Theateraufführung Adressat unbekannt

Destinatario sconosciuto Destinatario Sconosciuto ©Laila Pozzo

3. - 8. März 2020
Di-Sa 21.00/ So 16.30 Uhr

Mailand | Teatro Elfo Puccini

von Katherine Kressmann-Taylor, Bearbeitung und Regie Rosario Tedesco

Die Veranstaltung ist bis auf Weiteres verschoben worden.

Der von Katherine Kressmann-Taylor 1938 verfasste Briefroman, der von Rosario Tedesco für die Theateraufführung bearbeitet wurde, beleuchtet die subtilen psychologischen Mechanismen, die zum Ende einer Freundschaft zwischen zwei Männern führen, und entlarvt, vor dem Hintergrund eines konkreten historischen Kontexts, die Hypokrisie und die Unzulänglichkeit menschlicher Beziehungen.
Die Geschichte des 20. Jahrhunderts wird anhand der Musik erzählt.
Eine Produktion des Teatro dell'Elfo, mit der Teilnahme des Chores "F.Gaffurio" des Conservatorio Giuseppe Verdi di Milano unter der Leitung Edoardo Cazzaniga, und der Schirmherrschaft des Goethe-Instituts Mailand.
 
Martin (Nicola Bortolotti) und Max (Rosario Tedesco), Freunde und zugleich Geschäftspartner, leben in den Vereinigten Staaten. Max ist Jude, Martin ein Goi. 1932 kehrt Martin nach Deutschland zurück, um sich am Wiederaufbau seines Vaterlandes nach dem Krieg zu beteiligen. Stand er der faschistischen Propaganda zunächst skeptisch gegenüber, so erliegt er mit der Zeit zunehmend ihrer Faszination. Max hingegen bleibt in Amerika und führt, weitab von allen Ereignissen, ein Leben im Exil.
Im Briefwechsel der beiden Männer spiegelt sich die tiefere Bedeutung jener Veränderungen wieder, die kurze Zeit später ganz Europa erschüttern sollten. Die zunächst nur geographische Distanz zwischen ihnen verwandelt sich nach und nach zu einer spürbaren existentiellen Entfremdung, und die Worte werden zu tödlichen Waffen. Ein Schachspiel im Thriller-Rhythmus, das mit einem fatalen Schachmatt endet.

Die Inszenierung wird von Stücken von Mozart, Gideon Klein und Ilse Weber begleitet. Eine Reise durch die deutsche Geschichte, die mehr als tausend Worte das "Unsagbare" erzählt. Das erste Stück, von Mozart, Bona Nox, beschreibt mit all seiner Unbeschwertheit und seiner unbekümmerten Leichtsinnigkeit, das Deutschland vor dem Naziregime; das zweite Stück, von Gideon Klein, Bachuri'le, ist ein Bespiel der Entarteten Musik, das den Blick auf die Zensur und auf das wahre Gesichte des Regimes wirft; das dritte und letzte Stück ist von Ilse Weber, Wiegala, ein Wiegenlied was uns direkt zur Schwelle der Gaskammern begleitet.
Rosario Tedesco.

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