Das Kino der Berliner Schule

In den 1990ern, nach der deutschen Wiedervereinigung, entsteht eine neue Stilrichtung im Deutschen Kino, die Filmkritiker_innen als Berliner Schule bezeichnen.
Die ersten Filme von Christian Petzold, Angela Schanelec und Thomas Arslan fallen durch eine reduzierte Bildsprache und einen ungeschönten Realitätsanspruch auf. Damit grenzen sie sich vom kommerziellen Kino ab. Ihre Filme hatten eine enorme Ausstrahlungskraft auf das Schaffen junger Filmemacher_innen in den frühen 2000ern, sodass man heute von erster und zweiter Generation der Berliner Schule spricht. Viele der Filmemacher_innen haben an der DFFB (Deutsche Film- und Fernsehakademie Berlin) studiert.
 
Die Filme der Berliner Schule sind von einer Ästhetik der Kargheit – lange Kameraeinstellungen, wenige Schnitte, knappe Dialoge – geprägt. Sie berühren Konflikte zwischenmenschlicher Beziehungen, die ungelöst bleiben. Die Protagonist_innen scheinen dabei immer wieder an ihren Existenzängsten und dem Gefühl der Entfremdung zu scheitern. Oder mit den Worten des Kultur- und Filmkritikers Georg Seeßlen: „Die Filme der ‚Berliner Schule’ versuchen, den Kapitalismus darzustellen. Als Lebensraum und als Lebenszeit von Menschen, die nicht in ihm aufgehen und ihn nicht erfüllen.“ (Seeßlen 2007)
 
Ab dem 25. April 2018 präsentiert die Medienlounge des Goethe-Institut Libanon eine Auswahl an Filmen der Berliner Schule.
 
Alle Filme werden in Originalversion mit englischen Untertiteln gezeigt.

Eintritt frei.