Biennale Busan Biennale 2018

Henrike Naumann und KOW, Berlin Fotos: Achim Kukulies for Museum Abteiberg Mönchengladbach

Sa, 8. September 2018 -
So, 11. November 2018
10:00 - 18:00 Uhr (Montags geschlossen)

Museum of Contemporary Art Busan, The Former Bank of Korea

Divided We Stand

Auf der diesjährigen Busan Biennale werden im erst vor Kurzem eröffneten Museum of Contemporary Art rund 60 Künstlerinnen und Künstler ihre Werke ausstellen. Der Titel der Biennale, Divided we stand, spiegelt dabei das Thema der Ausstellung wider. In ihren Beiträgen setzen sich die Künstlerinnen und Künstler mit geteilten Orten auf der ganzen Welt auseinander und gehen dabei der Frage nach, welche Gefühle und welches Verhalten geteilte Orte hervorrufen: in den Menschen im Allgemeinen und den Kunstschaffenden im Besonderen - und, andersherum gefragt, welche Art von Geisteshaltung überhaupt erst zu einer Teilung führt?
 
Der Fokus der Ausstellung liegt aber nicht nur auf den dokumentarischen und kreativen Antworten der Künstlerinnen und Künstler auf politische Teilungsprozesse. Ausschlaggebend für die Busan Biennale 2018 sind vor allem die Spuren, die diese auf der menschlichen Seele hinterlassen: Wirken sie auf das jeweilige Individuum eher wie eine Inspiration oder doch wie eine Heimsuchung?
 
Obwohl der Kalte Krieg schon lange in die Geschichte eingegangen ist, herrscht in vielen Gesellschaften erneut eine aggressive Stimmung, die durch populistische Politiker und die Empörung in den sozialen Medien befeuert wird. Soziale und psychologische Spaltungsprozesse einer ganz neuen Art sind die Folge. Vor diesem Hintergrund bietet der Ausstellungstitel Divided We Stand keinen vorbehaltlosen Optimismus oder romantischen Ausblick in die Zukunft - und dennoch beschreibt er auch keine apokalyptische Situation, die bevorsteht. Vielmehr ist er Ausdruck der Entschlossenheit, sich der Realität zu stellen und die blinden Flecke, die durch territoriale Teilungen entstehen, genauer zu betrachten.

Das Goethe-Institut Korea unterstützt die Busan Biennale durch die Förderung der Teilnahme von Henrike Naumann. Die in Ostdeutschland aufgewachsene Künstlerin setzt sich in ihren Arbeiten mit der Geschichte von Rechtsradikalismus und rechtem Gedankengut in Deutschland auseinander. In ihren immersiven Installationen kombiniert sie Video und Audio-Elemente mit szenographischen Räumen, wobei sie Möbelstücke und Einrichtungsgegenstände einsetzt, die etwas über das Leben „normaler“ Deutschen in beiden Teilen des ehemals – und in mancher Hinsicht immer noch – geteilten Landes aussagen.

Zurück