Vortrag und Podiumsdiskussion
Neuron, a Musical Note

A.I.Magine
© Urban Data Science Laboratory

Teil des Projekts A.I.MAGINE

Goethe-Institut Seoul

In Hinblick auf neue und aufregende Erkenntnisse aus der Neurowissenschaft lädt „Neuron, a Musical Note“, Suk Won Yi und Mark Matthes zu einer Diskussion darüber ein, wie Algorithmen, Neuronen und musikalische Kompositionen in ihrer Forschung und Kunst interagieren. Während Yi untersucht, wie menschliche Gehirne funktionieren und unterschiedlich auf Musik reagieren, erläutert Matthes seine Vorgehensweise, mit Wissenschaft und Technologie zusammenzuwirken, um in seiner Komposition und Performance komplexe Elemente in eine Neuronen zu Daten­vertonung zusammenzubringen.
 
„THE MUSICKING BRAIN“ von Suk Won Yi
Neueste Studien in der Neurowissenschaft konnten beobachten, dass musikalische Aktivitäten sowohl anatomische Veränderungen als auch eine funktionale Entwicklung im menschlichen Gehirn hervorrufen. Im menschlichen Gehirn gibt es bestimmte Bereiche, die dafür verwendet werden, musikalische Syntax zu erkennen, ein bevorstehendes Ereignis vorauszusagen, und das eingetretene Ereignis auf der Basis der eigenen Vorhersage einzuschätzen. Das Musikmodul in unserem Gehirn teilt zweifellos einige Bereiche und Bahnen mit dem Sprachmodul; dennoch gibt es gewisse Bereiche bzw. Bahnen, die eigens durch eine musikalische Ausbildung entwickelt werden. Deshalb kann die ausgezeichnete Kunstfertigkeit professioneller Musikerinnen und Musiker mithilfe des ausgeklügelten Gehirn-Mechanismus, der sich durch die jahrzehntelange, intensive musikalische Ausbildung entwickelt hat, erklärt werden. Der jetzige Vortrag dreht sich um das „musikalische Gehirn“, und fokussiert dabei zum einen wie unser Gehirn funktioniert, wenn wir musikalische Information „empfangen“ und wenn wir Musik „produzieren“, und zum anderen, welche Art von anatomischen Veränderungen und anatomischer Entwicklung beim Erlernen und (Aus-)Üben von Musik auftreten.
 
„The Well Tempered Brain: an introduction to concepts of sonification & collaborative efforts in Art-Sci Projects“ von Mark Matthes
Das „wohl temperierte Gehirn“, auch „Nanobrain“ genannt, wird im Labor „im Reagenzglas“ gezüchtet und durch Algorithmen gut temperiert, die die von neuronalen Netzwerken erzeugten Daten in polyphone Musik übersetzen. In seinem Vortrag wird Matthes den Prozess der interdisziplinären Zusammenarbeit für dieses Projekt beschreiben sowie auf konzeptuelle Details hinsichtlich der Übersetzung eingehen, die klangliche Systeme und harmonische Beziehungen sowie weitere Möglichkeiten der Daten-Vertonung nutzt, um Daten in Musik zu übertragen. Als ein visueller Künstler aus den Bereichen Malerei und Bildhauerei ist Matthes daran interessiert, auf welche Weise wissenschaftliche Forschung ein Ausgangspunkt für künstlerisches Schaffen sein kann.
 
Vortrag und Podiumsdiskussion sind Teil des Projekts „A.I.MAGINE“. Die Ausstellung A.I.MAGINE findet vom 25. Oktober bis 8. November in drei Veranstaltungsorten statt: dem Urban Data Science Lab, dem Art Center Nabi und dem Space One.

Details

Goethe-Institut Seoul

132, Sowol-ro, Yongsan-gu
Seoul

Sprache: Englisch, Koreanisch (Konsekutivübersetzung)
Preis: Eintritt frei

a.i.magine.2018@gmail.com

Raum: Veranstaltungssaal