Theateraufführung René Polleschs „Ich schau dir in die Augen, gesellschaftlicher Verblendungszusammenhang!“

©Sachiko Hara ©Sachiko Hara

Fr., 04.08.2017, 19:30
Sa., 05.08.2017, 15:00
Einlass: Jeweils 20 Minuten vor Vorstellungsbeginn.

Isshinji Theater KURA

Sei es durch ihren Ausspracheworkshop, in dem sie die „Dreigroschenoper“ verwendete, die Filmreihe mit C. Schlingensief oder ihr Vortrag über das Deutsche Theater Hamburg – die Schauspielerin Sachiko Hara  übermittelt durch ihre außergewöhnlichen Projekte Faszination am deutschen Theater. Diesen Sommer präsentiert sie ein Stück von René Pollesch, Pionier des deutschen postmodernen Theaters.

Autor: René Pollesch
Übersetzung/Adaption/Regie/Aufführung: Sachiko Hara
Dauer: ca. 60 Minuten.
Nach jeder Vorstellung findet ein ca. dreißigminütiges Publikumsgespräch statt.


„Weil dein Leiden sogar das von Hamlet übertrifft“
Es ist schwer, in dieser Welt zu leben. Politik, Wirtschaft, Umwelt, Familie, Schule, Arbeit – überall türmen sich Probleme auf; es scheint, als würde man durch das Leben allein von Unsicherheit, Sorgen und Stress erschlagen. Was also tun? Alkohol, Shopping, Reisen – es gibt viele Ablenkungen. Aber das sind keine dauerhaften Lösungen, bereits am nächsten Tag beginnt der Stress wieder von vorne. Gibt es nichts, das dauerhaft hilft?
Hier habe ich einen Rat: René Pollesch. Die Stücke dieses deutschen Dramatikers und Regisseurs halfen mir in den letzten zehn Jahren bei meinen Sorgen. In diesen Stücken gibt es keine Story, kein Setting, keine Rollen. Vergessen Sie die üblichen Aufführungen. Ja, es geht nicht um die Leiden von Hamlet und Ophelia, es geht um meine, Ihre, unsere Leiden in dieser Welt. Mit Ideen aus Psychologie und Soziologie entfalten sich Schritt für Schritt Gedankengänge. Und Dennoch ist es kein komplizierter Vortrag, sondern definitiv ein Theaterstück. Eines, das man durchwegs mit Augen und Ohren genießen kann. Erleben Sie René Pollesch zum ersten Mal in Osaka! (Sachiko Hara)

Sachiko Hara, die viele Jahre lang in Polleschs Stücken mitgewirkt hat, indem sie etwa alleine für die japanische Übersetzung, Inszenierung und Aufführung zuständig war, hat sich 2011 in Tokyo mit ihrer Aufführung einen guten Namen gemacht und eröffnet dieses Mal mit einer drastischen Revision von „Einführung in René Pollesch“ die Türen für Polleschs Diskurstheater.


©Sachiko Hara ©Sachiko Hara Sachiko Hara
Geboren 1964. Sie studierte Deutsch an der Tokioter Sophia-Universität und ist seit 1984 als Schauspielerin tätig, u.a. als Mitglied der Avantgarde-Theatergruppe Romantica. 1999 lernt sie Christoph Schlingensief kennen, wodurch sie 2001 nach Berlin zieht. Auch mit Nicolas Stemann verbindet sie eine langjährige Zusammenarbeit, u.a. bei seiner Inszenierung der »Dreigroschenoper« am Schauspiel Hannover. Von 2004 bis 2009 ist sie als erste Asiatin Ensemblemitglied am Burgtheater Wien, wo sie in fünf Jahren in 16 Produktionen auftritt. 2009 geht sie ans Schauspiel Hannover, von wo aus sie 2011 ans Stadttheater Köln wechselt. Seit August 2013 gehört Sachiko Hara zum Ensemble des Deutschen SchauSpielHauses Hamburg und ist somit die einzige Japanerin an einem öffentlichen Theater in Deutschland. Sie arbeitete unter anderem mit Theatergrößen wie Schlingensief, Stemann, René Pollesch und Karin Beier.

Pollesch Profil ©T+T Fotografie / Toni Suter + Tanja Dorendorf  René Pollesch, 1962 in Friedberg/Hessen geboren, studierte von 1983 - 89 Angewandte Theaterwissenschaften in Gießen. 2001 kreierte er am Deutschen Theater Hamburg mit der „Heidi Ho“-Serie eine große Sensation und wurde künstlerischer Leiter des Praters der Berliner Volksbühne (Intendant: Frank Castorf), von wo aus er in ganz Deutschland jährlich mindestens fünf stets außergewöhnliche Produktionen leitet.
Pollesch erhielt 2001 für „www-slums“ und 2006 für „Cappuccetto Rosso“ den Mülheimer Dramatikerpreis. 2002 wurde „Stadt als Beute“ zum Theatertreffen eingeladen und Pollesch wurde vom Magazin „Thater heute“ zum besten deutschen Dramatiker gewählt. 2008 wurde er mit „Liebe ist kälter als das Kapital“ und 2009 mit „Fantasma“, sowie 2012 mit „Kill Your Darlings! Streets of Berladelphia“ erneut nominiert.
In Japan wurde „soylent green ist Menschenfleisch, sagt es allen weiter“ im Rahmen des Theater Projects Tokyo 2006 aufgeführt (mit den in Japan bekannten Schauspielern Hiroki Hasegawa, Midori Kiuchi, Yukiko Ikeda und Anna Nakagawa).
2011 wurde „Cinecittà Aperta-Ruhr Trilogy, Part 2“ zum Festival/Tokyo eingeladen. Im gleichen Jahr wurden im Rahmen der szenischen Lesungsreihe VISIONEN des Goehte-Instituts „Ich schau dir in die Augen, gesellschaftlicher Verblendungszusammenhang!“ und schließlich 2016 „Rocco Darsow“ (mit den in Japan bekannten Schauspielern Midori Kiuchi, Kanji Furutachi, Tamae Ando und  Sachiko Hara) aufgeführt.

Online-Ticket (Peatix):
Sachiko Hara Peatix Peatix

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