Zeitgenössische Tanzvorführung Rōnin – Made in Germany E-Motion

Rōnin – Made in Germany E-Motion © NYP Photography

Fr. 21.10. 2016
Beginn um 19.30 Uhr, Einlass ab 19.00 Uhr

Appla-Hall 3F, Große Halle

Durch den stetigen Zustrom an Migranten entwickelt sich in Deutschland eine Vielfalt an Sprachen und Kulturen. Dadurch steigen aber auch die Schwierigkeiten bei der Integration von Flüchtlingen in die Gesellschaft. Für Menschen, die in einer anderen Kultur aufgewachsen sind, ist es nicht einfach, eine neue Kultur zu akzeptieren. Wenn man dann noch das Gefühl bekommt, dass Komponenten wie Familie, Glaube und Arbeitsverhältnisse geschützt werden müssen, wird es noch schwerer, sich gegenseitig zu respektieren. In dieser Situation versucht Deutschland sich trotz Vorbehalten und Ängsten in der Bevölkerung, sich gesellschaftlich zu entwickeln. Dieser Prozess und seine Auswirkungen auf die Künste ist auch für das Goethe-Institut ein  wichtiges Thema.

 
Die im Februar 2015 im Düsseldorfer Tanzhaus NRW uraufgeführte Produktion „Rōnin – Made in Germany“ vergleicht die Menschen, die in Deutschland leben und zwischen verschiedenen Kulturen pendeln, mit dem japanischen Rōnin (ein herrenloser, herumirrender Samurai). Sie suchen nach Antworten auf die Fragen, woher sie kommen, wohin sie gehören und mit wem sie eine Gemeinschaft bilden. Auch die japanische Gesellschaft wird sich in der Zukunft verstärkt mitverschiedenen Kulturen auseinandersetzen, und Japaner müssen sich überlegen, wie sich gesellschaftliche Veränderungen auf die eigene Identität auswirken. Mit diesem Thema befassen sich einige der besten derzeit in Deutschland wirkenden Tänzer.

Sie  heißen Takao Baba, Andrea Böge, Sefa Demirbas, Patrick Williams Seebacher und Rymon Zacharei. Sie sind in der Hip Hop Street Dance Szene weltweit anerkannt. Jeder von ihnen verfügt über ein hohes Maß an körperlichen Fähigkeiten und verschiedene Tanzstile. Bei ihrer Performance werden verschiedenste Musikstile (von Kraftwerk über Richard Wagner bis zu deutschen Schlagern) eingesetzt, womit auf den in Unruhe befindlichen Zustand der Gesellschaft angespielt wird.
 
Ronin © NYP Photography E-Motion:
E-Motion ist ein Hip Hop Tanzkollektiv aus Düsseldorf, das der in Düsseldorf lebende Tänzer, Takao Baba im Jahr 2003 gegründet hat. Der Name rührt von den englischen Worten „Evolved Emotion“  (entwickelte Emotion) her. Baba ist sowohl als Tänzer wie auch als Choreograph aktiv und ist darüber hinaus im Management der Hip Hop Events „Funkin‘ Stylez“ und „Juste Debout“ des Tanzhauses NRW vertreten. Er gilt als Koryphäe der deutschen Hip Hop Szene.
Die Wurzeln der Tanzmitglieder liegen in Japan, Ägypten, Irak, Türkei, Argentinien, Frankreich, den USA und Deutschland. Aber auch wenn sie unterschiedlicher Herkunft sind, haben alle Mitglieder die Gemeinsamkeit, dass sie in Deutschland mit einem multikulturellen Hintergrund aufgewachsen sind. Mit ihrer Performance aus House, Popping, Hip Hop, Tricking, Martial Arts und modernem Tanz als eine gemeinsame „Sprache“ suchen sie mit diesem Konzept weiter nach ihrer Identität.

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