Zeitgenössische Kunst Schönheit und Schrecken

Schönheit und Schrecken Foto: Hilmar Landwehr © Nikolaus Merkel

Montag, 02.11.2020 –
Donnerstag, 30.09.2021

Neapel, Museo Madre

Das Projekt „Bellezza e Terrore“, unter der Leitung des MADRE – Museo d’arte contemporanea Donnaregina, Neapel, und koproduziert vom Goethe-Institut Neapel, hinterfragt den geläufigen Begriff von der „Entdeckung des Südens“, die in der Tradition der deutsch-italienischen Beziehungen stets von einem literarischen Blick geleitet wird. „Bellezza e Terrore“ problematisiert diesen Begriff, indem es an die aktuelle postkolonialistische Debatte anknüpft und eine deutsch-italienische einer italienisch-äthiopischen Geschichte gegenüberstellt. Künstler*innen, Kunsttheoretiker*innen und -kritiker*innen untersuchen die Schnittstellen zwischen Kolonialismus und Faschismus/Nationalsozialismus, zwischen der deutschen Perspektive auf Italien und der italienischen Perspektive auf Ostafrika.

Die Arbeiten von Alessandra Cianelli, Sagal Farah, Leone Contini und anderen reflektieren Inhalt, Ästhetik und Bedeutung einzigartiger narrativer und historischer Spuren. Unter den Quellen befinden sich u.a. mehr als 1000 Fotografien, die der Wehrmachtsoldat Hilmar Landwehr zwischen 1942 und 1943 in Kampanien und Süditalien aufgenommen hat. Die Nutzung des Fotoarchivs im Rahmen des Projekts ist möglich dank freundlicher Genehmigung seines Besitzers Nikolaus Merkel. Darüber hinaus basieren die Recherchen der Künstler*innen auf dem umfangreichen Archivmaterial zur Geschichte der „Mostra d'Oltremare“. Der monumentale Messekomplex wurde im Mai 1940 in Neapel mit dem Ziel eröffnet, die politische und wirtschaftliche Expansion Italiens in Ostafrika zu zelebrieren, aber bereits einen Monat später mit dem Kriegseintritt Italiens wieder geschlossen.

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