Vorträge und Austausch über den Umgang mit Desinformation und Hassrede im Netz
(see English version below)
Mehr als 70 % der koreanischen und taiwanesischen Bevölkerung konsumieren heute ihre Nachrichten online oder über soziale Medien. In Japan und Deutschland sind es etwas mehr als 60 %, mit einem bedeutenden Unterschied zwischen jungen und älteren Generationen. Obwohl der Großteil der Inhalte, die uns im Alltag auf den Feeds begegnen, vermutlich korrekt ist, können besonders während einschneidender Ereignisse wie Wahlen, Naturkatastrophen oder in Zeiten von Krisen vermehrt falsche und irreführende Informationen zirkulieren.
Während die Verbreitung von Fehlinformationen und Verschwörungserzählungen immer schon Bestandteil von Gesellschaften war, hat das Aufkommen des Internets und der Aufstieg sozialer Medien die Art und Weise, wie Nachrichten verbreitet und konsumiert werden, fundamental verändert. Heutzutage können Informationen mit nur einem Klick dezentral über verschiedene Plattformen in hoher Geschwindigkeit verbreitet werden. Inhalte werden oft in leicht konsumierbare, visuelle Formate ohne Kontext verpackt und durch Algorithmen in ihrer Reichweite verstärkt, um die Einnahmen wichtiger Akteure des Informations-Ökosystems wie digitalen Plattformen zu steigern.
Gegenwärtige Entwicklungen im Bereich der generativen Künstlichen Intelligenz sowie der Verfügbarkeit leicht bedienbarer Tools für die Medienproduktion und -verbreitung führen dazu, dass Quellen oft unsichtbar für Rezipient*innen sind – und deshalb umso schwieriger zu verifizieren. An vielen Orten haben diese medialen und technologischen Umbrüche gesellschaftliche Spaltungen verschärft und sogar zu Radikalisierung und Gewaltausbrüchen geführt. Obwohl sich irreführende und falsche Erzählungen oft lokal unterscheiden, so gibt es doch einige strukturelle Faktoren wie Plattform-Dynamiken oder die Qualität von Mainstream-Medien, die darauf Einfluss haben, wie diese Inhalte verbreitet werden und Gesellschaften und Individuen damit umgehen.
Um diese Dynamiken besser zu verstehen und herauszuarbeiten, wie Interventionen im Umgang mit Fehlinformationen und Hassrede aussehen, organisiert das Goethe-Institut gemeinsam mit der Bundeszentrale für politische Bildung (bpb) am
28. Oktober 2023 die Onlinekonferenz
„Macht Wahrheit: Medienkompetenz in Ostasien und Europa“. Expert*innen aus Korea, Japan, Taiwan und Deutschland werden darüber sprechen, wie die Zivilgesellschaft, Journalist*innen und Regulierapparate mit dem Phänomenbereich in ihren Regionen umgehen und ihre Ansätze diskutieren.
Fachleute aus den Bereichen Medien- und politische Bildung, Journalismus, Regulierung und aus dem wissenschaftlichen Bereich sowie alle Interessierte sind herzlich eingeladen, teilzunehmen.
Bitte bestätigen Sie ihre Teilnahme über das
Anmeldeformular.
Das Programm finden Sie hier:
Facts and Contexts Matter: Media Literacy in East Asia and Europe
Today more than 70 % percent of Korea’s and Taiwan’s population get their news online or via social media, whereas, in Japan and Germany, it’s slightly over 60 % with a gap between younger and older generations. While most of the content on their feeds may be correct, there is a higher exposure to misinformation and disinformation, especially during decisive events like elections, natural disasters, or times of crisis.
While the spread of misinformation and conspiracy theories have always been in the fabric of societies, the advent of the internet and the rise of social media have changed the dissemination of news and their consumption fundamentally. Today information can be spread decentralized with one click across various platforms at an enormous speed. Contents are often reduced to consumable and visual formats, with no additional background information – boosted by algorithms to reach a broader audience and consequently increase the revenue of important players in the information ecosystem like digital platforms.
Furthermore, with recent developments in AI technology and easy-to-use tools for media production and its dissemination the author or source of a post becomes often invisible to recipients and hence hard to verify. These shifts in communication and technology have deepened societal cleavages and polarization in many societies and even led to radicalization and violence. Although misleading and false narratives differ locally, many similar structural denominators like platform dynamics or the quality of mainstream media affect how content is spread and how societies and individuals deal with it.
To understand these dynamics better and discuss how interventions against misinformation and online hate speech are implemented the Goethe-Institut and the German Federal Agency for Civic Education (bpb) jointly organize the online conference
“Facts and Contexts Matter: Media Literacy in East Asia and Europe” on
October 28th, 2023. Experts from Korea, Japan, Taiwan, and Germany talk about how civil society, journalists, and regulators are dealing with this phenomenon in their regions and discuss their methods.
Practitioners in media literacy, civic education, journalism, governance, and science, as well as all interested people, are cordially invited to join.
Please confirm your participation via the
registration form.
Program details:
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