Der Film, der als Auftragswerk für die Ausstellung “bauhaus imaginista” entstanden ist, beleuchtet einen zentralen Aspekt der Ausstellung – die Rezeption des Bauhauses in Indien. Eine entscheidende Rolle hierbei nimmt der Literatur-Nobelpreisträger Rabindranath Tagore (1861-1941) ein. Der hochgradig vielseitige und kosmopolitisch orientierte Künstler hatte 1919 in Santiniketan (West-Bengalen) unter dem Namen „Khala Bavan“ eine Kunstschule gegründet, für die er Aspekte der Bauhaus-Pädagogik auf eigene, schöpferische Weise adaptierte. „O Horizon“, der über einen Zeitraum von fünf Jahren in West-Bengalen gedreht wurde, richtet den Fokus sowohl auf die Tanztheorie von Tagore als auch die experimentelle Praxis der Wandmalerei, Skulptur, Malerei und Zeichnung, die von Khala Bavan-Schülern wie K.G. Subramanyan, Benode Behari Mukherjee, Nandalal Bose and Ramkinkar Baij entwickelt wurde, deren Arbeiten stilbildend für ganze Generationen von indischer Künstler*innen der Moderne wurden.
“O Horizon” reflektiert die Komplexität von Tagores wegweisender Vision für Santiniketan und recherchiert, wie das experimentelle Ethos der Schule ihr Umfeld in einem lokalen und internationalen Kontext beeinflusst hat.
Die
Otolith Group wurde 2002 von Anjalika Sagar und Kodwo Eshun gegründet. Sie ist nach einem Teil des Ohres benannt, der für das physische Gleichgewicht des Körpers zuständig ist. Bekannt ist die Otolith Group für allem für ihre Essay Filme, bei denen sie Prozesse des Schreibens und Kuratierens mit der Ästhetik des Mediums Film verknüpfen.
Nach der Filmvorführung findet ein Künstlergespräch mit Kodwo Eshun und Anjalika Sagar statt. Die Moderation übernimmt Grant Watson, Ko-Kurator von „bauhaus imaginista“.
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