Filmvorführung - - Begleitprogramm zu den Filmpremieren von Oda/Schedelbauer ab 19:30 Uhr Toshio Matsumoto: Mütter & Shuji Terayama: Der Käfig

Toshio Matsumoto: "Mütter" & Shuji Terayama: "Der Käfig"

Fr, 06.05.2022

18:00 Uhr

Goethe-Institut Tokyo, Saal

unrest 62|22 --- Wider Opas Kino - Filmemacherinnen 62|22

Ausgebucht

Zum Auftakt der interdisziplinären Veranstaltungsreihe "unrest 62|22" zum 60. Geburtstag des Goethe-Instituts Tokyo haben wir die beiden Filmemacherinnnen Kaori Oda und Sylvia Schedelbauer eingeladen, neue Kurzfilme zu schaffen, die sich aus heutiger Perspektive mit der 'unruhigen' Zeit in den 1960er Jahren auseinanderzusetzen. Beide Filmemacherinnen haben Referenzfilme aus den 1960er Jahren ausgewählt, die in enger Beziehung mit ihrer eigenen filmischen Arbeit stehen. Im Vorfeld der Premiere der beiden Auftragswerke (ab 19:30 Uhr) zeigen wir die beiden ausgewählten Referenzwerke "Der Käfig" von Shuji Terayama und "Mütter" von Toshio Matsumoto. Wir empfehlen, beide Programme in Kombination miteinander zu sehen.

Shuji Terayama: Der Käfig (ausgewählt von Sylvia Schedelbauer)

寺山修司「檻囚」   In diesem elfminütigen Kurzfilm werden mehrere Motive, die nicht unmittelbar im Zusammenhang miteinander stehen, zerlegt und seriell miteinander verknüpft. Ein Mann, der mit Nachdruck auf eine Metalltür mit Ornamenten aus Dante’s „Inferno“ einschlägt, zwei Männer mit polierten Muskeln, die sich nimmermüde in sportlichen Ertüchtigungen ergehen, eine Ziege, die in Schuttbergen herumklettert, eine dickliche Frau, die an einem Flussufer tanzt, ein menschlicher Uhrzeiger, eine Frau, die stolz ihre vergoldetes Gebiss präsentiert… Der erste Kurzfilm des in zahlreichen Genres aktiven Enfant Terrible der japanischen Nachkriegsavantgarde, Shuji Terayama, wurde erst zwei Jahre nach seinem Dreh veröffentlicht. "Der Käfig" ist das von Sylvia Schedelbauer ausgewählte Referenzwerk für ihren neuen Film "In the Beginning, Woman Was truly the Sun", der im Rahmen von "unrest 62|22 Premiere hat.

Buch, Regie: Shuji Terayama, Produktion: Eiko Kujo, Kamera: Yoshihiro Tatsuki
Mit: Mister Nihon, Yoshihiro Tatsuki, Debuko Oyama, Ken Takeuchi, Yuko Ishihara
Japan, 1962, 11 min, 16mm (digital)

Toshio Matsumoto: Mütter (ausgewählt von Kaori Oda)

Toshio Matsumoto: "Mütter" Der Dokumentarfilm „Mütter“ von Toshio Matsumoto, einem Pionier des experimentellen japanischen Kinos der 1960er Jahre, entstand als kommerzielle Arbeit im Auftrag eines Schinkenherstellers. Mit dem Avantgarde-Dichter, Dramatiker, Regisseur und Boxkommentator Shuji Terayama als Erzähler wurde der Film über die Beziehung von Müttern und ihren Kindern in vier Ländern gedreht - Frankreich, den USA, Ghana und Südvietnam. Die Matsumoto vom Sponsor kommunizierte Mission, einen Preis bei einem ausländischen Filmfestival zu gewinnen, erfüllte der Regisseur vorbildlich – der Film gewann im Jahr 1967 den Großen Preis beim Internationalen Dokumentarfestival Venedig. „Mütter“ demonstriert auf faszinierende Weise die synergetische Beziehung zwischen der künstlerischen Avantgarde und der Konsumkultur im Japan der Nachkriegszeit.
„Mütter“ ist das von Kaori Oda ausgewählte Referenzwerk für ihren neuen Film „Karaoke Cafe Bosa“, der im Rahmen von unrest 62|22 Premiere hat.
Japan, 1967, 40 min, 35 mm digital
Mit freundlicher Unterstützung des Postwar Moving Image Archive
 

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