Berlin-Beirut: Live-Diskussionen über Theater und Darstellende Kunst

Berlin Beirut © © Goethe-Institut Libanon  Berlin Beirut © Goethe-Institut Libanon

Ein dreitägiger Digital Workshop

7. Dezember bis 9. Dezember 2020
Technischer Support durch Amon Ritz


Auf Anregung von Nidal Al Achkar initiierte Al Madina Theater Beirut in Zusammenarbeit mit Rabih Mroué, Matthias Lilienthal und dem Goethe-Institut Libanon ein Kurzfestival für interessierte Theaterstudenten und Theatermacher/innen in Beirut. Während des dreitägigen Programms berichteten deutsche Theaterschaffende über ihre Arbeit und stellten in Vorträgen, Diskussionen und Workshops neue Ansätze vor. Bei der Auswahl der Theatermacher/innen wurde darauf geachtet, ein möglichst breites Spektrum an unterschiedlichen Theatersprachen abzudecken. 
Jeden Tag stellte ein/e Workshop Leiter/in ein Werk vor, anschließend folgten ein Vortrag über das Werk und Diskussionen mit den Teilnehmer/innen. Die Zahl der aktiven Teilnehmer/innen an den Sitzungen war auf 20 begrenzt, jedoch wurde auf den Sozial-Media-Plattformen des Goethe-Instituts und des Madina-Theaters einen Link für eine Live-Übertragung auf YouTube veröffentlicht. 

Helgard Haug (Rimini Protokoll)
Helgard Haug gab einen Einblick in die kollektive dokumentarische Arbeit von Rimini Protokoll und in das Stück „Chinchilla Arsehole, eyey“, das einige wesentliche Fragen stellt: Inwieweit kann das Theater die Abwesenheit von Intention tolerieren? Wie viel Schutz kann Theater bieten? Und nachdem der Applaus vorbei ist, wird vielleicht klar, dass es in diesem Stück nicht wirklich um Tourette geht. Im Grunde geht es um das Publikum, um Theater und um die Angst vor Kontrollverlust.

Über Rimini Protokoll
Über Chinchilla Arsehole, eyey in der Presse 
 
Susanne Kennedy 
Susanne Kennedy gab einen Einblick in ihr Werk am Beispiel ihrer Stücke „Drei Schwestern“ und „Ultraworld“.

Trailer Drei Schwestern
Trailer Ultraworld
Über Susanne Kennedy und ihr Werk 
 

Thomas Ostermeier
Thomas Ostermeier gab am Beispiel der Produktion „Ein Volksfeind“ einen Einblick in seine Arbeit als Regisseur. Henrik Ibsen bewegt sich in seinem Stück „Ein Volksfeind“ auf einem schmalen Grat zwischen Aufrichtigkeit und Fanatismus. Das Stück wirft die Frage auf: Welches Potenzial für Wahrheit und Transparenz gibt es in einer kommerzialisierten Gesellschaft?
In Ostermeiers Adaption führt die entscheidende Szene von Ibsens Stück, die die öffentliche Debatte über die Zukunft des Kurortes und die Vorwürfe Stockmanns darstellt, zu einer offenen Diskussion, die das Publikum zur Teilnahme anregt. Ein Filmteam begleitete „Ein Volksfeind“ auf einigen seiner Gastspiele und dokumentierte die unterschiedlichen Reaktionen in verschiedenen Teilen der Welt. In seinem Workshop hat Thomas Ostermeier einige Ausschnitte dieses Dokumentarfilms gezeigt und kommentiert und über seine Vorstellungen von einem gesellschaftlich relevanten Theater gesprochen, um ein Überdenken von Positionen und Gewissheiten anzustoßen.

Trailer Ein Volksfeind
 
 
 
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