Sprach-Klang-Welten

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Freitag, 14.04.2017 19.00 Uhr

Bibliothek des Goethe-Instituts Tokyo

Dichtung trifft Musik mit Marcel Beyer

Für Marcel Beyer ist Sprache immer auch Erkundung. Leben ist Schreiben.
Schreiben ist Arbeit an der Sprache, Anrufung der Sprache. Komponieren ist eine eigene Art der Anrufung. Welche Bilder entstehen im Zusammenspiel von Musik und Sprache?
 
Im Lichte zeitgenössischer Sprach- und Kompositionskunst möchten wir den frisch gekürten Georg-Büchner-Preisträger Marcel Beyer erleben. Mit Stimme und Klang. Zu ausgewählten Gedichten von Marcel Beyer führen Eri Arai (Sopran), Tomoko Umeda (Klavier) und Tomomi Ota (Akkordeon) Kompositionen von Anno Schreier, Enno Poppe und Manos Tsangaris auf.

Marcel Beyer © Renate von Mangoldt, 2000 Marcel Beyer
geb. 1965, wurde bekannt mit seinem Roman „Flughunde" (1995), in dem er vom Zweiten Weltkrieg, von der Instrumentalisierung der Sprache durch die Propaganda und von Experimenten mit menschlichen Stimmen erzählt. Es folgten die Lyrikbände „Falsches Futter" (1997) und „Erdkunde" (2002) sowie die Romane „Spione" (2000) und „Kaltenburg" (2008).

Vor zwei Jahren legte er seinen Gedichtband „Graphit" vor, eine in zwölf Jahren angewachsene Gedichtsammlung, in der er seine Erforschungen von Sprache, Landschaften und Kulturen weiter fortsetzt. 2014 schrieb er das Libretto zu Manos Tsangaris „Karl May, Raum der Wahrheit", das an der Semperoper Dresden uraufgeführt wurde.
 
Für sein Werk wurde Marcel Beyer vielfach ausgezeichnet. Im November 2016 erhielt er den Georg-Büchner-Preis, die wichtigste literarische Auszeichnung in Deutschland.

Eri Arai © Eri Arai Eri Arai nahm am Musikkurs der Toho Girls Senior High School teil und erwarb ihren Abschluss im Fach Gesang als Klassenbeste an der Toho Gakuen School of Music. Außerdem absolvierte sie den Meisterkurs des Tokyo Nikikai Opera Theatre. Die Sopranistin hat bei Youko Nishitani, Kiyotaka Kaga, Yuri Ohashi und Mami Koshigoe gelernt.


Tomoko Umeda © Tomoko Umeda Tomoko Umeda studierte Klavier und Klavierbegleitung an der Toho Gakuen School of Music. Nach ihrem Abschluss verbrachte sie ein Jahr in Freiburg als Gastforscherin des japanischen Amts für Kunst und Kultur. In der Kategorie Klavierbegleitung erhielt sie den ersten Preis im Kawai-Wettbewerb für klassische Musik. Sie hat mit zahlreichen Sängern im Rahmen von Konzerten und für das Fernsehen, Radio sowie CD-Aufnahmen zusammengearbeitet. Für ihre musikalischen Leistungen erhielt sie hohe Anerkennung. Zurzeit ist die Pianistin Mitglied des NHK-Sinfonieorchesters. Im vergangenen Monat hielt sie sich mit dem Orchester in Europa auf.

Tomomi Ota © Tomomi Ota Tomomi Ota begann im Alter von sechs Jahren Akkordeon zu spielen, und wurde ab dem 10. Lebensjahr von Noboru Emori unterrichtet. Nach dem Abschluss des Klavierkurses der Kunitachi Hochschule für Musik zog sie nach Deutschland, wo sie ihr Studium im Fach Akkordeon an der Hochschule für Musik Detmold und der Folkwang Universität der Künste (NRW) fortsetzte. Anfang 2009 schloss sie den Solistenkurs der Folkwang-Universität als Klassenbeste ab und legte das Konzertexamen an der Hochschule ab. Unter Mie Mikis Anleitung baute sie ihre Fähigkeiten weiter aus und sammelte zudem Erfahrungen an der Universität für Musik und darstellende Kunst in Wien. 2009 kehrte Tomomi Ota nach Japan zurück. Seitdem widmet sie sich unterschiedlichen musikalischen Aktivitäten im In- und Ausland, darunter Soloauftritten, Kammermusik, Premieren neuer Stücke sowie der Zusammenarbeit mit Orchestern. Darüber hinaus organisiert sie Workshops zu Musikinstrumenten sowie Konzerte an Musikhochschulen in ganz Japan. Besonders im Bereich der klassischen und zeitgenössischen Musik bemüht sie sich darum, dem Akkordeon zu größerer Beliebtheit zu verhelfen und ein Bewusstsein für die Reize und Möglichkeiten des Instruments zu schaffen.
 

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