Aufführung Temporary Stay

MINA - Temporary Stay Ettijahat

Sa, 02.12.2017 –
So, 03.12.2017

21:00 Uhr – 22:30 Uhr

Salle Montaigne - Institut Francais au Liban

von Wael Ali und Chrystele Khodr

Eine alte Hörspielkassette wurde neben anderen zurückgelassenen Gegenständen in einem Familienhaus in Beirut gefunden. Die Kassette wurde 1976 während des libanesischen Bürgerkrieges in Uppsala in Schweden aufgenommen. Aufgenommen sind die Stimmen von Menschen im Exil, die gerade erst in Europa angekommen sind und ihren anderen Familienmitgliedern - den zukünftigen Migranten, über das neue Leben berichten, auch über Details der administrativen Vorgänge, die sie durchlaufen müssen, das Entdecken einer neuen Kultur und ihre Nostalgie für das Land, das sie zurücklassen mussten. Chrystèle Khodr und Waël Ali haben diese Kassette als einen Ausgangspunkt genutzt, um die Geschichte der Migration und der Migranten seit dem Beginn des 20. Jahrhundert unter der Vorherrschaft des osmanischen Reiches bis in die 2000er Jahre nach Europa zu erfragen. Titre provisioire (temporärer Aufenthalt) erschafft einen Raum sich kreuzender Sichtweisen, der es erlaubt, die die Frage der Migration als allgemeine Geschichte zu behandeln. "Die Geschichte der Kinder, die ihre Geburtsorte langsam aus ihrem Blickfeld gleiten und langsam verschwinden sehen."

Kreiert und geschrieben von Chrystèle Khodr und Waël Ali
Regisseur: Waël Ali
Aufgeführt von Chrystèle Khodr, Waël Ali, Hassan Al Balkhi, Toni Geitani, Khaled Yassine
Bühnenbild: Bissane Al Charif
Musik & Sound: Khaled Yassine
Lichttechnik: Hasan Al Balkhi
Video-Kunst: Toni Geitani

Originalversion: Arabisch (Französische und Englische Untertitel)
Produktion : Festival Sens Interdits
Koproduktion :  Zoukak Theatre Company & Cultural Association (Libanon), Institut français du Liban, Les Subsistances, Laboratoire international de création artistique (Lyon), Festival Les Rencontres à l’échelle, Les Bancs Publics (Marseille)

Mi der Unterstützung von DRAC Auvergne- Rhône-Alpes, Mophradat, AFAC (The Arab Fund for Arts et Culture), Ettijahat-Independent Culture, Goethe-Institut Libanon, ONDA (Office National de Diffusion Artistique), Tandem Scène Nationale (Douai), Focus Liban 2016

Chrystèle Khodr wurde 1983 in Beirut geboren. Sie ist eine Schauspielerin und Schridtstellerin und arbeitet regelmäßig bei künstlerischen Produktionen mit der Zoukak Theatre Company zusammen. Sie erhielt einen Abschluss in Performing Arts des National Institute of Fine Arts in Beirut und wurde an der internationalen Theaterschule LASSAAD in Brüssel in  physischem Theater ausgebildet. Sie arbeitete an "Bayt Byout" (2008) und schrieb und führte das Solostück "2007, or how I crushed my bubble envelopes" auf. 2012 schrieb und produzierte sie "Beirut Sepia". Im Rahmen ihrer Arbeit mit Zoukak trat sie in zahlreichen Vorstellungen auf: “He who saw everything” (2014), “Death comes through the eyes” (2014) und “The Battle scene” (2015). Seit 2008 leitet sie Theaterworkshops und führt "social interventions" an verschiedenen öffentlichen Orten in ganz Libanon durch. Chrystèle Khodr nahm am "Sundance Theatre Lab 2016" und an "New Writing from Syria - Sundance Berlin 2017" als Dramaturgin teil.

Waël Ali ist ein syrischer Schriftsteller und Regisseur, der 1979 geboren wurde. 2004 erhielt er einen Abschluss des Higher Institute of Arts in Damaskus. Er hat ebenfalls einen Maserabschluss in Performing Arts der Universität Lyon II, wo er gerade seine Doktorarbeit schreibt. Zwischen 2003 und 2006 war er Ko-Regisseur des "Interactive Theatre Project" in Syrien und führte Trainings in verschiedenen syrischen Provinzen durch. Während der gleichen Zeit arbeitete er als Stückeschreiber mit dem Kollektiv "Studio Theatre" an dem Stück "The Show". 2014 kreiert er das Stück "I do not remember", das an zahlreichen Veranstaltungsorten und auf Festivals aufgeführt wurde: Beirut (Sunflower Theatre), Berlin (Maxim Gorky Theater), Paris (House of Europe and East) Antwerpen (Toneelhuis) und Tunis (Carthage Theatre Days). Waël Ali arbeitet gerade an der Produktion "Baybars, imaginary cities" mit Francis Guinle, das auf dem beliebten Epos "Sirat Baybars" basiert. Die erste Version wurde im Januar 2016 im  "Echangeur"-Theater in Paris gelesen.

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