Retrospective: Daniel Brühl

Filmreihe (c) Luna-Film GmbH (Berlin)

40 years looking back on his early work

Das Goethe-Institut Sri Lanka widmet erstmals einem Schauspieler eine gesamte Filmreihe. Daniel Brühl, der deutsche Exportschlager in der Filmbranche kann am 16. Juni auf vierzig Lebensjahre und eine bemerkenswerte Filmografie zurückblicken. Als Sohn einer Katalanin und eines Deutschen kam Daniel Cesar Martin Brühl Gonzales in Barcelona auf die Welt und wuchs in Köln auf. Durch seine beiden französischen Tanten lernte der deutsche Schauspieler bereits im jungen Alter drei Sprachen - deutsch, spanisch und französisch - und genoss früh das multikulturelle Umfeld, das sich für seine internationalen Aufträge bewährt hat.
Während der Schulzeit begann er sich aktiv mit der Schauspielerei auseinanderzusetzen und wirkte im Theater mit. Sein Vater, der deutsche Regisseur Hanno Brühl, förderte das Interesse seines Sohnes an der Filmbranche und verschaffte ihm nach einigen aufgenommenen Hörspielen die erste TV Rolle im Alter von 15 Jahren in der deutschen Serie Verbotene Liebe.
Seinen großen Durchbruch erzielte er mit der Rolle als Alex Kerner in Goodbye, Lenin! Der Film spielt in Berlin (Ost) im Herbst 1989: Die Mutter von Alex Kerner liegt nach einem Herzinfarkt im Koma; so entgeht ihr der Fall der Mauer. Im Sommer 1990 erwacht sie. Der Arzt erklärt, jede Aufregung könne für die Patientin tödlich sein. Alex muß ihr das Ende des SED-Staats verheimlichen. Er und seine Freunde gaukeln der kranken Frau das Weiterleben der DDR vor; die Illusion funktioniert lange, bis sich die Wahrheit nicht mehr verheimlichen läßt.
Dieser Erfolg war ihm Fluch und Segen zugleich. Zwar konnte er durch seine schauspielerische Darbietung auch international Aufmerksamkeit erlangen, doch andererseits legte der Filmcharakter ihm die Identität des netten Kerls auf und erschwerte ihm Rollen außerhalb dieses Schemas zu ergattern. Dass internationale Regisseure mehr in ihm sahen, verhalf ihm letztlich zum Ausweg aus diesem Teufelskreis und er konnte sich in facettenreicheren Rollen behaupten.
Daniel Brühls Stil sticht hauptsächlich durch seine Filmfiguren hervor. Er hat es geschafft, das Medium als Kommunikationsmittel zu nutzen, um erzählenswerte Geschichten zu transportieren, die die Zuschauer zum Nachdenken anregen und bei ihnen etwas auslösen soll.
Und wie betrachtet er rückblickend seine vierzig Lebensjahre? „Ich kann durchaus ein sehr negativer, fast destruktiver Mensch sein, der zu selbstkritisch ist. Inzwischen habe ich aber festgestellt, dass ich zu oft zu viel Zeit mit den falschen Gedanken verbracht habe. Heute merke ich, dass vieles am Ende auch egal ist. Und das hat natürlich viel mit dem kleinen Racker zu tun, den ich jetzt zu Hause habe. Das ist ein sehr gutes Gefühl. Die 40 kann also kommen.“
Aktuell ist er als Psychologe in der neuen Netflixserie „The Alienist- Einkreisung“ an der Seite von Luke Evans und Dakota Fanning zu sehen, während er gleichzeitig in „7 Tage in Entebbe“ an der Seite von Rosamunde Pike als Terrorist glänzen darf.
 
Filmografie:
Alex in Good Bye, Lenin! (2003), Fredrick in Inglourious Basterds (2009), Niki Lauda in Rush (2013), Thomas in The Face of Angel (2014), Daniel in Colonia (2015), Wilfried in Entebbe (2018)
 

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