Preisverleihung Preisverleihung des Merck-Kakehashi-Literaturpreis 2018

butterfly_ohnePiltze ©Pixabay

Do, 15.11.2018

Der Merck–Kakehashi-Literaturpreis ist eine hohe gemeinsame Auszeichnung des Unternehmens Merck und des Goethe-Instituts Tokyo für Autoren und Übersetzer bzw. deren literarische Arbeit. Der Preis wird im Herbst 2018 zum dritten Mal verliehen. Mit dem Preis soll die deutschsprachige Gegenwartsliteratur in Japan stärker gefördert und die besondere Leistung der Übersetzungsarbeit gewürdigt werden. Die mit je 10.000 Euro sowohl für den Autor als auch für seinen Übersetzer dotierte Auszeichnung wird alle zwei Jahre vergeben.
 
Preisträger 2018:

Clemens Setz © Max Zerrahn/Suhrkamp Verlag Clemens J. Setz wurde 1982 in Graz geboren. Er studierte Mathematik und Germanistik,  entschied sich gegen den Lehrerberuf und wurde Schriftsteller. Mit 32 Jahren veröffentlichte  er bereits vier Romane, einen Gedicht- und einen Erzählband, insgesamt mehr als 3000 Seiten. Neben Romanen, Erzählungen und Gedichten schreibt Clemens J. Setz Essays u.a. für Die Zeit, Die Süddeutsche Zeitung und Die Welt. Clemens J. Setz gilt als Wunderkind der deutschsprachigen Gegenwartsliteratur. Mit dem Erzählband „Die Liebe zur Zeit des Mahlstädter Kindes“ gewann er 2011 den Preis der Leipziger Buchmesse. Die Romane „Die Frequenzen“ (2009) und „Indigo“ (2012) schafften es auf die Shortlist des Deutschen Buchpreises. „Indigo“ wurde mit dem Literaturpreis des Kulturkreises der deutschen Wirtschaft 2013 ausgezeichnet.
Clemens J. Setz spricht sich klar für  Zusammenhänge zwischen Mathematik und Literatur aus. Für ihn hat beispielweise die Zahl  99,999999 poetische Aussagekraft, denn sie findet kein Ende. Clemens Setz‘ Weltbild und  ästhetische Vorstellungen sind stark geprägt von der Computerwelt und den virtuellen Welten seiner Kindheit. In seinem sprachgewaltigen Werk verschwimmen Realität und Fiktion. Unterschiedliche Wahrnehmungsweisen nehmen in Setz‘ Texten eine besondere Rolle ein und der Autor betrachtet sich selbst aus ironischer Distanz. Für sein 2018 erschienenes Buch „Bot“ hat Clemens Setz nur noch Textbausteine aus seinem digitalen Tagebuch geliefert, aus denen ein Algorithmus aus seinem digitalem Tagebuch zufällige Antworten auf Interview-Fragen selektiert und neu montiert.
 
Ayano Inukai © Ayano Inukai Ayano Inukai wurde 1977 in Nagoya, Japan geboren und verbrachte dort ihre Kindheit. In Tokyo studierte sie Germanistik an der International Christian University und an der Tokyo Metropolitan University, wo sie 2011 mit einer Arbeit über die Problematik der Übersetzung des Werks von Arno Schmidt ins Japanische zum Doktor der Philosophie promovierte. Seit 2008 unterrichtet sie Deutsch als Fremdsprache an verschiedenen Universitäten in Tokyo und ist seit 2014 als Assistenzprofessorin an der Tokyo Metropolitan University tätig. Seit 2013 beschäftigt sie vor allem mit Texten von Clemens J. Setz und veröffentlicht deutsche sowie japanische Beiträge über seine Werke.
Neben ihrer Arbeit als Universitätsassistentin und Deutschdozentin übersetzt Inukai deutsche Texte ins Japanische. Zu ihren Übersetzungsarbeiten zählen Co-Übersetzungen von Rainer Erlinger: Lügen haben rote Ohren: Gewissensfragen für große und kleine Menschen (2006 mit Noriyuki Takamoto) und Ahmad Mansour: Generation Allah. Warum wir im Kampf gegen religiösen Extremismus umdenken müssen (2016 mit Noriyuki Takamoto, Toshiyuki Yui, Fumito Hayakawa, Toshio Hirai und Kohei Ogiwara).
 
Inukai wird den Roman „Indigo“ von Clemens J. Setz ins Japanische übersetzen.
 

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