Lesung und Gespräch Natascha Wodin „Sie kam aus Mariupol“

Foto Natascha Wodin und ihr Buchcover Cover ©Rowohlt / Wodin ©Susanne Schleyer/autorenarchiv.de

So, 27.11.2022

10:00 Uhr

Instituto Cervantes Tokio

EU-Literaturfestival 2022 - "100 year of European Literature : Europe then and now"

Das EU-Literaturfestival wird vom Verbund der europäischen Kulturinstitute EUNIC ausgerichtet und findet 2022 vom 22. bis 27. November in Tokyo statt. Als Beitrag des Goethe-Instituts Tokyo liest am 27. November die russisch-ukrainische Autorin Natascha Wodin „Sie kam aus Mariupol“ (2017, Rowohlt) und diskutiert mit Masahiko Tsuchiya, dem Literaturwissenschaftler, am Instituto Cervantes Tokio.

Mit "Sie kam aus Mariupol" veröffentlichte die Autorin 2017 eine außergewöhnliche Auseinandersetzung mit dem Schicksal ihrer Familie, die unter den Nationalsozialisten die Ukraine verlassen musste. "Sie kam aus Mariupol" wurde dafür gelobt, eine Lücke in der Literaturlandschaft zu füllen. Wodins persönliche Hommage an die Lebensgeschichte ihrer Mutter ist ein wichtiges lyrisches Mahnmal für die Tausenden von Osteuropäern, die während des Zweiten Weltkriegs ihre Heimat verlassen und in Deutschland arbeiten mussten, und eine bewegende Reflexion über die Not der Vertriebenen zu allen Zeiten" (aus: new books in german, 2022).

Die japanische Übersetzung von Masaki Kawahigashi wird in diesem Herbst bei Hakusuisha erscheinen.


Das gesamte Programm und zur Anmeldung (erforderlich):
European Literature Festival 2022




Natascha Wodin,  geboren 1945 in Fürth/Bayern, wuchs erst in deutschen DP-Lagern, dann, nach dem frühen Tod der Mutter, in einem katholischen Mädchenheim auf. Auf ihr Romandebüt "Die gläserne Stadt", das 1983 erschien, folgten etliche Veröffentlichungen, darunter die Romane "Nachtgeschwister" und "Irgendwo in diesem Dunkel". Ihr Werk wurde unter anderem mit dem Hermann-Hesse-Preis, dem Brüder-Grimm-Preis und dem Adelbert-von-Chamisso-Preis ausgezeichnet, für "Sie kam aus Mariupol" wurde ihr der Alfred-Döblin-Preis, der Preis der Leipziger Buchmesse und der Hilde-Domin-Preis für Literatur im Exil 2019 verliehen. 2022 wurde sie mit dem Joseph-Breitbach-Preis für ihr Gesamtwerk ausgezeichnet. Natascha Wodin lebt in Berlin und Mecklenburg.

Masahiko Tsuchiya ist emeritierter Professor an der Nagoya City University. In seinem Forschungsbereich Moderne Literatur in deutscher Sprache konzentriert er sich auf transnationale Literatur. Er veröffentlichte unter anderem "Ekkyō suru Bungaku" (2009), "Zur Literatur der Sprach-Wandlerin Yoko Tawada" (2021).


 

Zurück