Mittwochs bei Goethe Film : Als wir träumten

"Als wir träumten" - Andreas Dresen Foto: aus "Als wir träumten" Rommel Film-Pandora Film/Peter Hartwig

27. November 2019, 16.30 Uhr

Goethe-Institut Mailand

Mittwochs bei Goethe ist der Veranstaltungsreihe 30 Jahre Mauerfall, die in Zusammenarbeit mit der Università degli Studi di Milano organisiert wird, gewidmet.
Die Reihe wird mit dem Film Als wir träumten von Andreas Dresen fortgeführt.

Der Film wird von Stefano Apostolo, Università degli Studi di Milano, eingeführt.

27. November 2019, 16.30 Uhr

Als wir träumten
Regie: Andreas Dresen, Farbe, 117 Min., 2013-2015

Vor wenigen Jahren waren Dani, Rico, Paul und Mark noch Schüler in der DDR, ideologischen Zwängen unterworfen, aber auch geborgen in einem überschaubaren Alltag. Nach der Wende scheint es keine Regeln mehr zu geben. Die Freunde genießen ihre private Anarchie, ziehen nachts durch Leipzig, rasen in gestohlenen Autos betrunken durch die nächtlichen Straßen, nehmen Drogen, randalieren und genießen ihren Vandalismus. Sie gründen eine Diskothek und scheitern nach einem Jahr an der Gewalt der Neonazis. Rico versaut seine Karriere als Boxer, Paul handelt mit Pornos; Mark verliert sein Leben, Dani die große Liebe. Als wir träumten erzählt die Geschichte einer lost generation, die unbewusst ein Opfer der Wiedervereinigung wurde.
 
Andreas Dresen wurde 1963 in Gera geboren. Nach einem Volontariat im DEFA-Studio für Spielfilme und einer Regieassistenz bei Günter Reisch studierte Dresen an der Hochschule für Film und Fernsehen „Konrad Wolf“ in Potsdam-Babelsberg. Seit 1992 arbeitet er als freier Autor und Regisseur. Neben seinen Filmen inszenierte Dresen auch am Theater, u.a. Goethes „Urfaust“ am Staatstheater Cottbus (1996), sein Stück „Zeugenstand“ am Deutschen Theater Berlin (2002), dort auch Horvaths „Kasimir und Karoline“ (2006). Im Februar 2006 in Basel erstmals auch Opernregie: Mozarts „Don Giovanni“.
Sein Spielfilmdebüt Stilles Land (1992) brachte ihm bereits den Hessischen Filmpreis und den Deutschen Kritikerpreis ein. Mit seinem Episodenfilm Nachtgestalten erlebte Dresen auf der Berlinale 1999 seinen Durchbruch. Zwei Jahre später wurde Halbe Treppe zu einem großen Erfolg, für den er unter anderem den Silbernen Bären bei den Berliner Filmfestspielen und den Deutschen Filmpreis in Silber erhielt. Einen weiteren großen Publikumserfolg hatte Dresen 2006 mit Sommer vorm Balkon. Dresen dreht auch Dokumentarfilme, wie Herr Wichmann von der CDU. Beim Filmfestival Cannes 2011 stellte Dresen in der Sektion Un Certain Regard sein Drama Halt auf freier Strecke vor, in dem er beobachtet, wie sich die Diagnose eines inoperablen Gehirntumors auf einen Mann und seine Familie auswirkt. 2016/17 drehte Dresen den ersten Kinder- und Jugendfilm seiner Karriere: Timm Thaler oder das verkaufte Lachen (2017). Beim Deutschen Filmpreis wurde Dresens Adaption in der Kategorie „Bester Kinderfilm“ nominiert. Dresen ist Mitglied der Akademie der Künste Berlin-Brandenburg, der Europäischen Filmakademie und Gründungsmitglied der Deutschen Filmakademie. Er lebt in Potsdam.

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