Diskussion Creators@Kamogawa

Photo: Flyer Creators@Kamogawa © Scriptings/Achim Lengerer

Sa, 02.03.2019

15:00 Uhr

Goethe-Institut Villa Kamogawa, Saal

„Alternativ filmisch Schaffen“
„Literatur als Subversion?“

Im Rahmen der Veranstaltungsreihe „Creators@Kamogawa“ tauschen sich die residierenden Künstlerinnen und Künstler der Villa Kamogawa mit japanischen Kulturschaffenden zu gemeinsamen Themen aus.
 
„Alternativ filmisch Schaffen“
Miniaturisierung, Leistungssteigerung und Preisverfall der Aufnahmegeräte gehen heute Einhand mit einer sprunghaften Weiterentwicklung des bildlichen Ausdrucks, sowohl was dessen Qualität wie Masse angeht. Gleichzeitig machen es die modernen Bearbeitungs- und Editionstechniken äußerst einfach, dasselbe Ausgangsmaterial ganz unterschiedlich auszuwerten. Was für ein Potential hat das filmische Bild in unserer Zeit mit all ihren bislang kaum für möglich gehaltenen Problemen? Wie sieht in einer von Effizienz und Leistungsdenken geprägten Gesellschaft die Existenzberechtigung für ein alternatives filmisches Schaffen aus, das sich abgrenzt von Massenmedien und Mainstream?
 
     Achim Lengerer (Bildender Künstler, Filmemacher)
     Goh Harada (Filmemacher)
     Tetsuya Ozaki (Moderator)
 
„Literatur als Subversion?“
Bis weit ins 20. Jahrhundert hinein war es das Vorrecht männlicher Schriftsteller und Philosophen, über die Frau zu schreiben. "Die Frau", das war die Inszenierung der ewig Anderen, Rätselhaften, die es zu ergründen, der dunkle Kontinent, den es im Namen der männlichen Vernunft zu erobern galt. Als männliche Phantasie war sie das Produkt einer ganzen Gesellschaft: Sie faszinierte, aber von ihr ging auch eine Bedrohung aus. Nichts schien beunruhigender als die Frau, die eine Stimme hat, die Frau, die schreibt. Die Mechanismen mögen subtiler geworden sein, aber machtvoll sind sie nach wie vor. In Deutschland geht nur einer von fünf Literaturpreisen an eine weibliche Autorin, "Frauenliteratur" ist ein abschätziger Begriff, unter dem Wikipedia Schriftstellerinnen vom Rang einer Aichinger, Bachmann, Jelinek etc. listet – so etwas wie "Männerliteratur" hingegen gibt es gar nicht, wenn Männer schreiben, ist es einfach Literatur. Die japanische Kultur schreibt sogar über spezifisch weibliche Sprachverwendung, Frauenworte etc. Geschlecht in ihre Gesten und in ihr Sprechen ein. Was bedeutet das alles für die Literatur und speziell für das literarische Schaffen von Frauen in Deutschland und Japan?
 
     Lilian Peter (Autorin, Übersetzerin)
     Yui Tanizaki (Autorin, Übersetzerin)
     Tetsuya Ozaki (Moderator)
 
Im Anschluss an die Veranstaltung gibt es im Café Müller die Gelegenheit zu weiterem Austausch bei Getränken und Delikatessen aus Deutschland. Arbeiten der Stipendiat/-innen der Villa Kamogawa sind dabei auf verschiedenen Monitoren zu sehen.
 
Achim Lengerer © Roland Baege © Roland Baege Goh Harada © Goh Harada © Goh Harada
Lilian Peter © Moritz Zangerl © Moritz Zangerl Yui Tanizaki © Kikuko Usuyama © Kikuko Usuyama Tetsuya Ozaki © Tetsuya Ozaki
 

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