Im Rahmen des Programms "
Goethe-Institut Damaskus im Exil in Tokyo" zeigen wir die Kurzfilmtrilogie "Syrian Trilogy" des Filmemachers und Bildenden Künstlers Ammar Al-Beik, der vom 1. April bis 15. Mai im Goethe-Institut Tokyo zu Gast ist.
Die Trilogie umfasst die Filme The Sun's Incubator (2011), La Dolce Siria (2014) und Kaleidoscope (2015), die das scheinbar ganz normale Leben aus ganz unterschiedlichen Perspektiven zeigen: Die Geburt eines Kindes, ein Vater, der mit seinen Kindern einen Zirkus besucht, und eine Frau und ein Mann, die gemeinsam die Nacht verbringen. Doch werden diese alltäglichen Szenen konstant durch ungewöhnliche Ereignisse gestört. Immer wieder wird das Leben der Protagonist*innen überschattet von Revolution, Krieg oder ununterbrochenem Bombenlärm.
Im Anschluss an die Filmvorführung folgt ein Gespräch mit dem Regisseur, moderiert von Koyo Yamashita, Direktor des Imageforum Festivals.
The Sun's Incubator
In diesem Film, der 2011 bei den Internationalen Filmfestspielen von Venedig Premiere feierte, werden autobiografische und tagespolitische Ereignisse miteinander verflochten. Der Filmemacher reflektiert Leben, Tod und politisches Engagement, basierend auf Bildern vom Tod des dreizehnjährigen Jungen Hamza Al-Khateeb, dessen Körper in den frühen Tagen der syrischen Revolution verstümmelt wurde, und Szenen, die die Geburt seiner eigenen Tochter zeigen.
La Dolce Siria
Diese satirische Antwort auf Federico Fellinis „La Dolce Vita“ von 1960 verdeutlicht, dass Liebe und Glück, die beiden Dinge, die Fellinis Protagonist Marcello Rubini zweifellos gesucht hat, in Syrien ausgelöscht wurden. Der Experimentalfilm wurde 2015 unter anderem im Rahmen der Berlinale-Sektion „Forum Expanded“ gezeigt.
Kaleidoscope
In diesem Kurzfilm, der 2015 auf den Filmfestspielen in Dubai vorgestellt worden ist, versuchen zwei unterschiedliche Menschen der Depression zu entkommen. Der Fotojournalist Ammar und seine Geliebte, Marie, verbringen die Nacht zusammen. Während sie sich mit ihren Ambitionen als Schauspielerin beschäftigt, ist er besessen von den Nachrichten aus seinem Heimatland Syrien. Während der gemeinsamen Nacht stellen Lust und Sex einen sicheren Hafen für zwei gezeichnete Menschen dar.
Ammar Al-Beik
Geboren 1972 in Damaskus. Ammar Al-Beik ist Filmemacher und Bildender Künstler mit Wohnsitz in Berlin. Nach künstlerischen Aktivitäten vor allem Bereich Fotografie wandte er sich in den 90er Jahren dem Medium Film zu und erweiterte seine Arbeit zunehmend hin zu einer multidisziplinären künstlerischen Praxis.
Al-Beiks Filme wurden bei zahlreichen internationalen Festivals, unter anderem dem Locarno International Film Festival, dem International Film Festival Rotterdam, dem Yamagata International Documentary Film Festival, dem Busan International Film Festival, den Internationalen Kurzfilmtagen Oberhausen und der Berlinale gezeigt.
Al-Beiks Arbeiten im Bereich der Bildenden Kunst wurden ebenfalls im Rahmen von Ausstellungen auf der ganzen Welt präsentiert, so unter anderem im Eye Filmmuseum Amsterdam (2017), dem Museum Neukölln in Berlin (2017), bei „Photo Shanghai“ (2014), bei der PhotoFest Biennal in Houston (2014) und im Samsung Blue Square und im Busan Museum of Art, Südkorea (2014).
Vom 9. März bis 5. Mai 2019 findet unter dem Titel „One To Free“ eine Einzelausstellung mit Al-Beiks Arbeiten im Haus am Waldsee (Berlin) statt.
Gefördert durch: Arts Council Tokyo, Tokyo Metropolitan Foundation for History and Culture
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