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Talk ohne Grenzen
Interview mit dem Projektleiter

Talk ohne Grenzen - Format „Small Talk“
© Goethe-Institut Italien

Der Wettbewerb Talk ohne Grenzen bringt Schüler*innen in einer TV-ähnlichen Talkshow ins Gespräch – mit Spaß, Kreativität und gesellschaftlich relevanten Themen. Das Projekt fördert Sprachkompetenz und Dialogfähigkeit und bietet spannende Wettbewerbskategorien.

Herr Dorwarth, Sie betreuen das Projekt seit seiner Geburtsstunde. Können Sie uns zunächst kurz erklären, worum es bei dem Projekt „Talk Ohne Grenzen“ geht und welche Ziele Sie damit verfolgen?

Talk ohne Grenzen ist ein innovatives Angebot für den kommunikativen Deutschunterricht. Die Schüler*innen diskutieren in Form einer Talkshow über ein Thema, das sie beschäftigt, und simulieren dabei eine Situation, wie wir sie aus dem Fernsehen kennen. Dieses Unterhaltungsformat macht ihnen Spaß, sie fühlen sich als „TV-Akteure“ und verlieren ihre Hemmungen auf Deutsch zu sprechen. Gleichzeitig lernen sie viel neuen Wortschatz zu Themen, die eine gesellschaftliche Relevanz haben. Das Projekt fördert also in erster Linie die kommunikative Kompetenz und die Fähigkeit zum Dialog. 

Das Projekt bietet verschiedene Talk-Formate wie Debatte, Small Talk und Kulturvergleich. Welche Unterschiede gibt es zwischen diesen Formaten, und warum haben Sie sich für diese Vielfalt entschieden?

Die Vielfalt der Gesprächsformate hat den Vorteil, dass die Schüler*innen je nach Neigung und Interesse auswählen können. Wenn sie sich für die Debatte entscheiden, üben sie, kontrovers und sachlich zu diskutieren. Der Small Talk dagegen ist ein lockeres Zusammensein, wo die Talkgäste mit ihren persönlichen Erfahrungen im Mittelpunkt stehen. Der Kulturvergleich hingegen ermöglicht einen interkulturellen Diskurs, z.B. die Rolle der Frau in verschiedenen Gesellschaften und Ländern. Allen drei Formaten ist gemein, dass es eine*n Moderator*in gibt und dass die Schüler*innen entweder sich selbst einbringen oder auch in eine Rolle schlüpfen können, z.B. die eines Experten, einer Influencerin oder eines besorgten Vaters. 

Wie läuft der Wettbewerb konkret ab – von der Anmeldung bis zur finalen Bewertung?

Ende September bieten wir eine Informationsveranstaltung online an. Die Anmeldung erfolgt bis zum 10. Oktober. Möchte die Lehrkraft die ganze Klasse oder auch mehrere Klassen involvieren, muss sie diese in Gruppen zu 5-8 Personen aufteilen. Jede Gruppe bildet eine eigene Talkgruppe und kann mit ihrem Thema am Wettbewerb teilnehmen. Alternativ kann man das Projekt auch nur mit einer interessierten Schülergruppe durchführen. Eine Projektbeschreibung und unsere Webseite mit zahlreichen Videobeispielen und Kommentaren geben eine gute Vorstellung davon, was die Schüler*innen zu tun haben. Eine Jury identifiziert die besten Talkshows, deren Protagonisten schöne Preise bekommen. Auf Wunsch erhalten alle Teilnehmer*innen eine Teilnahmebestätigung.

Dieses Jahr gibt es wieder zwei Wettbewerbskategorien: light und professional. Welche Unterschiede gibt es zwischen diesen beiden Varianten?

Die zwei unterschiedlichen Kategorien erlauben es der Lehrkraft, je nach Zeit und Interesse der Klasse, die passende Option zu wählen. Wer ein „schlankes“ Projekt sucht, wählt die einfachere und weniger zeitintensive Basisversion „light“ (Abgabe der Videos im Januar). Wer eine TV-ähnliche Talkshow erstellen möchte oder besonders motivierte Schüler hat, wird die Version „professional“ wählen. Diese Option versteht sich als Erweiterung der Basisversion und enthält zusätzliche Elemente wie z.B. eine eigene Erkennungsmelodie, eingespielte Interviews, Erklärvideos, Grafiken oder Umfrageergebnisse (Abgabe im März). Ob so oder so: Die Lehrkraft muss sich im Moment der Anmeldung noch nicht für die eine oder andere Version entscheiden. Es ist Zeit bis Weihnachten herauszufinden, was mit der Klasse möglich ist.             

Welche Rückmeldungen erhalten Sie von Lehrkräften und Schüler*innen zu diesem Projekt? Gibt es eine besondere Erfolgsgeschichte, die Ihnen in Erinnerung geblieben ist?

Die zahlreichen positiven Rückmeldungen zeigen uns, dass die Schulen offenbar auf ein solches Projekt gewartet haben. Viele Lehrkräfte nutzen es für den Konversationsunterricht oder die Orientierungsphase, um kritisches Denken, die Arbeit im Team und die selbstständige Organisation des eigenen Lernprozesses zu fördern. Gelobt wird, dass das TV-Format besonders motivierend ist und auch zurückhaltende Schüler*innen ihre Blockade Deutsch zu sprechen überwinden. In diesem Sinne scheint es mir viele Erfolgsgeschichten zu geben, ganz unterschiedlich von Klasse zu Klasse und von Schüler zu Schüler.

Können Sie uns etwas über den*die diesjährigen*e Gewinner*in erzählen – gab es bestimmte Beiträge, die Sie besonders beeindruckt haben?

Wie schon im letzten Jahr waren wir vom Einfallsreichtum und den sprachlichen Möglichkeiten der Schüler*innen beeindruckt. Dabei muss man keineswegs „perfekt“ sein, um zu den Gewinnern zu gehören. Auch nonverbale Aspekte wie TV-adäquates Verhalten, der faire Umgang miteinander oder das Talent des Moderators werden von der Jury gesehen. Zwei spannende Themen waren in diesem Schuljahr „Overtourism“ und die Debatte um die Frage „Religionsunterricht in der Schule: Ja oder nein?“    

Wie sehen Ihre Zukunftspläne für das Projekt aus – gibt es bereits Ideen für die kommenden Jahre?

Talk ohne Grenzen wird auch nächstes Jahr wieder an den Start gehen und hat gute Chancen auf eine längere „Lebensdauer“. Wir prüfen zurzeit, ob das Projekt als PCTO-Projekt anerkannt werden kann. Außerdem denken wir daran, von den besten Talkshows kurze Werbeclips herzustellen. Hier können uns gern die Klassen unterstützen, indem sie selbst eine Kurzfassung ihrer Show erstellen. Damit kann auch auf den Schulwebseiten wirksam für die deutsche Sprache geworben werden.  

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