Digital Concert Hall Simon Rattle dirigiert Thomas Adès' „Asyla“ und Gustav Mahlers 5. Sinfonie

Digital Concert Hall Foto: Michael Wesely

Mi, 16. September 2015
19:00 Uhr

Goethe-Institut Seoul

Zeitgenössische und spätromantische Musik mit den Berliner Philharmonikern

Die Berliner Philharmoniker gelten als eines der weltweit führenden Symphonieorchester. Das Orchester der deutschen Hauptstadt, dessen Ursprünge bis in das Jahr 1882 zurückreichen, hat im Lauf seiner Karriere zahlreiche Preise gewonnen – unter ihnen nicht nur viele Echo- und BRIT-Awards aus dem Bereich Klassik, sondern auch 8 Grammys. 2007 wurden die Berliner Philharmoniker zum Internationalen UNICEF-Botschafter ernannt und sie sind damit die einzige Institution weltweit, die diesen Titel tragen darf.

Die Konzerte der Berliner Philharmoniker kann man auch außerhalb Berlins genießen: Das Orchester stellt alle Konzerte online im Stream zur Verfügung. Bereits 2008 haben die Berliner Philharmoniker das Potenzial digitaler Technologie für die klassische Musik erkannt und bis zum heutigen Tag weiterentwickelt: Die „Digital Concert Hall“ ist das Ergebnis dieser Bemühungen. Sie bietet die Möglichkeit, überall auf der Welt den einzigartigen Klang und die besondere Atmosphäre der Berliner Philharmonie zu erleben.

Die Komposition Asyla von Thomas Adès wurde 1997 für Simon Rattle geschrieben und von ihm auch uraufgeführt; der Komponist, damals 26 Jahre alt, gilt inzwischen nicht nur vielen seiner britischen Landsleute als legitimer Nachfolger von Benjamin Britten. Der Titel des knapp 20-minütigen Orchesterstücks spielt mit der Doppelbedeutung des englischen Wortes „asylum“ als Irrenhaus und Zufluchtsort, und der Musikkritiker Alex Ross beschrieb es im New Yorker als „ein Stück in vier Sätzen, dessen symphonische Episoden zwar in schärfstem Kontrast zueinander stehen, dabei aber immer derselben kraftvollen Grundhaltung treu bleiben“. Besonders interessant ist der dritte Satz des Werkes, in dem Adès Techno-Elemente mit Anspielungen auf Stravinskijs Sacre du Printemps verbindet.

Gustav Mahlers 5. Sinfonie ist heute eine der beliebtesten Sinfonien des Komponisten. Ihre fünf Sätze weisen eine immense, kontrastreich nebeneinander gestellte Ausdrucksvielfalt auf. Es lassen sich Parallelen zu Asyla ziehen. Wie bei Asyla bildet der dritte Satz den Mittelpunkt des Werkes. Es handelt sich dabei um ein großes Scherzo, das aus Elementen besteht, die Mahler in seinen vorherigen Sinfonien etabliert hatte. Grotesker Humor vermischt sich mit traditionellen Tänzen von simpel anmutender Gestaltungsweise und verschlungenen, kaum artikulierten Motiven.
 

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