Berlinale-Blogger 2017
Meine Berlinale Highlights

 ベルリナーレハイライト
© Shino Nagata

Die 67. Berliner Filmfestspiele sind zu Ende. Von den Zuschauerreaktionen bis zu den Interviews mit den Regisseuren – die letzten 10 Tage waren ein einzigartiges Erlebnis.

Es war während eines Filmscreenings. Der junge Mann links von mir, hielt mir unvermittelt seine Tüte  Schokoladenkekse hin, um sie mit mir zu teilen und die Frau rechts von mir flüsterte plötzlich: „Ich glaube dieser Film geht noch eine ganze Stunde!“ Wir waren furchtbar gelangweilt und unterhielten uns die nächste Stunde mit unseren Sitznachbarn um nicht einzuschlafen.

Aber es gab auch Filme, die uns ununterbrochen zum Lachen brachten, während das Publikum im Saal nebenan hörbar litt. The Party (2017) aus Großbritannien etwa, war zwar mit knapp einer Stunde extrem kurz, aber trieb mir und dem Rest des Kinosaals Tränen vor Lachen in die Augen. Es ist etwas Besonderes die Reaktionen des Publikums, von Menschen aus aller Welt, während der Pre-Screenings zu beobachten.  Wenn es unterhaltsam ist, wird gelacht  –  wenn es langweilig ist, wird der Nachbar zur Unterhaltung herangezogen. Diese Freiheit hat mich begeistert. Das Berlinale Publikum hatte keine Scheu seine Meinung offen kund zu tun. Meine Erfahrungen aus dem Kino waren bisher, dass das Publikum entweder verhalten lacht oder den Film stillschweigend erträgt, egal wie langweilig er ist.

Die Preisträger des Festivals wurden am 18. Februar verkündet und ich lag mit meinen Einschätzungen komplett daneben. Den Einzigen, auf den ich richtig getippt hatte, war der Schauspieler Georg Friedrich, der den Preis als bester Darsteller für Helle Nächte (2017) bekam. Im Film mimt er einen Vater, der auf dem Weg zur Beerdigung seines eigenen Vaters in Norwegen versucht seinem entfremdeten Sohn wieder näher zu kommen. Auch wenn der Film in meinen Augen selbst einige Längen hatte, war Friedrichs Darstellung überzeugend.

Mit das größte Highlight des Festivals stellte für mich jedoch natürlich die Gelegenheit dar, gleich drei japanische Ausnahmeregisseure zu interviewen. Es war eine große Ehre diese Künstler zu treffen, denen ich sonst wohl nie begegnet wäre und dazu einen Schauspieler, den ich seit meiner Jugend verehre. Ich war im Vorfeld so aufgeregt, dass ich kaum schlafen konnte. Auch lernte ich viel von den  angereisten Journalisten, die Drehbuchautoren und Regisseure interviewten. Die zehn Tage gingen wie im Flug vorbei.