Diese – außerhalb der menschlichen Einbildungskraft – unmögliche Bibliothek von Babel ist ironischerweise in Korea ganz einfach zu finden. So wie in den endlos vielen Sechsecken der Bibliothek unbegrenzt viele Bücher stehen, wohnen hier in (fast) unendlich vielen quadratischen Wohnkomplexen die unterschiedlichsten Menschen. Die Apartmentblöcke von Babel…
Die Inspiration für diese Komposition kam mir eines Nachmittags, als ich zu Hause Borges las und plötzlich von draußen aus dem Flur das Geräusch hochhackiger Schuhe vernahm. Die musikalische Beschreibung des Schuhabsatzklapperns ist das Thema des Stückes. Dieses wird durch einen intertextuellen Echoraum variiert, der angereichert ist mit den zahllosen Geräusche, die ich in meinem Zimmer – und in meiner Phantasie – hören kann.
Das Stück handelt also vom Zimmer des Komponisten, und erzählt auch von den zahllosen Tönen und Geräuschen, die er bei seiner Arbeit hört. Manchmal erliege ich der Illusion, in meinem Zimmer alle Klänge des Universums hören zu können. Umgekehrt kenne ich auch Momente, in denen ich überhaupt nichts wahrnehme und das Gefühl habe, in ein akustisches Vakuum zu fallen. Zahllose, widersprüchliche Klänge und Echos hallen durch mein Zimmer, diesen „Not even anything room“, der außer der vielen Bücher mit Borges‘ unmöglicher Bibliothek nichts gemein hat.“