Filmreihe 1989 – 2019. Trent’anni senza Muro

1989 – 2019. Trent’anni senza Muro Die Mauer, Jürgen Böttcher © DEFA Stiftung - Thomas Plenert

4.-18. November 2019

Cinema Modernissimo

1989 – 2019: Berlin und Europa 30 Jahre nach dem Mauerfall

Die Filmreihe 1989 – 2019. Trent’anni senza Muro ermöglicht einen Blick auf die Gesellschaft der DDR unmittelbar vor, während und nach dem Fall der Mauer. Helke Misselwitz, Sibylle Schönemann und Jürgen Böttcher, Filmemacher*innen der DDR, erzählen mit viel Gespür für die persönlichen Schicksale das Verschwinden eines Staates und die Konsequenzen für die dort lebenden Menschen.
 
Kuratoren: Federico Rossin und Alessandro Del Re
 
Verleih durch Reading Bloom in Zusammenarbeit mit dem Goethe-Institut
 
04.11., 18:30 Uhr
Die Mauer
Jürgen Böttcher | 1990 | DDR | col | 99’
 
Ein eindringlicher Film - zum Teil auch experimentellen Charakters - über die Berliner Mauer, im Zentrum der Stadt am Potsdamer Platz und am Brandenburger Tor. Ein Film über ihre letzten Tage, ihren Abriss, der vom Zuschauer sinnlich miterlebt wird. Ein Film, dessen ausdrucksstarke Bilder und collageartige Tonebenen die assoziativen Kräfte des Betrachters wecken. Ein Film, dessen Gesichter und Szenen gegenwärtigen Geschehens auf eindrucksvolle Weise erweitert werden durch Projektionen historischer Sequenzen auf die Reste dieses inhumanen Bauwerkes.
 
11.11., 18:30 Uhr
Winter Adé
Helke Misselwitz | 1989 | DDR | b/n | 112’
 
Zwickau, die ehemalige Bergarbeiterstadt im Süden, ist Ausgangspunkt einer Reise nach dem Norden, ans Meer, einem Ort der Sehnsucht. Mit vierzig Jahren verlässt die Regisseurin noch einmal ihre Geburtsstadt und den Ort ihrer Kindheit, um auf dieser Reise zu erfahren, wie andere gelebt haben, wie sie leben möchten. In der Bahn, am Arbeitsplatz oder zu Hause begegnet sie Frauen und Mädchen verschiedener Generationen, aus unterschiedlichen sozialen Schichten und lernt ihre Lebensgeschichten kennen. Die Mädchen und Frauen äußern in den Gesprächen ihr Bedürfnis nach Freundlichkeit, Achtung, Toleranz, gleichberechtigtem Verhalten im privaten und gesellschaftlichen Miteinander.
 
18.11., 18:30 Uhr
Verriegelte Zeit
Sibylle Schönemann | 1990 | DDR | b/n | 94’
 
Die DEFA-Regisseurin Sibylle Schönemann wird 1984 von der Stasi verhaftet und verurteilt, nachdem sie zuvor einen Ausreiseantrag gestellt hatte. Ein Jahr später wird sie über die Grenze in die Bundesrepublik abgeschoben. In diesem autobiographischen Dokumentarfilm reist die Filmemacherin nach dem Mauerfall ihrer Vergangenheit hinterher und sucht nach Antworten auf zahllose Fragen. Tragisch und komisch zugleich sind ihre Begegnungen mit den damaligen Gefängniswärtern, Richtern und Stasi-Beamten, die heute jede Schuld von sich weisen wollen.

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