Filmvorführung und Gespräch Tagebuch eines Diebes aus Shinjuku

Tagebuch eines Diebes aus Shinjuku © 大島者プロダクション

Do, 31.05.2018

16:00 Uhr

Goethe-Institut Tokyo, Saal

Japan, 1969, 95 min, 35mm
Regie: Nagisa Ōshima
Drehbuch: Nagisa Ōshima, Masao Adachi, Tsutomu Tamura, Mamoru Sasaki
Darsteller: Tadanori Yokoo, Rie Yokoyama, Moichi Tanabe, Tetsu Takahashi, Fumio Watanabe, Jūrō Kara
Japanisch ohne Untertitel
Gespräch mit Tadanori Yokoo (Bildender Künstler) & Hajime Nariai (Kurator, Tokyo Station Gallery)

Der Student Torio lernt beim Stehlen in einer Buchhandlung die junge Verkäuferin Umeko kennen. Sofort ist er fasziniert von ihrer politischen und sexuellen Direktheit. Während sich 1968 die Studentenunruhen in Shinjuku zuspitzen, machen sie sich gemeinsam auf die Suche nach sexueller Emanzipation, scheitern jedoch zunächst an ihrer Bindung an gesellschaftliche Doktrinen. Erst in der Auseinandersetzung mit diversen Gesprächs- und Spielpartnern (die theatralische Selbstdarstellung fungiert als therapeutische Methode) gelingt beiden die sexuelle Emanzipation, die mit dem Ausbruch gewalttätiger Studentenproteste in Tokios Shinjuku-Viertel zusammenfällt. Eine meisterhaft inszenierte Mischung aus kritischem Zeitbild und tiefenpsychologischem Diskurs. Mit dem Bildenden Künstler und Designer Tadanori Yokoo in der Hauptrolle, dem Theaterregisseur Juro Kara, dem Inhaber der Kinokuniya-Buchhandlung Moichi Tanabe und dem Sexualforscher Tetsu Takahashi in weiteren Rollen sowie unter Beteiligung von Masao Adachi als Drehbuchautor wurde der Aufruhr im Stadtteil Shinjuku 1968 ganz unmittelbar filmisch dokumentiert. Der Film kann als eines der innovativsten Werke Oshimas bezeichnet werden.

 

Zurück