Ernst Jandl
Zum Glück

zum glück
seh ich auch nichts, das ich gern sehen möchte,
so seh ich doch, zum glück auf beiden augen
wie eh und je;
und hör ich auch nichts, das ich gern hören möchte,
so hör ich doch, zum glück auf beiden ohren
wie eh und je;
und fühl ich auch nichts, das ich gern fühlen möchte,
so fühl ich doch, zum glück, an allen körperstellen
wie eh und je;
und denk ich auch nichts, das ich gern denken möchte,
so denk ich doch, zum glück, in meinem kopf
wie eh und je;
und steh ich auch nicht, wo ich gern stehen möchte,
so steh ich doch, zum glück, mit beiden beinen
wie eh und je;
und nehm ich auch nichts, das ich gern nehmen möchte,
so nehm ich doch, zum glück, mit beiden händen
wie eh und je;
 


Poeta: Andrea Becchimanzi
Traduttrice: Beatrice Occhini
 

Ernst Jandl © © APA/Matthias Creutziger  Ernst Jandl © APA/Matthias Creutziger
Vienna, 1 agosto 1925 – Vienna, 9 giugno 2000

Ernst Jandl
Le prime opere sono legate a forme tradizionali. Successivamente passa alla poesia sperimentale lavorando sul tessuto fonico della lingua. Sperimenta anche l capacità performativa e la recitazione del testo.  Amava accompagnare le sue composizioni con la musica jazz.

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