Professor Jürgen Trabant wird in Turin zwei Vorträge halten:
Trasporto: die Metapher als Ursprung der Kenntnis in Gianbattista Vico
2. April 2019, 18 Uhr
Palazzo Badini Confalonieri
Sala Lauree del Dipartimento di Lingue
e Letterature Straniere e Culture Moderne
Via Verdi 10
Torino
Die Besonderheit der Philosophie Vicos, seine “Italianität”, besteht in der Tatsache – und das entgegen dem Mainstream der europäischen Philosophie – dass sie den Ursprung und die Entwicklung der Phantasie von den geistigen körperlichen Kräften des menschlichen Wesens her denkt. Die “höchst korpulente Phantasie” ist das Zentrum der Erkenntnistätigkeit, die Kraft, mit der die “Poeten” die poetischen Charaktere schaffen. Diese erste Verkörperung des menschlichen Denkens ist das Ergebnis einer grundlegenden Bewegung des menschlichen Geistes: des “Trasporto”. Mit diesem italienischen Wort gelingt es Vico, die Metapher als anthropologische Basis seiner neuen Wissenschaft zu denken.
Es moderiert Federico Vercellone.
In Zusammenarbeit mit der Abteilung Philosophie und Erziehungswissenschaften der Universität Turin.
Die Sprachen Europas und die linguistische Globalisierung
3. April 2019, 17:30 Uhr
Accademia delle Scienze
Sala dei Mappamondi
Via Accademia delle Scienze 6
Torino
Offiziel schützt und fördert die Europäische Union die Vielfalt der Sprachen, doch ist die linguistische Pluralität auch dramatisches Hindernis der Komunikation in Europa. Aus diesem Grund gibt es eine starke Dynamik, die die Verbreitung des Englischen als gemeinsame Sprache in Europa propagiert und die von aufwendigen Werbemassnahmen begleitet wird. Doch welche Mehrsprachigkeit und welche linguistische Gerechtigkeit ist für Europa wünschenswert?
Der Vortrag findet statt im Rahmen von
I mercoledì dell’Accademia.
© Foto: Andreas Pein
Jürgen Trabant war Professor für Romanische Sprachwissenschaft an der Freien Universität Berlin und Professor für Europäische Mehrsprachigkeit an der Jacobs University Bremen. Er ist Mitglied von Forschergruppen an der Humboldt-Universität zu Berlin sowie der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften.
Zu seinen wichtigsten Veröffentlichungen gehören
Neue Wissenschaft von alten Zeiten: Vicos Semantologie, Suhrkamp 1994 und
Giambattista Vico. Poetische Charaktere, De Gruyter 2019.
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