Filmvorführung und Gespräch Die Legende von Paul und Paula

Die Legende von Paul und Paula © DEFA-Stiftung/ Herbert Krois/ Manfred Damm

Di, 29.05.2018

20:00 Uhr

Goethe-Institut Tokyo, Saal

DDR, 1973, 105 min
Regie: Heiner Carow
Drehbuch: Ulrich Plenzdorf
Darsteller: Angelica Domröse, Winfried Glatzeder, Heidemarie Wenzel
Mit Unterstützung von: National Film Archive of Japan (NFAJ)

Im selben Viertel aufgewachsen, kennen sich die alleinerziehende Mutter und Mitarbeiterin eines Supermarktes Paula und der verheiratete Staatsbeamte Paul lediglich vom Sehen. In einer durchzechten Nacht beginnt das Paar eine Affäre und verliebt sich ineinander, doch während die emanzipierte Paula bereit ist, sich der Beziehung bedingungslos hinzugeben, beugt sich Paul, aus Angst um Verlust seines Ansehens, zunächst den gesellschaftlichen Forderungen und weigert sich die Privilegien seiner zur Routine erstarrten Ehe aufzugeben. Erst nachdem Paula aus Schuldgefühlen über den Unfalltod ihres Sohnes die Beziehung mit Paul endgültig beendet, wird ihm die Tiefe seiner Gefühle zu Paula bewusst und er beschließt, sie zurück zu gewinnen.

In der DDR sahen drei Millionen Zuschauer den Film. Die Figuren Paul und Paula wurden zu Volkshelden, die für einen Ausbruch aus dem Sozialismus und DDR-Alltag und die Suche nach individuellem Glück, Freiheit und Selbstbestimmung über die Konventionen der eigentlich als klassenlos propagierten Gesellschaft hinaus standen. Erich Honecker selbst wollte den Film aus diesem Grund verbieten, segnete die Freigabe des Films aber nach dessen Erfolg bei der Voraufführung ab. Erst mit der Flucht der Hauptdarsteller nach Westdeutschland in den 1980er Jahren wurde die Aufführung des Filmes verboten.

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