Online-Workshop mit Autor und Expert*innen Clemens J. Setz: LITERATUR DES POSTHUMANISMUS

Clemens J. Setz: Workshop zu Transhumanismus © Clemens J. Setz

Sa, 25.09.2021

15:30 Uhr – 21:00 Uhr

Clemens J. Setz, eben mit dem Büchner-Preis ausgezeichnet, erforscht den Wandel der menschlichen Natur im Zeitalter der Digitalisierung. Seinen kühnen Ansatz zu Sprache und Literatur diskutieren am 25.9. japanische Germanist*innen mit dem Autor. Eine Veranstaltung von Ayano Inukai (Tokyo Metropolitan University) mit Unterstützung des Goethe-Institut Tokyo.
 
Link zum Webinar (Code: !Setz1!)

Hintergrund der Veranstaltung

Die Entwicklung der menschlichen Zivilisation geht von Anbeginn mit der Schaffung neuer Gebrauchsgegenstände und mit der Etablierung der Künste einher, mit deren Hilfe die eigenen Grenzen überwunden und neue Fähigkeiten erworben werden. Heute ist die Spezies Mensch aufs Engste mit der von ihr entwickelten Technologie verbunden, wesentliche Funktionen des menschlichen Körpers werden externalisiert und überschritten, etwa die modernen Verkehrsmittel, die an die Stelle des Fußmarsches getreten sind, oder der Computer der die Möglichkeiten und Funktionen des menschlichen Gehirns erweitert und teilweise ersetzt. Angesichts der drastischen Entwicklungen im Bereich von Wissenschaft und Ökonomie ist es eine dringliche Aufgabe der Ethik, der Philosophie und des Posthumanismus geworden, das Bild des Menschen und des Menschenseins neu zu definieren.

Clemens J. Setz, einer der bedeutendsten Schriftsteller im deutschsprachigen Raum und Vertreter der Generation Y, studierte Germanistik und Mathematik, erforscht den Wandel der menschlichen Natur im Zeitalter der Digitalisierung und erprobt immer wieder neue Formen der Literatur. Über seinen kühnen Ansatz zu Sprache und Literatur versuchen die Germanist*innen in Japan anhand ausgewählter Werke eine Annäherung an den Autor, der u.a. mit dem Berliner Literaturpreis (2019), dem Kleist-Preis (2020) und jüngst mit dem Büchner-Preis (2021) ausgezeichnet wurde. Nach den Referaten spricht der Autor ebenfalls über das Thema des Workshops.

Programm

Teil 1 - Japanische Vorträge mit deutscher Zusammenfassung

15.30 Uhr (JST) Eröffnung
15.45 Uhr Ayano Inukai (Tokyo Metropolitan University)
Die Grenzen der Welt und die Möglichkeit der Fiktion im Roman Indigo von Clemens J. Setz.
16.15 Uhr Masanori Manabe (Tokai University)
Zur Spannung zwischen gegensätzlichen Konzepten bei Clemens J. Setz: »non sequitur« (als literarisch »arrangiertes« Prinzip des reziprok inkonsequenten Austausches) und »Arrangement« (mit einem »non sequitur«-Mechanismus). Die Stunde zwischen Frau und Gitarre.

Pause

17.00 Uhr Asako Fukuoka (Tokyo Metropolitan University)
Das Fremde (nicht) nennen. Zum Katastrophendiskurs bei Clemens J. Setz am Beispiel der Erzählung Zwei Brüder, 1988.
17.30 Uhr Aya Kumeda (Keio University)
"Till" und "Tyll"—— Der "überlieferungstechnische Schmetterlingseffekt" in den "Till Eulenspiegel"-Adaptionen bei Clemens J. Setz und Daniel Kehlmann.
18.00 Uhr

Pause

Teil 2 - Deutsche Vorträge mit Simultanübersetzung

18.30 Uhr Leopold Schlöndorff (Tokyo Metropolitan University)
Mimetische Gewalt in Clemens J. Setz‘ „Till Eulenspiegel"-Adaption
19.00 Uhr Clemens J. Setz (Schriftsteller)
RESSURECTIO AD ABSURDUM Verstreute Bemerkungen zum Transhumanismus"
19.30 Uhr

Pause

19.45 Uhr
Q& A
 

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