Klabund
Es hat ein Gott

Es hat ein Gott mich ausgekotzt
Nun lieg ich da, ein Haufen Dreck
Und komm und komme nicht vom Fleck.
Doch hat er es noch gut gemeint,
Er warf mich auf ein Wiesenland,
Mit Blumen selig bunt bespannt.
Ich bin ja noch so tatenjung.
Ihr Blumen sagt, ach, liebt ihr mich?
Gedeiht ihr nicht so reich durch mich?
Ich bin der Dung! Ich bin der Dung!
 

Team: Dichter und Übersetzer
Daniela Allocca e Rosa Coppola
Andrea Becchimanzi e Beatrice Occhini
Massimiliano Mazzei, Verena Schmeiser e Anna Lisa La Marra
Mena Saracino, Anna Lesiv e Colomba Longobardi
Gianni Valentino e Micol Vicidomini.
 
 

Klabund (Alfred Henschel) © Bundesarchiv CC BY-SA 3.0 de Klabund (Alfred Henschel) Bundesarchiv CC BY-SA 3.0 de
Krossen, 4. November 1891 – Davos, 14. August 1928

Klabund
Der Name Klabund ist ein Pseudonym des Schriftstellers Alfred Henschke, zusammengesetzt aus den Begriffen Klabautermann und Vagabund. Henschke war dem ersten Weltkrieg gegenüber zunächst positiv eingestellt, sprach sich aber später dagegen aus und wurde Friedensanhänger. Der ausgewählte Text zeigt sowohl den frechen Ton des Dichters als auch den lyrischen Blick, der die Welt aus einer neuen Perspektive erhellt.

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