Filmvorführung und Gespräch Dokumentarfilm „Samia“ von Ammar al-Beik

Ammar al-Beik: Samia © Ammar al-Beik

Fr, 26.04.2019

19:00 Uhr – 21:00 Uhr

Imageforum 3F, "Terayama Shuji"

Ein Anlass für die Entstehung von Ammar Al-Beiks Dokumentarfilm „Samia“ (Syrien, 2008, 40min) ist die Sammelleidenschaft des Regisseurs. Da er als syrischer Staatsbürger nicht nach Palästina reisen kann, bittet Al-Beik all seine palästinensischen Freunde, ihm einen Stein aus ihrer Heimat nach Syrien mitzubringen. Die Fundstücke seiner Freunde und Bekannten versieht er jeweils mit den Namen der Dörfer, aus denen sie stammen und archiviert sie. Die palästinensische Künstlerin Samia Halaby (*1936), eine der bedeutendsten zeitgenössischen Malerinnen des arabischen Raums, reagiert auf Al-Beiks Bitte mit einer ungewöhnlichen Antwort. Anstatt eines tatsächlichen Steins schickt sie ihm Filmmaterial von ihrer Suche danach in einem Olivenhain in Ramallah. Dieses Material nimmt der Regisseur zum Ausgangspunkt einer filmischen Hommage an die Künstlerin, und verwebt es mit eigenen Aufnahmen und Material aus Jean-Luc Godard’s „Notre Musique“ (2004), in dem der palästinensische Dichter Mahmoud Darwish (1941-2008) in einem umfangreichen Interview zu Wort kommt. Es entsteht eine vielschichtige Reflexion über Fragen von Identität, Heimat und Exil und deren künstlerische Repräsentation.

Seinen Aufenthalt im Rahmen von „Goethe-Institut Damaskus im Exil in Tokyo“ nimmt Al-Beik zum Anlass, seinen Film „Samia“, der 2009 beim Yamagata International Documentary Film Festival erstmals in Japan gezeigt wurde, mit 10 Jahren Abstand neu zu betrachten.
 

Ammar Al-Beik

Geboren 1972 in Damaskus. Ammar Al-Beik ist Filmemacher und Bildender Künstler mit Wohnsitz in Berlin. Nach künstlerischen Aktivitäten vor allem Bereich Fotografie wandte er sich in den 90er Jahren dem Medium Film zu und erweiterte seine Arbeit zunehmend hin zu einer multidisziplinären künstlerischen Praxis.

Al-Beiks Filme wurden bei zahlreichen internationalen Festivals, unter anderem dem Locarno International Film Festival, dem International Film Festival Rotterdam, dem Yamagata International Documentary Film Festival, dem Busan International Film Festival, den Internationalen Kurzfilmtagen Oberhausen und der Berlinale gezeigt. Al-Beiks Arbeiten im Bereich der Bildenden Kunst wurden ebenfalls im Rahmen von Ausstellungen auf der ganzen Welt präsentiert, so unter anderem im Eye Filmmuseum Amsterdam (2017), dem Museum Neukölln in Berlin (2017), bei „Photo Shanghai“ (2014), bei der PhotoFest Biennal in Houston (2014) und im Samsung Blue Square und im Busan Museum of Art, Südkorea (2014). Vom 9. März bis 5. Mai 2019 findet unter dem Titel „One To Free“ eine Einzelausstellung mit Al-Beiks Arbeiten im Haus am Waldsee (Berlin) statt.
 
In Zusammenarbeit mit: Imageforum, Yamagata International Documentary Film Festival
Gefördert durch: Arts Council Tokyo, Tokyo Metropolitan Foundation for History and Culture

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