnachtszeit schon einmal berichtet – erinnert Ihr Euch an meine Orangenschalen-Anhänger? Da ich momentan, wie Ihr auch, viel Zeit daheim verbringe, habe ich ein bisschen gestöbert im Internet und einen interessanten Zitrus-Essigreiniger zum Selbermachen gefunden. Funktioniert super, riecht gut und ist leicht herzustellen. Ihr braucht:
  • fünfprozentigen weißen Haushaltsessig
  • Zitrusfruchtschalen (Orangenschalen oder die Schalen von Zitronen, Pampelmusen oder Mandarinen)
  • ein Schraubglas 
Wenn Ihr nicht oft Orangen esst, fragt zum Beispiel in Eurem Supermarkt nach, vielleicht wird dort ja Saft gepresst.
Versucht so viel Weißes von den Schalen zu entfernen wie möglich, sonst habt Ihr es später vielleicht mit Schimmel zu tun.
Bedeckt die eng geschichteten Schalen vollkommen mit Essig – eventuell müsst ihr zwischendurch etwas Essig nachgießen – und lasst das Ganze zwei bis drei Wochen ziehen.
Durch ein Sieb gegeben, mit einem Schuss Spülmittel versehen und in einer alten Sprühflasche abgefüllt, habt ihr einen tollen Haushaltsreiniger gegen Kalk.
 
Ihr Lieben, es gibt so viel, was wir tun können, um auf Plastik zu verzichten, um Dingen einen Mehrwert zu geben. Es erscheint einem manchmal wie ein Tropfen auf dem heißen Stein, aber ich bleibe dennoch dabei. Ihr hoffentlich auch!
 
Beste Gesundheit wünscht Euch
Eure Trude
 

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