Präsentation der Spezialausgabe der Zeitung Il Mulino
Mit
Mario Ricciardi, Il Mulino,
Regina Krieger, Handelsblatt und
Fernando D'Aniello, Il Mulino.
Die Veranstaltung fand
online auf Zoom statt.
Für die Spezialausgabe haben geschrieben u.a.: Claus Leggewie, Jana Hensel, Hendrik Puls, Elsa Köster und Jürgen Hambermas.
Am 3. Oktober 1990 wurde die Wiedervereinigung Deutschlands, das fast dreißig Jahre lang durch die Berliner Mauer geteilt war, offiziell bekannt gegeben. Dreißig Jahre später ist es nötig, über die Bedeutung dieser historischen Wende und ihrer erwarteten und unerfüllten Folgen nachzudenken. Aus diesem Grund enthält die Ausgabe 5/2020 der Zeitschrift il Mulino einen großen, Deutschland gewidmeten monographischen Teil, in dem deutsche Autoren den Übergang zur "neuen" Bundesrepublik ausgehend von der "alten" Bundesrepublik im Gegensatz zur Deutschen Demokratischen Republik beschreiben und analysieren.
Von der so genannten Bonner Republik zur heutigen Berliner Republik: Dieser historische Übergang vor dreißig Jahren war von der Hoffnung begleitet, dass das Ende der Spannungen zwischen den beiden Blöcken - das bald durch die Auflösung der Sowjetunion bestätigt werden würde - Europa und der Welt eine neue Zeit des Friedens und des Wohlstands eröffnen könnte. Diese Hoffnung hat sich leider teilweise zerschlagen, obwohl sie im Hinblick auf eine andere und demokratischere Zukunft für viele Länder des ehemaligen Sowjetblocks bestätigt wurde. Wie der Dekan der europäischen Intellektuellen, Jürgen Habermas, in seinem langen Essay erinnert, wurde die Zäsur 1989-90 auch von einer neuen Saison der Ziele und Perspektiven für die Europäische Union begleitet; auch diese wurde insbesondere nach der Verabschiedung des Lissabonner Vertrags in vielerlei Hinsicht geleugnet.
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