Szenische Lesungen, Workshops, Diskussionen, Installation DRAUSSENWELTEN – neue deutschsprachige Dramatik

DRAUSSENWELTEN – Neue deutschsprachige Dramatik © Hernan Pinera CC BY SA 2.0

Mi, 25.07.2018 –
So, 29.07.2018

Goethe-Institut Tokyo, Saal

Zusammen mit vier jungen japanischen Regisseuren stellen wir unter dem Namen DRAUSSENWELTEN vier aktuelle, deutschsprachige Theaterstücke vor, die unterschiedlich Weise die gegenwärtige Situation der drei deutschsprachigen Länder wiederspiegeln. Im Rahmen werden dieses Jahr verschiedene Begleitprogramme wie Workshop, Diskussion, Installation mit und von den Autoren auch angeboten.

„Frau Schmitz“ von Lukas Bärfuss

Szenische Lesung (auf Japanisch): Donnerstag, 26. Juli, 19 Uhr und Samstag, 28.7. 19 Uhr

 jap. Übersetzung von Koki Matsuu, Regie: Yasuhito Yano (Uraufführung: 22.10.2016 Schauspielhaus Zürich)
Lucas Bärfuss Lucas Bärfuss | © Frederic Meyer Als die Existenz des internationalen Unternehmens, in dem Frau Schmitz arbeitet, auf Messers Schneide steht, soll sie als Verhandlungsführerin nach Pakistan reisen, um die Firma zu retten. Jedoch nicht als Frau, sondern als Mann, da ihrer Vermutung nach eine Frau in Pakistan keine erfolgsversprechende Verhandlung führen kann. Nach erfolgreicher Rückkehr ist Frau Schmitz zur Verwunderung aller noch immer als Mann gekleidet. Im privaten sowie beruflichen Umfeld hinterlässt dies nachhaltige Spuren der Verwirrung und wirft Fragen auf. Was ist Frau Schmitz eigentlich?
 

„Beben“ von Maria Milisavljevic

Szenische Lesung (auf Japanisch): Freitag, 27. Juli, 16 Uhr und Sonntag, 29.7. 14 Uhr

von Maria Milisavljevic, jap. Übersetzung: Fumiko Takahashi, Regie: Yuta Hagiwara
Maria Milisavljevic Maria Milisavljevic | © Linda Rosa Saal Mutig hat sich die Autorin an das Thema Liebe und Verzeihen gewagt. Im Wechsel von Zeitebenen und Perspektiven schält sich langsam die Erzählung heraus, in der ein kleiner Junge, der seiner Mutter ein Buch besorgte und es bedrohlich unter der Kleidung trug, erschossen wird. Ein Text der Gegensätze. Alltagssprache trifft Poesie, Tod den Neuanfang.  Milisavljevic beschreibt subtil die Reise auf der Flüchtlingsroute nach Europa. Immer wieder lodern vereinzelt Bilder auf: Bomben. Tote im Meer. Anhand dieses Narrativs wird die Bedeutung der Heimat, vielmehr der „geistigen Heimat“, diskutiert. Szenische Lesungen am 27. und 29.Juli. Bei einer zusätzlichen Schreibwerkstatt von Maria Milisavljevic am 25.07. beschäftigen sich die Teilnehmer und Teilnehmerinnen mit der Frage, „wie schreibt man politisches Theater?“
 

„Winterreise“ von Yael Ronen

Szenische Lesung (auf Japanisch): Freitag, 27. Juli, 19 Uhr und Samstag, 28.7. 14 Uhr
jap. Übersetzung und Regie: Yuna Koyama (Uraufführung: 09.04.2017 Maxim Gorki Theater)
  Yael Ronen Yael Ronen | © Esra Rotthoff Auf einer zweiwöchigen Tour im kalten Januar entdecken die Zuschauer durch die Augen des Exil Ensembles aus Berlin – bestehend aus Neuberliner Schauspieler*innen aus Afghanistan, Syrien und Palästina – Deutschland und wie absurd Einiges, was mittlerweile zur Normalität gehört, scheinen kann. Sie entdecken auch das Exil Ensemble und die Individuen, aus denen es besteht: ihre Schicksale, Ängste und Hoffnungen.Szenische Lesungen am 27. und 28. Juli. Yael Ronen, die mit dem „Exil Ensemble“ des Maxim Gorki Theaters „Winterreise“ geschrieben und inszeniert hat, leitet am 28.07. einen Theaterworkshop, bei dem sie in ihre Arbeitsweise einführt.
 

„europa flieht nach europa“ von Miroslava Svolikova

Szenische Lesung (auf Japanisch): Samstag, 28. Juli, 16 Uhr und Sonntag, 29.7. 16 Uhr
jap. Übersetzung: Wakana Obata, Regie: Miho Sakurai,  2018: Berliner Autorentheatertage (Uraufführung: 22.06.2018)
Miroslava Svolikova Miroslava Svolikova | © Arno Declair europa flieht nach europa ist die chronologische Aufarbeitung der Geschichte eines Kontinents. Verkleidet als karnevaleske Farce versucht der Text zu lokalisieren in welchem Moment die ursprüngliche Idee der Utopie Europa gescheitert ist. Vergangenheit und Gegenwart werden gegenübergestellt und offenbaren pausenlos Widersprüche um die Werte Europas.

Die österreichische Autorin Miloslava Svolikova liest am 27.07. ihren Text selbst vor und diskutiert mit den Teilnehmern die Entstehungsgeschichte des Textes „europa flieht nach europa“. Während der Veranstaltungsreihe DRAUSSENWELTEN stellt Miloslava Svolikova, die neben ihrer Tätigkeit als Dramatikerin auch als bildende Künstlerin arbeitet, ihre Installation im Foyer vor.

 

ZusatzPROGRAMM

25.7, 18:30-21:30
Zi 207
Maria Milisavljevic - Schreibwerkstatt 
"Wie schreibt man politisches Theater? " 
27.7., 13:00-15:00
Saal
Miroslava Svolikova
Lesung und Gespräch "europa flieht nach europa"
28.7., 10:00-13:00
Saal
Yael Ronen
Theaterworkshop - "Gegenwart erleben"
29.7., 11:00-13:00
Saal
Lunchtalk
Gesprächsrunde zu Fragen der Gegenwartsdramatik
25. bis 29.7.
Foyer
Miroslava Svolikova
Installation
“Die Bühne ist halbvoll, die Bühne ist halbleer"
 
Am 29. Juli: Gesprächsrunde mit Christine Wahl (Theaterkritikerin und Jurymitglied des Mülheimer Dramatikerpreises), Maria Milisavljevic sowie Akio Miyazawa, (Regisseur) und einem Redakteur des Hakusuisha Verlags Toshio Wakuta (beide Jurymitglieder des Kishida Kunio Dramapreises Japan) zu Fragen der Gegenwartsdramatik in Japan und Deutschland.
 

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