Filmprogramm:
„The Stormy Times”
(Japan, 1991, 62 min)
„Shinjuku Station“
(Japan, 1968-74, 15 min)
Für “The Stormy Times” hat Katsu Kanai seinen Tanka-Film “Dream Running” (1987), den Haiku-Film “Grasshopper's One-Game Match” (1988) und die filmische Gedichtsammlung “We Can Hear Joe's Poem” (1989) zu einer Arbeit kombiniert. Ursprünglich als experimentelles Historiendrama konzipiert, transformierte Kanai das Werk nach dem plötzlichen Unfalltod des Darstellers Jonouchi in ein Memorial der ungewöhnlichen Art. In „Grasshopper's One-Game Match“ spricht Kanai selbst in einer elfminütigen Szene ohne Schnitt über Jonouchi, changierend zwischen Alltagsbegebenheiten und Wahnvorstellungen. In „We Can Hear Joe's Poem“ zitiert er - auf der Basis eines Briefes von Jonouchi aus dem Jenseits aus dessen „Shinjuku Station“ und taucht – im häuslichen Garten hin- und her kriechend - in Erinnerungen an seinen verstorbenen Weggefährten ein. Im Goethe-Institut wird Katsu Kanai die Filmvorführung in Anlehnung an die originale Aufführung mit Live-Rezitation durch Jonouchi als Performer und Rezitator begleiten.
Katsu Kanai: “The Stormy Times”
Regie: Katsu Kanai
Darsteller: Motoharu Jonouchi, Takahide Takahashi, Yoko Takahashi, Maki Watari, Katsu Kanai
Motoharu Jonouchi: “Shinjuku Station” Regie: Motoharu Jonouchi
Nach der Performance Künstlergespräch mit Katsu Kanai
Katsu Kanai wurde 1936 in Kanagawa geboren. Im Jahr 1960 trat er der Filmabteilung des Daiei Tokio Filmstudios (heute Kadokawa Daiei Studio) bei und gründete 1968 die „Kanai Katsu Maru Production“. Seine Filme wie „The Deserted Archipelago“, „GOOD-BYE“ und „The Kingdom“ („Smiling Milky Way Trilogy“) hat er autonom produziert und bei selbst organisierten Screenings aufgeführt, wodurch er sich den Ruf als Pionier des Independent Films erwarb. Später veröffentlichte er seine Gedichtsammlung „The Stormy Times“. Sein jüngstes Werk „Super Documentary: The Avant-Garde Senjutsu“ (2003) erhielt den Internationalen Kritikerpreis der 50. Internationalen Kurzfilmtage Oberhausen. Drei Jahre später wurde bei den Oberhausener Kurzfilmtagen eine Werkschau von Katsu Kanai präsentiert.
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