Ausstellung Erfasst, verfolgt, vernichtet

Erfasst, verfolgt, vernichtet Ausschnitt Cover - Courtesy SIP e NetforPP

07.01.-16.02.2019
8.30-19 / Sa. 8.30-13 Uhr

Palazzo di Giustizia Mailand

Kranke und behinderte Menschen im Nationalsozialismus

Die internationale Wanderausstellung über die Verfolgung und Ermordung psychisch kranker und behinderter Menschen im Nationalsozialismus in Deutschland und Faschismus in Italien kommt nach Mailand.
Eine Iniziative von ONDA (Osservatorio nazionale sulla salute della donna e di genere) und SIP (Società Italiana di Psichiatria) in Zusammenarbeit mit NetforPP (Network europeo per la ricerca e la formazione in psichiatria psicodinamica) und unter der Schirmherrschaft des Goethe-Instituts Mailand.

Durch die Wanderausstellung setzen sich psychiatrische Einrichtungen in Deutschland und Italien mit ihrer Geschichte auseinander, um zu verhindern, dass eine solche Verletzung ethischer und professioneller Werte von Seiten derer, die sich um die psychische und physische Gesundheit der Menschen kümmern, nicht wieder vorkommt.

Die Wanderausstellung ist in zwei Hauptteile gegliedert. Der deutsche Teil widmet sich der Verfolgung psychisch kranker und behinderter Menschen während des Nationalsozialismus in Deutschland und der italienische Teil, aufgearbeitet durch die italienische Gesellschaft für Psychiatrie (SIP), erläutert die Umstände in denen psychisch kranke Menschen während der Zeit des Faschismus und der Rassengesetze in Italien verfolgt und ermordet wurden. Beide Teile beschreiben dies durch exemplarische Biografien: In den Akten der Opfer werden die vielen verschiedenen Akteure fassbar, die an den Verbrechen beteiligt waren. Ihren Blicken auf Patienten werden deren eigene Äußerungen gegenübergestellt.

Am 10.01. wird die Ausstellung um 10.00 Uhr mit einer Präsentation für das Publikum sowie einer anschließender Führung durch diese eröffnet.
In Anlehnung an die Ausstellung und in Zusammenarbeit mit NetforPP organisiert das Goethe-Institut Mailand bis Januar 2019 Workshops für Schülerinnen und Schüler und Lehrkräfte sowie Führungen auf Deutsch und Italienisch für Oberschulen aus Mailand und Umgebung.

Nachdem die Wanderausstellung 2014 im Deutschen Bundestag unter der Schirmherrschaft von Bundespräsident Joachim Gauck eröffnet wurde, war sie national und international an mehr als 48 Standorten zu sehen: u.a. Wien, London, Osaka, Toronto und Kappstadt. Die Wanderausstellung der DGPPN wurde in Kooperation mit den Stiftungen Denkmal für die ermordeten Juden Europas und Topographie des Terrors erstellt und bereits von mehr als 355.000 Menschen besucht. Dank der inhaltlichen und sprachlichen Erweiterung durch NetforPP und der Erarbeitung eines italienischen Beitrags durch SIP, ist die Ausstellung seit letztem Jahr auch in Italien zu sehen und stand bereits in Rom, Bolzano, Trento, Collegno bei Turin und Cagliari.
 

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