Die DESIGN WEEK KYOTO stellt die vielfältige Produktionsszene in Kyoto vor und bietet gleichzeitig eine Plattform für den Austausch zwischen Menschen, Arbeitstechniken und Erfahrungen. An der diesjährigen DWK werden zwei Architekten, Ansgar Staudt und Hannes Mayer, frühere Residenten der Villa Kamogawa teilnehmen.
Während man heutzutage viele Erscheinungen eher dichotomisch betrachtet und kontrastiv zu erklären versucht und so den Menschen der Natur, die Wirtschaft der Umwelt ausspielt, die Stadt den ländlichen Regionen, die maschinelle der Handarbeit gegenüberstellt, entsteht mit einem Mal die Notwendigkeit, über das "Dazwischen" nachzudenken.
In dieser Gesprächsrunde werden die zwei deutsche Architekten, die international tätig sind und sich mit unterschiedlichen Zonen des "Aida - Dazwischen" befassen, wie digital vs. analog, Hightech vs. Handwerk, Stadt vs. Land u.a., mit Ryuho Ikeguchi, Oberpriester des Ryugan-ji-Tempels in Kyoto über „Aida - Dazwischen" diskutieren, der sich mit, in der heutigen Zeit entstandenen buddhistischen Aktivitäten wie dem "Drone-Raigo Butsu" (Drone-Buddha) befasst.
© Ben Köchin
Ansgar Staudt (geb. 1972) hat Architektur an der Universität Stuttgart und an der Accademia di Architettura in Mendrisio studiert. Am Karlsruher Institut für Technologie (KIT) lehrte er im Fachgebiet Nachhaltiges Bauen und veranstaltete in diesem Rahmen ein Seminar zur Kultur und Architektur Japans. Als selbstständiger Architekt setzt er sich mit dem Bauen im Bestand im städtischen und ländlichen Kontext auseinander. Dabei steht der Erhalt, die Sanierung oder die Umnutzung im Vordergrund. Ersatzneubauten werden ausschliesslich als Holzbau ausgeführt. Neben seiner praktischen Tätigkeit als Architekt publiziert er u.a. in der Zeitschrift Archithese und hat zu den Themen des Seminars am KIT ein Buch veröffentlicht. Seit 2020 engagiert er sich im Verein Countdown 2030 für zukunftsorientiertes, Ressourcenschonendes Bauen und war unter anderem Teil des Kuratorenteams der Ausstellung ‚Die Schweiz - Ein Abriss‘ im Schweizer Architekturmuseum in Basel.
Hannes Mayer
Hannes Mayer ist Architekt und ein international tätiger Experte für den digitalen Wandel in der Architektur. Er kuratierte Ausstellungen zur digitalen Zukunft des Bauens in San Francisco, New York, Mailand, Venedig, Tokyo und Zürich und realisierte großmaßstäbliche Architekturinstallationen für das Centre Pompidou Paris, V&A Dundee und die Aichi Triennale in Tokoname, Japan (Kizuki-au). Er leitete Gramazio Kohler Research an der ETH Zürich, unterrichtete Architektur an zahlreichen europäischen Universitäten und ist Gründer sowie Herausgeber der Zeitschrift manege für architektur. In Kyoto war er 2016 Stipendiat der Villa Kamogawa. Für das Goethe Institut Osaka-Kyoto leitet er das Digital & Analog Timber Lab zusammen mit Ansgar Staudt.
Ikeguchi Ryuho
Ikeguchi Ryuho ist in 1980 in der Präfektur Hyogo geboren und im Saimyo-ji-Tempel in Itami (Hyogo) aufgewachsen. Er studierte indische und tibetische buddhistische Studien an der Universität Kyoto. Nach seinem Studium trat er dem Chion-in bei und war hauptsächlich in der Redaktion und Öffentlichkeitsarbeit tätig. In 2009 gründete er die Gruppe "Freestyle Monks", eine Gruppe junger Mönche aus überkonfessionellen Gruppen, und wurde deren Vorsitzender. Er setzte sich für die Schaffung von Begegnungsmöglichkeiten mit dem Buddhismus ein und gab unter anderem ein kostenloses Magazin heraus. Seit 2014 ist er als Oberpriester des Ryugan-ji-Tempels in der Omiya-Gruppe der Diözese Kyoto an der Leitung des Nembutsu-Festivals "Juyasai" (十夜祭) und "Chojuyasai" (超十夜祭) sowie der buddhistischen Pop-Einheit "Butsubutsubu" (佛佛部) beteiligt. Er ist der Autor von Let's Go to the Temple! Prescription for 'temple' chosen by priests (Kodansha Verlag), Co-Autor von Living Together with Buddhism: at the Forefront of Social Activities at the Temple (Chikuma Shinsho) und Verfasser von Artikeln für die Kyoto Shimbun, Christ Shimbun und RBB TODAY.
Diese Diskussionsrunde wird von der Yamaoka-Gedenkstiftung gefördert
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