Filmvorführung und Gespräch Overgames - Ein Film von Lutz Dammbeck

Overgames © Overgames / Dammbeck Film Nach dem Zusammenbruch des Nationalsozialismus und dem Ende des Zweiten Weltkriegs sahen sich die alliierten Mächte mit der Aufgabe konfrontiert, Deutschland zu einer friedlichen und demokratischen Gesellschaft umzuformen. Mit dem Ziel, ein Fortleben der nationalsozialistischen Ideologie zu verhindern, trieben besonders die USA und Großbritannien eine Reihe von Maßnahmen zur politischen Bildung in Deutschland voran. In diesem Prozess der Re-Education spielten die insbesondere die Massenmedien eine wichtige Rolle, da sie Einfluss auf Bevölkerungsschichten nehmen konnten, die zu den tradierten Bildungseinrichtungen wie Schule und Universität keinen Zugang mehr hatten. 

In der Dokumentation Overgames (2015) geht der Leipziger Künstler Lutz Dammbeck der streitbaren These nach, dass die aus Amerika kommenden Game Shows der 60er wie „Der Preis ist heiß“ oder „Nur nicht nervös werden“ an der Umerziehung der deutschen Bevölkerung mitwirken sollten. Dabei gelingt es ihm, bisher weitgehend unbekannte Verbindungen zwischen Wissenschaft, Politik und den Medien der Zeit offenzulegen. Der groß angelegte Dokumentarfilm spannt historisch einen historischen Bogen von der französischen Revolution bis zur Gegenwart und offeriert durch seine tiefgreifende Recherche neue und inspirierende Blickwinkel auf die verschiedenen Akteure, die - offen oder verdeckt - an der Steuerung gesellschaftlicher Transformationsprozesse mitwirken.
Ein Film über heitere und ernste Spiele, Therapien zur Um- und Selbstumerziehung, sowie die Ideengeschichte einer permanenten Revolution. Es treten auf: Regisseure und Produzenten von Gameshows, Psychiater, Anthropologen und Paranoiker verschiedenster Couleur.
 

Nach der Filmvorführung findet ein Gespräch mit dem Regisseur Lutz Dammbeck statt.

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