Künstlerresidenz Goethe-Institut Damaskus im Exil in Tokyo: Hiba Al-Ansari

Hiba Al Ansari © Hiba Al Ansari

Mi, 01.08.2018 –
Sa, 15.09.2018

Goethe-Institut Tokyo, Hausmeisterwohnung

Im Rahmen des Projekts „Goethe-Institut Damaskus im Exil in Tokyo“ laden wir vier syrische Künstler und Künstlerinnen verschiedener Sparten, die derzeit im Exil in Deutschland leben, für einen Zeitraum von 6 Wochen in das Goethe-Institut Tokyo ein. Die Künstler und -innen bewohnen während ihres Aufenthalts die ehemalige Hausmeisterwohnung, die sich in den Räumen des Goethe-Instituts befindet. Im Rahmen dieser transnationalen Künstlerresidenz wird das Goethe-Institut zu einer Austausch- und Diskussionsplattform für die Reflexion einer Vielzahl von Fragen, die  Situation derzeit im Exil lebender Künstler betreffen. Welche Themen und Fragestellungen beschäftigen syrische Künstlerinnen und Künstler im Moment? Wie vernetzt sich die Szene der geflüchteten syrischen Künstler über Ländergrenzen hinweg? Wie stehen die Exilkünstler im Dialog mit  Künstlern, die in Syrien geblieben sind? Welche Rolle spielen die gastgebenden Institutionen bzw. Gastländer und welche Art von Unterstützung können sie leisten?

Neben den individuellen Recherchen jedes Teilnehmers in Japan stellt das Goethe-Institut Tokyo den Künstler und Künstlerinnen im Zeitraum ihres Aufenthaltes seine Räume für Präsentationen Ihrer Arbeiten in verschiedenen Formaten zur Verfügung - Ausstellungen, Filmvorführungen, Gespräche, Diskussionen und andere Formate jeglicher Art. Im Zentrum des Projekts steht die Begegnung der Künstler*innen aus Syrien mit Vertretern der japanischen Kunst- und Kulturszene und der japanischen Öffentlichkeit.
 
Der erste Gast bei „Goethe-Institut Damaskus im Exil in Tokyo“ ist die Bildende Künstlerin Hiba Al-Ansari. Sie wird die ehemalige Hausmeisterwohnung im Goethe-Institut vom 1.8.-15.9. bewohnen. Im Rahmen von Al-Ansaris Aufenthalt plant das Goethe-Institut mehrere Veranstaltungen, bei dem Al-Ansari verschiedene Aspekte ihres künstlerischen Schaffens vorstellt. Termine und Details werden auf unserer Homepage und über unsere sozialen Medien bekanntgegeben.
 
Die Bildende Künstlerin Hiba al Ansari, 1983 in Libyen geboren, lebt und arbeitet in München und Berlin. Von 2005 bis 2008 absolvierte sie ein Malerei- und Bildhauerei-Studium am Adham Ismail und Walid Ezzat Institut für Bildende Künste in Damaskus. Von 2007 bis 2012 studierte sie Ölmalerei an der Akademie der Bildenden Künste Damaskus. Ab 2014 setzte sie ihr Studium an der Akademie für Bildende Künste München in der Klasse von Gregor Schneider fort und erhielt 2017 ihr Diplom im Fachbereich Bildhauerei. 2015 zeigte sie ihre erste Einzelausstellung „Despots of Presence“ in München. 2017 folgte „Math Book“ im  Ashkal Alwan, Beirut. Außerdem nahm sie an mehreren Gruppenausstellungen in Europa und dem Mittleren Osten teil, unter anderem „Syria off frame“ im Rahmen der bei  der Biennale in Venedig (2015).
 
Weitere Teilnehmer*innen von „Goethe-Institut Damaskus im Exil“ sind:
Mohammad Al-Attar / Theaterautor (1.10.-15.11.2018)
Doha Hassan / Fotografin, Filmemacherin, Journalistin (18.11.-15.12.2018)
Ammar Al-Beik / Filmemacher, Bildender Künstler (1.4.-15.5.2019)
 
Hintergrund des Projekts
Im Herbst 2016 wurde über einen Zeitraum von circa zwei Wochen in Berlin das Projekt „Goethe-Institut Damaskus im Exil“ veranstaltet. Nachdem das Goethe-Institut Damaskus im Jahr 2012 aus Sicherheitsgründen geschlossen werden musste, entschlossen sich einige Künstler und Mitarbeiter, die mit dem Institut Damaskus eng verbunden gewesen waren, in einem leer stehenden Berliner Ladengeschäft einen temporären Projektraum einzurichten, der dem Kulturaustausch zwischen Syrien und Deutschland gewidmet war. Hier konnte der kulturelle Dialog zwischen Europa und dem Nahen Osten, der am Goethe-Institut Damaskus regelmäßig stattgefunden hatte, zumindest für einen befristeten Zeitraum fortgesetzt werden. Ausgehend von der derzeit leer stehenden ehemaligen Haumeisterwohnung im Goethe-Institut Tokyo entwickelt das Institut ein Konzept, an den in Berlin begonnenen Dialog anzuknüpfen und den Focus auf die syrische Kunstszene zu richten, die in Japan bisher noch weitgehend unbekannt ist.
 
Gefördert durch: Arts Council Tokyo, Tokyo Metropolitan Foundation for History and Culture

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