International research conference What happened in the library?

International research conference about libraries in Rome © Sapienza Università di Roma

27. und 28. September 2018

Sapienza Università di Roma

Readers and libraries from historical investigations to current issues

Unter dem Titel What happened in the library. Readers and library from historical investigations to current issues veranstaltet der Fachbereich Bibliothekswissenschaften der Universität La Sapienza am 27.9. und 28.9. eine internationale Tagung. Die Vorträge widmen sich vor allen Dingen der Frage der Nutzung öffentlicher Bibliotheken und deren Nutzergruppen – aus historischer und aus heutiger Sicht.
Neben eine Reihe bibliothekarischer Einrichtungen beteiligt sich auch das Goethe-Institut mit einem entsprechenden Fachbeitrag und hat dafür Dr. Maximilian Schreiber von der Bayerischen Staatsbibliothek eingeladen, der am 28.9. zum Thema Exklusive Forschungsbibliothek, Museum oder Volksbücherei? Die Bayerische Staatsbibliothek und ihre Nutzer im 19. und 20. Jahrhundert spricht.

Exklusive Forschungsbibliothek, Museum oder Volksbücherei? Die BSB und ihre Nutzer im 19. und 20. Jahrhundert

Aus einer Fürstenbibliothek der bayerischen Wittelsbacher entwickelte sich die Bayerische Staatsbibliothek seit der  Mitte des 16. Jahrhunderts  zu einer Universalbibliothek von Weltrang, die seit 1790 öffentlich zugänglich war.
Die Säkularisation zu Beginn des 19. Jahrhunderts zentrierte hier das geistige Kulturerbe aus den Klöstern Bayerns. Die wertvollen Bücher und einzigartigen Handschriften (Carmina burana, Muspili, Codex aureus) zogen nicht nur zahlreiche Wissenschaftler, sondern auch Scharen von Touristen an. In der Folgezeit stellte sich die zentrale Frage, wem die Bibliothek vornehmlich dienen sollte: exklusiv der Wissenschaft oder einer breiten interessierten Öffentlichkeit (Studenten, Bildungsbürgertum). Der Zugang zu den Beständen, die Frage der Ausleihbedingungen (Präsenz- vs. Ausleihbibliothek) und der Öffnungszeiten waren hier Gegenstand der Diskussion. 
Im 20. Jahrhundert schließlich entwickelte sich die Staatsbibliothek zur Gebrauchsbibliothek für ein Massenpublikum. Bis heute dominieren die Münchner Studenten den Allgemeinen Lesesaal, der zum Lernzentrum wird, während für die Spitzenforschung spezialisierte Fachlesesäle eingerichtet werden.

Dr. Maximilian Schreiber (Jg. 1976) hat Geschichte und Germanistik an der LMU München studiert und promovierte mit einer Arbeit über die LMU München in der Zeit des Nationalsozialismus. Nach dem Bibliotheksreferendariat wurde er wissenschaftlicher Bibliothekar an der Bayerischen Staatsbibliothek und ist heute stellv. Leiter des Referates für Nachlässe und Autographen.
 

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