Zwischen Aufklärung und Fanatismus bewegt sich der „Volksfeind“ der Berliner Schaubühne in der Inszenierung von Thomas Ostermeier. Ein „Demokratieexperiment“ sei das, was Ostermeier aus Ibsens Stück mache – eine „Milieustudie aus Berlin Mitte“, so die Kritik des seit 2012 weltweiten sehr erfolgreichen laufenden Stücks, an dessen Ende es um Fragen der öffentlichen Auseinandersetzung um die politischen Willensbildung geht. Welche Interessen setzen sich bei der Wahrheitsfindung durch?
Dies wird in Ibsens Stück beispielhaft an eine Umweltkatastrophe geknüpft, die die einen vertuschen, die anderen in den Mittelpunkt des politischen Handelns stellen wollen. Wer wird sich am Ende mit welchen Argumenten durchsetzen? Um diese Frage zu beantworten, verschont Ostermeier auch das anwesende Publikum nicht, sich eine eigene Meinung zu bilden.
Thomas Ostermeier, geboren 1968 in Westdeutschland, ist Regisseur und seit September 1999 künstlerischer Leiter der Schaubühne. 1996 nach Abschluss seines Regiestudiums an der Hochschule für Schauspielkunst Ernst Busch Berlin übernahm er schon in jungem Alter die künstlerische Leitung an der Baracke am Deutschen Theater Berlin. Seine Inszenierungen klassischer und moderner Dramen werden zu Theaterfestivals auf der ganzen Welt eingeladen. Auch in Japan war 2005 bereits Ibsens „Nora“ und Mayenburgs „Feuergesicht“ zu sehen.
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