100 Jahre Bauhaus
Das Bauhaus in Klaipėda entdecken

Das Bauhaus in Klaipėda entdecken
© Goethe-Institut/Mantas Bučnys

Als Geburtsstunde des Bauhauses gilt das Jahr 1919, in dem der Architekt Walter Gropius (1883–1969) das Staatliche Bauhaus als Kunsthochschule in Weimar gründete. Der Gründer des Bauhauses forderte, sich vom Historismus, Dekorativismus und unpraktischen Bauweisen zu distanzieren und eine universelle, zweckgebundene und lakonische Kunst zu schaffen. Für die Bauhausarchitekten war es wichtig, die Architektur von der Tradition zu trennen. Die Bauten sollten praktischer werden und besser den Bedürfnissen der Menschen entsprechen, man setzte u. a. auf offene Grundrisse oder auf die Einteilung der Bauten in einzelne Funktionsbereiche. Die Architekturideen werden vor allem von Industriebauten übernommen und das dominierende ästhetische Prinzip ist ein Zusammenspiel strenger geometrischen Figuren.
 
Die bedeutendsten Bauhausbauten wurden in Klaipėda in der Zwischenkriegszeit gebaut. Die wichtigsten Architekten dieser Zeit waren Herbert Reissmann und Paul Giesing. Durch ihre produktive Arbeit entstanden in der Zeit um 200 Bauten der Moderne, in denen sich die Bauhausideen widerspiegeln.
 
Anlässlich des 100-jährigen Jubiläums der Bauhausschule wurde von den Schülerinnen und Schülern aus mehreren Städten Litauens vom 22. bis zum 24. März 2019 eine Bauhaus-Route für einen Rundgang in Klaipėda zusammengestellt, die verschiedene Bauten des Bauhauses im nördlichen Teil der Stadt umfasst. Die dreitägige Schülerwerkstatt wurde vom Verein der Deutschen in Klaipėda und dem Goethe-Institut Vilnius im Rahmen der Deutschen Kulturtage 2019 initiiert und durchgeführt.

Die Länge der Route beträgt 6 Kilometer. Der Rundgang dauert ca. 2 Stunden.
 

  • Der erste „Wolkenkratzer“ der Stadt – das Gebäude der Rederei Robert Meyerhofer, Klaipėda © Goethe-Institut/Mantas Bučnys

    Der erste „Wolkenkratzer“ der Stadt – das Gebäude der Rederei Robert Meyerhofer, Žvejų g. 2

    Der Auftraggeber des ersten Hochhauses der Stadt – die Reederei Robert Meyerhofer – konnte das Gebäude Ende 1923 beziehen. Das Gebäude besteht aus zwei Körpern, die einen deutlichen Kontrast zu einander bilden: im höheren Teil dominiert senkrechte und im niedrigeren Teil dominiert die waagerechte Teilung. Am Gebäude spürt man den Einfluss des Expressionismus sowie anderer Stilrichtungen der Moderne am Anfang des 20. Jh. und es steht dadurch im Kontrast zum Gesamtpanorama der sonst sehr homogenen Altstadt. Ursprünglich waren 9 Geschosse geplant, aber wegen sehr komplizierter Isolierungsarbeiten des Kellers (an der Stelle ist das Grundwasser sehr hoch) und der mangelhaften Finanzierung wurden nur 7 Geschosse fertig gebaut. Das Haus entspricht dem neuen Geist der Architektur: für die Schallisolierung und verschiedene Überdeckungen wurden moderne Baumaterialien verwendet. Die Hauptkonstruktionsprinzipien wurden von den Industriebauten übernommen, was die freie Anordnung von Zwischenwänden und unterschiedliche Gestaltung der Innenräume erlaubte. Ebenfalls wurde in diesem Gebäude der erste Aufzug der Stadt eingebaut. Das nicht erhalten gebliebene Nebengebäude beherbergte das Architektenbüro, in dem auch der bekannte deutsche Architekt Herbert Reissmann tätig war. Er entwarf über 100 Bauten, darunter auch das Elektrizitätswerk der Stadt, das Vytautas Magnus Gymnasium (Vytauto Didžiojo), die Lutherische Friedhofskapelle (heute russisch orthodoxe Kirche), die Pädagogische Schule, das Sommerhaus von Thomas Mann in Nida u.a.

  • Das Elektrizitätswerk © Goethe-Institut/Mantas Bučnys

    Das Elektrizitätswerk, Danės g. 8.

    Das neue Heizungswerk entstand 1928 am Fluss Dangė in Klaipėda. Es wurde nach den Plänen der Ingenieure der deutschen EAG (Elektrizitäts-Aktien-Gesellschaft) gebaut und umfasst eine Fläche von 2,5 Hektar. Wegen des wasserreichen Bodens verliefen die Bauarbeiten unter erschwerten Bedingungen. Um die Grundmauer zu befestigen, wurden 20 000 mehrere Meter lange imprägnierte Holzpolen eingesetzt. Darauf wurde eine 30 Zentimeter dicke Betonplatte gesetzt. Die Einteilung der einzelnen Baukörper war sehr modern. Die Heizungs-, Maschinen-, Wasserpumpen- und Kläranlagen-, Wirtschafts-, Büro- und Maschinensteuerungstrakte wurden aneinander gebaut. Der Stromverteilungstrakt ist mit dem Hauptgebäude durch eine 25 Meter lange Galerie verbunden. Die Lagerhallen und der 89 Meter hoher Schornstein sind separate Bauten. Insgesamt kosteten die Bauarbeiten 8,5 Mil. Litas. Das Werk wurde 1929 in Betrieb genommen. Große Baukörper in Würfelform werden durch horizontale Linien unterstrichen, die Fenster sind viereckig, gegliedert in vertikale und horizontale Streifen. Dominant wirken auch die flachen Dächer, die durch unterschiedliche Höhen der Bauten verschiedene Ebenen bilden. 1938 wurde an der Straße ein dreigeschossiges Verwaltungsgebäude nach dem Entwurf des Architekten Herbert Reissmann gebaut. Sowie in der Architektur als auch in einzelnen Konstruktionen ist der Bauhauseinfluss sehr stark zum Ausdruck gebracht worden. Es ist wichtig zu erwähnen, dass die Bauhaus-Architekten viele Ideen gerade von den Industriebauten übernahmen. Am Ende des 2. Weltkriegs, im Januar 1945, wurden viele Anlagen und Maschinen von deutschen Soldaten demontiert und nach Deutschland abtransportiert. Alles, was man nicht abtransportieren konnte, wurde gesprengt, wie z. B. beide Schornsteine. Der Maschinenbereich war auch stark beschädigt. Das Heizungswerk wurde nach dem Krieg wieder aufgebaut und ist bis heute in Betrieb. Im Jahr 2000 wurde das Werk zu einer AG umorganisiert und heißt jetzt AB „Klaipėdos energija“ (AG Klaipėdas Energie)

  • Orthodoxe Kirche Aller Heiligen Russlands, Klaipėda © Goethe-Institut/Mantas Bučnys

    Orthodoxe Kirche Aller Heiligen Russlands (ehemalige Lutherische Friedhofskapelle), Liepų g. 45

    Die moderne lutherische Friedhofskapelle, ein Klinkerbau mit Merkmalen des Historismus und einem neugotischen Türmchen, wurde 1938–1939 nach dem Entwurf des deutschen Architekten Herbert Reissmann am Rande des Friedhofs (heute: Skulpturenpark) gebaut. Klinkerziegelsteine sind bei verschiedenen Witterungs- und mechanischen Faktoren besonders widerstandsfähig. Sie haben eine farbenträchtige Palette: von rot und orange bis zu dunkel braun. Die Architekten bevorzugten Klinker wegen ihrer Besonderheit und Widerstandsfähigkeit. Solche Details wie schmale vertikale Fenster und das Dach, das sich auf die rhythmisch verteilten Säulen stützt und von drei Seiten das Gebäude umringt, sind typisch für das Bauhaus in Klaipėda. Nach dem Zweiten Weltkrieg nutzte man die Kapelle als Getreidespeicher. 1947 bekam die russisch-orthodoxe Gemeinde die Genehmigung, in die ehemals lutherische Kapelle einzuziehen. Das Türmchen wurde durch eine orthodoxe „Zwiebel“ ersetzt und die Ikonostase (mit Ikonen geschmückte Altarwand) aus der geschlossenen Kirche in Liepaja gebracht und aufgestellt. 1955–1990 teilten die Orthodoxen die Kirche mit der lutherischen Gemeinde. Die Orthodoxen hatten ihren Gottesdienst vormittags und die Lutheraner nachmittags. 2004 wurde die Wandmalerei erneuert, die Ikonostase vergoldet und das Kuppelgewölbe neu gestaltet. Die Öffnungszeiten der Kirche: I–VI 8.00–17.00, VII 9.00–17.00. Bemerkung: Frauen sollten die Orthodoxe Kirche mit einer Kopfbedeckung betreten und die Männer die Kopfbedeckung abnehmen.

  • Das Kinderkrankenhaus, Klaipėda © Goethe-Institut/Mantas Bučnys

    Das Kinderkrankenhaus, K. Donelaičio g. 7

    Das Krankenhausgebäude wurde 1934 vom Hauptarchitekten der Stadt Paul Giesing entworfen. In den Bauhausbauten von Giesing sind die Prinzipien u. a. des Expressionismus und der Neugotik zu erkennen. Dieses Gebäude ist keine Ausnahme. Das Krankenhaus ist ein Bauhausgebäude unter dem Einfluss des Expressionismus: ausdrucksvolle Asymmetrie, auffallende Details. Um 45 Grad gedrehte Klinkersäulen stützen das Vordach des Haupteingangs auf der Straßenseite und vermitteln damit Klarheit und Expressivität. Auffallend wirken den Strebepfeilen ähnelnde Lisenen in Form des Querschnittdreiecks an der Fassade des linken Trakts. Typisch Bauhaus ist auch die Umrundung der Seitenkante am Eingangsportal. Die erhalten gebliebene Originaltreppe ist auch ein Hingucker. 2018 bestieg auch Dieter Giesing, der Sohn des Architekten bei einem Rundgang durch das Krankenhaus diese Treppe. Heute ist das Krankenhaus die größte medizinische Anstalt für Kinder in Westlitauen. Hier arbeiten 470 Angestellte: 106 Ärzte (unter ihnen drei promovierte) und 190 medizinischen Fachkräfte. Das Krankenhaus hat die Kapazität für 200 kranke Kinder.

  • Die Druckerei „Rytas“ und die Seifenfabrik „Žuvelė“, Klaipėda © Goethe-Institut/Mantas Bučnys

    Die Druckerei „Rytas“ und die Seifenfabrik „Žuvelė“, Šaulių g. 19 und 21

    Der neue moderne Komplex der Druckerei der Gesellschaft „Rytas“ wurde 1926–1932 im Zentrum der Stadt gebaut. Neben ihm entstand das Verwaltungsgebäude der größten litauischen Seifenfabrik „Žuvelė“. Beide Bauten wurden von Herbert Reissmann, dem produktivsten Architekten der Zwischenkriegszeit in Klaipeda entworfen. Das Projekt der Druckerei wurde leider nicht vollständig verwirklicht. Wegen des Streits mit den Besitzern des benachbarten Grundstücks konnte man nur ein Teil des Gebäudes fertig stellen. Architektonisch betrachtet sind sich beide Bauten – die Druckerei „Rytas“ und die Seifenfabrik „Žuvelė“ – einerseits sehr ähnlich: strenge schlichte Fassaden ohne zahlreiche Schmuckelemente, klare Fensterlinien und strenge geometrische Formen der Baukörper, andererseits jedoch wirken die Bauten wie komplette Gegensätze. Das Gebäude von „Rytas“ vermittelt mit seinen vertikalen Linien das Streben nach oben, in die Höhe und das daneben stehende Gebäude der Seifenfabrik „Žuvelė“ wirkt mit seiner waagerechten Form noch niedriger, als es wirklich ist. Und trotzdem stehen das Waagerechte des einen und das Senkrechte des anderen Gebäudes im Einklang mit einander und beleben die Straße. Nach dem 2. Weltkrieg wurde die Redaktion der Tageszeitung „Klaipėda“ im Gebäude von „Žuvelė“ mehrere Jahre untergebracht.

  • Das Vytautas Magnus Gymnasium, Klaipėda © Goethe-Institut/Mantas Bučnys

    Das Vytautas Magnus Gymnasium, S. Daukanto g. 31

    Der große Komplex des Vytautas Magnus Gymnasiums und der höheren Handelsschule wurde 1922 vom Bauingenieur und Architekten Herbert Reismann entworfen. Es war die erste litauische Schule in Klaipėda und zu dieser Zeit das modernste Schulgebäude im Baltikum. Es war ein mehrfunktionales Gebäude, das auch für eine Aufbauschule, ein Handelsinstitut, den Schützenverein und die Pfadfinder Räume bieten sollte. Hier wurden auch die Wohnungen für die Lehrkräfte vorgesehen. 1934 wurde vorerst nur der E-förmige Gymnasiumsbau fertig und eröffnet. Nach dem politischen Machtwechsel 1939 wurde das Gebäude für militärische Zwecke genutzt, weswegen die Aufbauschule erst in der Sowjetzeit angebaut wurde. Am Gymnasium unterrichteten und/oder als Direktoren arbeiteten verschiedene berühmte litauische Pädagogen, wie z. B. Adomas Brakas, Pranas Mašiotas oder Kazys Trukanas. Am Gymnasiumseingang ist eine Gedenktafel an Kazys Trukanas, dem langjährigen Direktor des Gymnasiums, der es geschafft hat, den Bau des Gymnasiums zu beenden, angebracht. Eine Ecke des Gebäudes ist abgerundet, um dadurch den Eindruck eines Turms zu erwecken. Für die Einrahmung des Sockels, der Fenster und der Eingänge wurden dunkle Klinker eingesetzt. Diese dunklen Klinker zwischen den Fenstern bilden durchgehende, für das Bauhaus typische Streifen. Für die Bauhausarchitekten hatten einzelne Details große Bedeutung, was sich auch in den Geländern, Fenstergittern usw. dieses Gebäudes widerspiegelt. Die Innenräume sind großflächig, die Aula hat 800 Sitzplätze und eine 10 Meter tiefe Bühne; es gibt 20 geräumige Klassenzimmer mit zusätzlichen Laborräumen für Physik und Chemie. Im Dachgeschoss wurden Gästezimmer eingerichtet, in denen man bis zu 150 Personen unterbringen kann.

  • Republikkrankenhaus Klaipėda © Goethe-Institut/Mantas Bučnys

    Republikkrankenhaus Klaipėda (ehemaliges Rotes Kreuz Krankenhaus), S. Nėries g. 3

    Nach dem Anschluss des Memellandes an Litauen wuchs die Zahl der Litauer rasch und deswegen initiierte Dr. R. Šliūpas, Vorsitzender der Gesellschaft des Litauischen Roten Kreuzes , den Bau eines neuen Krankenhauses in Klaipėda. Als Architekt wurde R. Steikūnas engagiert. Der Bau kostete 1,150 Mil. Litas und zusätzliche 500.000 Litas wurden in die moderne Ausrüstung des Krankenhauses investiert. Das Bauhausgebäude besteht aus drei massiven Modulen, alle in klaren geometrischen Formen ausgeführt. Die Fassaden werden durch Fenstergesims gegliedert und lassen das Gebäude niedriger wirken als es ist (das Gesims ist ein horizontales aus einer Wand, meistens Baufassade hervorragendes Bauglied). Ursprünglich war das Gebäude dunkel und die umrahmende Fluchtlinie weiß gestrichen, aber während der Restaurierung hat man das nicht mehr eingehalten. Ein besonders typisches Detail für die Architektur der Moderne ist das sich im östlichen Teil befindende Treppenhaus mit einer beinahe durchgehenden Glaswand sowie das flache Dach. Das Interieur strahlt die Geräumigkeit, die Funktionalität, das Licht und die Hygiene aus. Das Rote Kreuz Krankenhaus wurde am 20. Juni 1933 in Klaipėda in Betrieb genommen. In zwei Baukörpern wurden 100 Betten für drei Abteilungen: für innere Krankheiten, für Frauenkrankheiten und die chirurgische Abteilung untergebracht. Im Krankenhaus arbeiteten 12 Fachärzte und 20 Krankenschwestern oder Hebammen. Die Kapazität des Krankenhauses heute beträgt 925 Betten, 1.250 Angestellte, davon 210 Fachärzte und 504 Krankenschwestern. In einem Jahr werden hier rund 28.000 Patienten untergebracht, 12.000 Operationen durchgeführt und 380.000 Patienten zu ambulanten Konsultationen empfangen. Nach der letzten Erneuerung wirkt das Gebäude durch das Einsetzen von dunklem Glas an den Fassaden noch moderner.

  • Bauten in der Vilties Straße, Klaipėda © Goethe-Institut/Mantas Bučnys

    Bauten in der Vilties Straße

    Die Vilties Straße befindet sich im nord-westlichen Teil der Stadt. Sie wurde am Anfang des 20. Jh. in der Wilhelmstadt (jetzt heißt dieser Stadtteil Lietuvininkų) entworfen und hieß Altenberg Straße. Am Anfang des 20. Jh. wurden die Schienen für die Straßenbahn in der Altenberg Straße gelegt, die bis zum Bahnhof führten. In der sowjetischen Zeit wurde die Straße in Lenin Straße umbenannt und nach der Wiedererlangung der Unabhängigkeit wurde der Straße schließlich der Name Vilties verliehen. Auf dieser Straße gibt es sowohl Wohn- als auch öffentliche Bauten, wovon viele im Bauhausstil errichtet worden sind. Das Haus Nr. 12 entstand als Kreisverwaltungshaus, es entspricht den typischen Bauhausregeln und beherbergt heute die Bezirksstaatsanwaltschaft. Die Merkmale dieser Stilrichtung spiegeln sich in den vertikalen Fensterlinien der Treppenhäuser und horizontalen Fensterstreifen, die durch Reliefgesims unterstrichen werden wider. Abgesehen davon besteht das Gebäude aus drei verschiedenen Körpern. Das Staatsanwaltschaftsgebäude (Vilties g. 10) ist ein typisches Beispiel des Konstruktivismus – der Eingang an der Seite des Hauses zeigt nochmal besonders den hier vorzufindenen Bauhausstil. Die Straße ist mit Ein, Zwei- und Mehrfamilienhäusern bebaut. Alle Bauten entstanden in den Jahren 1928–1937. Es lohnt sich, das Haus Nr. 8. etwas aufmerksamer zu betrachten. Die Klinker an seinen Ecken lassen den Eindruck horizontaler Fenster entstehen, was für das Bauhaus in Klaipėda typisch ist.

  • Die Bauten in der Ramioji Straße, Klaipėda © Goethe-Institut/Mantas Bučnys

    Die Bauten in der Ramioji Straße

    Die Straße Ramioji wurde im IV. Jahrzehnt des 20. Jh. geplant und bebaut. Sie war schon immer ruhig (der Name Ramioji bedeutet „die Ruhige“), denn diese Straße ist eine Sackgasse; sie fließt nur an einem Ende in eine andere Straße ein, am anderen Ende ist sie für das Wenden der Transportmittel extra breiter gemacht. Nachdem die Straße bepflastert wurde, entstanden auf beiden Seiten mehrere Bauhausgebäude. Schon am Anfang der Ramioji Straße sticht das Haus Nr. 2 durch sein außergewöhnliches Aussehen ins Auge. Man könnte meinen, dass dieses Gebäude an einer Ecke einen Anbau hat. Jedoch ist dieser Anbau Teil vom originalen Hausentwurf und zeigt so die Subtilität des Bauhausstils. An der Seitenfassade ist über den Eingang eine Fensterkolonne eingebaut, die einem Thermometer ähnelt. Wegen dieser Ähnlichkeit werden solche Eingänge „Thermometer“ genannt. Beim weiteren Spaziergang werden wir noch mehrere „Thermometer“ sehen und jedes von ihnen ist einzigartig. Das Haus Nr. 9 unterscheidet sich von anderen Häusern durch den mit dunklen Klinkern dekorierten Eingang und abgerundeten Ecken. Die Besonderheit des Bauhauses drückt sich in asymmetrischen, in verschiedenen Farben gestrichenen Bauten, die den Eindruck vermitteln, aus einzelnen viereck- oder würfelförmigen Details zusammengebaut zu sein. Die Dächer sind flach und dadurch funktional. Darauf bietet sich die Einrichtung von Solarien, dekorativen Blumengärten oder die Möglichkeit für das Wäschetrocknen. Ein gutes Beispiel dafür ist das Haus Nr. 11.

  • Der bis jetzt namenlose Platz an der Kreuzung der Straßen Šaulių, Vilties und Ramioji, Klaipėda © Goethe-Institut/Mantas Bučnys

    Der bis jetzt namenlose Platz an der Kreuzung der Straßen Šaulių, Vilties und Ramioji

    Den bis jetzt namenlosen Platz an der Kreuzung der Straßen Šaulių, Vilties und Ramioji rahmen Modernismus-Bauten mit Bauhauselementen. Es wird diskutiert, ob man dem Platz den Namen Herbert-Reissmann-Platz (der produktivste Stadtarchitekt der Zwischenkriegszeit) oder Johannes-Sembritzki-Platz (berühmter Historiker der Stadt) verleihen wird.

  • Die Bauten in der J. Zembrickio Straße, Klaipėda © Goethe-Institut/Mantas Bučnys

    Die Bauten in der J. Zembrickio Straße

    Johannes Sembritzki kam 1893 nach Klaipėda, damals Memel, und widmete viel Zeit den Nachforschungen der Stadt- und der Kreisgeschichte. Seine Arbeiten sind bis heute gute Quellen für Historiker. Die J. Zembrickio Straße schmückt sich mit mehreren Bauhausbauten. In die Straße zogen wohlhabende Stadtbürger, deswegen gibt es hier viele moderne Villen, die nach individuellen Aufträgen gebaut worden sind. Die Gebäude sind kastenförmig, mit flachen Fassaden, manche sind geschmückt mit Klinkerportalen oder in eine vertikale Linie zusammengefügten Treppenhausfenstern, horizontalem Sims oder seinen Fragmenten, sowie Eckfenstern. Manche Dächer sind flach, Fassaden und Zäune geschmückt mit geschmiedeten Details. Die schönsten Beispiele des Bauhausstils in der J. Zembrickio Straße sind Nr. 17, 12 und 8.

  • Das Gebäude der Fakultät für Gesundheitswissenschaften des State Colleges, Klaipėda © Goethe-Institut/Mantas Bučnys

    Das Gebäude der Fakultät für Gesundheitswissenschaften des State Colleges (ehemaliges Pädagogisches Institut), S. Dariaus ir S. Girėno g. 8

    Das Gebäude wurde 1936 als Teil des Komplexes, zu dem auch Sport- und Gymnastikpalast gehören sollte, erbaut. Es wurde vom Architekten H. Reissmann entworfen und erinnert an andere Arbeiten des Architekten, z. B. das Vytautas Magnus Gymnasium. Im Pädagogischen Institut wurde auch die Mustergrundschule vorgesehen, an der die Nachwuchslehrer ihr pädagogisches Praktikum unter der Aufsicht der Lektoren ausüben konnten. Die Hauptfassade weist den Kontrast der vertikalen und horizontalen Linien auf. Bei dem mittigen Teil des Gebäudes werden die Fenster vertikal rot eingerahmt und es befinden sich zwei Säulen vor dem Haupteingang, die ebenfalls zur vertikalen Komposition beitragen. Im Gegensatz dazu wurde die schmale Zwischenfensterfläche bei den seitlichen Gebäudeteilen dunkelrot gestrichen und erweckt dadurch den Eindruck eines durchgehenden Fensterstreifens, was das Horizontale der Fassaden der seitlichen Körper betont. Ursprünglich war das Dach flach, so wie von dem benachbarten Sport- und Gymnastikpalast. Beide Bauten sollten einen Komplex bilden und durch eine überdachte Galerie verbunden werden. Seit 2009 ist in diesem Gebäude die Fakultät für Gesundheitswissenschaften des State Colleges untergebracht.

  • Sport- und Gymnastik Palast, Klaipėda © Goethe-Institut/Mantas Bučnys

    Sport- und Gymnastikpalast, S. Dariaus ir S. Girėno g. 10

    Die Architekten Vytautas Landsbergis-Žemkalnis, und Algirdas Prapuolenis (von ihm stammen Treppen- und Fensterzeichnungen, Grundriss- und Geschosszeichnungen sowie Querschnittzeichnungen der Geschosse) und ein weiteres Architektenteam (die vier bekannte Konstrukteure: A. Rozenbliumas, P. Markūnas, S. Milis und C. Ginzburgas) erbauten den Sport- und Gymnastikpalast im Jahre 1938. Der Sportpalast ist ein typisches Gebäude der Zwischenkriegszeit, in dem sich die Philosophie der Architekten dieser Zeit widerspiegelt. Diese besteht aus dem historischen Wunsch Symmetrie, wiederholende Rhythmen und Arkaden mit Merkmalen der Moderne (flache Dächer, klare geometrische Konturen und moderne Konstruktionen) zu kombinieren. Der Rauminhalt wurde durch die Baukonstruktion bestimmt. Um die Stützen im Saal zu vermeiden, wurden die Stahlbetondachträger über der Überdeckung angebracht. Von außen erfüllen diese Träger jedoch eine andere architektonische Funktion, denn die geometrischen Überbauten lassen das Gebäude plastisch verspielt wirken. Das Gebäude wirkt außerdem wie auf einer Plattform gebaut und ist leicht von der Straße zurückgesetzt. Die innere Aufteilung bietet Platz für den großen Sportsaal mit den Tribünen und zwei Balkons, für den kleineren Gymnastiksaal, Wirtschafts- und Waschneräume. Die Garderoben sind unter den Tribünen untergebracht. Es fällt auf, wie die horizontalen, an den italienischen Modernismus erinnernden, Formen des Baus mit dem äußeren Bogengang und der vertikalen Pappeln-Bepflanzung des Territoriums harmoniert. Mit diesem Gebäude wurde eines der wichtigsten Grundprinzipien des Bauhauses umgesetzt: die Zweckgebundenheit der Architektur.

  • Bauten in der I. Kanto Straße, Klaipėda © Goethe-Institut/Mantas Bučnys

    Bauten in der I. Kanto Straße

    Die Straße wurde in den dreißiger Jahren des 20. Jh. entworfen. An der gepflasterten Straße baute man für die damalige Zeit typische Häuser und Häuserreihen, um den Wohnraummangel zu lösen, der in der Zwischenkriegszeit in Klaipeda extrem zugenommen hatte. Die Besonderheit des Wohnviertels ist der für die Einwohner angelegte Park auf der Hofseite. Die Bauten haben zwei schöne Fassaden. Die Fassade auf der Straßenseite ist etwas von der Straße versetzt mit einer höher angelegten Freifläche für die Blumenbepflanzung und einem Metallleistenzaun. An manchen Häusern sind authentische Zäune noch erhalten geblieben. In der Stilistik des Wohnviertels dominieren Erker (Teil des Gebäudes mit Fenstern als Vorbau an der Fassade, manchmal an der Ecke des Gebäudes). Die zweite Fassade befindet sich auf der Hofseite, wo die Häuser mit hübschen Terrassen und Balkonen versehen sind, um den Einwohnern die Möglichkeit zu bieten, den Garten zu bewundern. In der sowjetischen Zeit verwitterte der Garten, sodass bloß seine Konturen und einige wenige Fragmente heute noch zu erkennen sind. Erfreulicherweise gibt es Bürgerinitiativen, den Garten wiederherzustellen. Nicht alle Häuser sind symmetrisch, sie unterscheiden sich durch ihre Höhe und die Fassadengestaltung voneinander. Paul Giesing, der Hauptarchitekt der Stadt und der Architekt dieser Straße, hatte selbst eine Wohnung im Haus Nr. 16. Sein Werk ist auch die ehemalige I. Kant-Schule, in der jetzt die Schifffahrtschule untergebracht ist.

  • Die Schifffahrthochschule, Klaipėda © Goethe-Institut/Mantas Bučnys

    Die Schifffahrthochschule (ehemalige I. Kant-Schule). I. Kanto g. 7

    Am Anfang der damals neu entstandenen Straße wurde 1934 eine neue Schule gebaut, der den Namen des Philosophen I. Kant verliehen wurde. Der Architekt des Gebäudes ist Paul Giesing. Die weiße L-förmig gebaute Schule wurde durch einen breiten Streifen, bestimmt für eine Grün- oder Blumenanlage, etwas weiter von der Straße versetzt. Das zweigeschossige Gebäude besteht insgesamt aus sechs Teilen. Im Zentrum der Fassade auf der Straßenseite befindet sich eine aus Klinker gemauerte Kolonnade und zusammen mit zwei symmetrischen Treppenhäuser-Türmchen auf beiden Seiten, bildet sie die Vertikale des Gebäudes, die diesen Teil höher wirken lässt. Dieser Teil bildet einen Kontrast zu den zweigeschossigen horizontalen Flächen, in dem sich die Lehrräume befinden. Das Dach ist flach. Im Erdgeschoss des zentralen Teils der Schule befindet sich ein Foyer und im ersten Obergeschoss ein Saal. Auf beiden Seiten des Gebäudes befinden sich Treppenhäuser, dessen zentrale Tür durch Portale hervorgehoben wird. Am Ende der Lehrräume wurden die Wohnräume und ein Sportsaal mit Parkettbelag angeschlossen. Die Schule hatte 22 Klassenzimmer, ein Labor für den Unterricht der Naturwissenschaften und einen Zeichnungsraum, im Keller war die Wohnung des Pförtners und die Heizungsanlage. 1948 wurde in dem Gebäude eine Schifffahrtschule untergebracht. Nach der Erlangung der Unabhängigkeit wurde die Innenausstattung erneuert und zusätzlich ein kleines Museum eingerichtet. In mehr als 60 Jahren wurden in dieser Schule über 12 Tausend Seefahrtsspezialisten ausgebildet.

  • S. Šimkaus Konservatorium, Klaipėda © Goethe-Institut/Mantas Bučnys

    S. Šimkaus Konservatorium, S. Šimkaus g. 15

    Die Litauische Regierung stellte 1937 Geld für das neue Polizeigebäude in Klaipėda zur Verfügung. Es sollte anstelle des Offiziercasinos entstehen. Doch das alte im Stil der Romantik gebaute Casino wurde nicht abgetragen, sondern meisterhaft für das neue Gebäude genutzt. Das Türmchen wurde zum Treppenhaus umgebaut. Mit Klinker eingerahmte Fensterlinie – das Thermometer – vermittelt das Vertikale. Ein identisches Treppenhaus wurde im südlichen Teil des Gebäudes angebaut. Oben, über den Treppenhäusern sind massive Flaggenstocke (Fahnenhalter) aus Metall angebracht. Das Gebäude ist etwas erhöht, der Halbkeller und die Türportale, die sich an den Ecken des Gebäudes befinden, sind mit dunklen Klinkern eingerahmt. Dasselbe Material dient auch für den Ausdruck des Horizontalen der zentralen Fassade: die Fensterlinie ist waagerecht umrahmt. Die Fassaden haben keine zusätzlichen architektonischen Details. 1923–1939 wurde in diesem Gebäude die erste Musikschule im Memelland untergebracht. An dieser Schule wirkten berühmte Persönlichkeiten Litauens wie z. B. Stasys Šimkus, Ignas Prielgauskas, Vydūnas und Juozas Karosas. Heute beherbergt das Gebäude das S. Šimkaus Konservatorium.

  • Abteilung für Kinderpsychiatrie des Republikkrankenhauses, Klaipėda © Goethe-Institut/Mantas Bučnys

    Abteilung für Kinderpsychiatrie des Republikkrankenhauses, Bokštų g. 6

    Die Ortpresse nannte das von Architekten H. Reissmann 1930 gebaute Krankenhaus eine Architekturarbeit vom höchsten ästhetischen Niveau. Der Bau wurde von der Versicherungsgesellschaft des Memellandes finanziert. Entscheidend bei der Architektur waren die Funktion und die Lage des Gebäudes. Das war eine moderne medizinische Anstalt, wo Dampf-, Kohlensäure-, Schwefel- und Stromprozeduren durchgeführt werden konnten. Auf dem flachen Dach wurde ein Solarium eingerichtet. Im Interieur widerspiegelte sich eine der wichtigsten Ideen des Bauhauses: Licht und Luft für alle. Der Bau ist asymmetrisch. Im Erd- und Obergeschoss unterscheiden sich sowohl die Größe als auch die Formen der Fenster und auch ihre Zahl. Im Erdgeschoss sind die Fenster durch Klinkereinsatz verbunden und bilden eine durchgehende Fensterlinie. Die Gesimse teilen das Gebäude streng in die horizontalen Linien. Die Asymmetrie des Gebäudes wird durch einen am zweiten Obergeschoss angebauten Erker betont. Die Türportale haben sich nicht wiederholbare Klinkermuster und sind sehr dekorativ. Nach der Rekonstruktion 2010 zeigte sich das Gebäude in seiner ganzen Modernismusschönheit, die durch den weißen Putz betont wird.

  • Simon-Dach-Progymnasium, Klaipėda © Goethe-Institut/Mantas Bučnys

    Simon-Dach-Progymnasium, Kuršių aikštė 3

    Das erste Gebäude für die Mädchenschule wurde an dieser Stelle 1855 gebaut. Wegen des nahe liegenden Parks nannte man sie Parkschule. Mit der Zeit wurde die benachbarten Grundstücke angeschlossen und das Gebäude rekonstruiert. Die größte Veränderung brachte der Umbau nach dem Entwurf von Paul Giesing im vierten Jahrzehnt des 20. Jh. Im Zentrum wurde ein würfelförmiger Baukörper gestellt, der auch als Verbindung zwischen dem alten und dem neuen Gebäude diente. Die massiven viereckigen Säulen, die oben zu halbrunden Bögen zusammenfließen, wirken eindrucksvoll und verleihen dem Bau Expressivität und Erhabenheit. Ein interessantes Detail: für das Interieur trug auch Freya Giesing (geb. Niese), die Ehefrau von Paul Giesing, ihren Teil bei. Sie war an der Auguste Victoria Schule als Kunstlehrerin angestellt. Großes Treppenhausfenster mit ausgemalten Märchenfiguren (nicht erhalten geblieben) war ihre Arbeit. Nach der Rekonstruktion wurde der Schule der Name Simon-Dach-Schule verliehen. Simon Dach war ein Dichter, der im 17. Jh. in Klaipėda (damals Memel) zur Welt kam. Während des 2. Weltkriegs wurden in dieser Schule auch Jungen unterrichtet, nach dem Krieg zog eine russische Schule in das Gebäude ein und ab 1975 arbeitete hier die litauische Mittelschule Nr. 7. Nach der jüngsten Erneuerung der Schule wirkt das Gebäude noch moderner. Obwohl alle drei Teile jetzt gleich hoch sind, ist es doch durch das Einsetzten von verschiedenen Farben meisterhaft gelungen, den alten Bau, ein tolles Gebäude des Modernismus aus dem Anfang des 20 Jh. erkennbar zu machen. 1995 wurde der alte Name Simon-Dach-Schule der Bildungseinrichtung erneut verliehen.

  • Das Verlagshaus „Memeler Dampfboot“, Klaipėda © Goethe-Institut/Mantas Bučnys

    Das Verlagshaus „Memeler Dampfboot“, Herkaus Manto g. 1

    Herkaus Manto Straße 1. hatte besonders viele Namen. Im 18. Jh. wurde sie Lange Straße genannt, 1884 nannte man sie in Libauer Straße um, 1935 übersetzten die Litauer den Namen in Liepojos Straße und während des 2. Weltkriegs trug sie den Namen des Reichstagpräsidenten Hermann Göring. Nach dem Krieg hieß die Straße eine kurze Zeit wieder Liepojos Straße, bis man sie in Herkaus Manto Straße umbenannt hatte. Diesen Namen trägt sie bis jetzt. Das erhalten gebliebene Haus am Anfang der Straße Herkaus Manto Nr. 1 wurde vom Architekten H. Reissmann entworfen. Das Haus wurde von der Familie Siebert in Auftrag gegeben. Es beherbergte den Verlag der Zeitung „Memeler Dampfboot“. Das am Anfang des 20 Jh. gebaute Haus wurde im 2. Weltkrieg durch Bomben beschädigt, die Hälfte der Fassade war vernichtet. Beim Wiederaufbau des Gebäudes hat man die Stilistik des Bauhauses nicht mehr eingehalten, man hat auf den senkrechten über drei Geschosse führenden Erker an der Südfassade verzichtet, Balkone angebaut, die Dachform verändert und die Fassade mit sowjetischen Symbolik versehen.

  • Sparkasse, Klaipėda © Goethe-Institut/Mantas Bučnys

    Sparkasse, Herkaus Manto g. 2

    Die Sparkasse, die vom Architekten Paul Giesing 1938 entworfen worden ist, wird oft als Giesings-Haus bezeichnet. Die Bauten von P. Giesing beinhalten ästhetische Prinzipien des Expressionismus und der Neugotik. Der Architekt setzte gern Klinker in der modernen Architektur ein, damit schmückte er die Portale seiner Bauten. Dadurch erzeugte Paul Giesing die neugotische Expressivität, Dynamik und den Dekor. Die Sparkasse ist eines der schönsten Bauten in Klaipėda, an dessen Planung auch Carl Baxmann beteiligt war. Ein Teil des Gebäudes ist auf die quadratischen Klinkersäulen gesetzt, um den Durchgang den Passanten zu gewährleisten. Der Schmuck des Bauhausgebäudes besteht in Mauermosaiken, dominant wirkt die Asymmetrie des Baus, auf beiden Seiten des Gebäudes stehende Kolonnen haben unterschiedliche Größe, die Größe der Fenster ist auch nicht gleich, einige Elemente sind von der nördlicher Gotik übernommen. Der durchgehende Komplex besteht aus drei verschiedenen Bauten. Zwei der Gotikarchitektur ähnliche Giebel schmücken das Eckgebäude und ein Klinkertreppenhaus schmückt die Fassade an der Nordseite. Dieses Gebäude und der Bau gegenüber auf der anderen Straßenseite formen den Beginn der Herkaus Manto Straße.

  • Vytauto g. 24 A, Klaipėda © Goethe-Institut/Mantas Bučnys

    Gebäude Vytauto g. 24 A

    Das ist eines der schönsten Bauhausbauten in Klaipėda. Sanft gerundete Ecken, breite Fenster, eine klare und symmetrische Fassade, die Verbindung von zwei vertikalen und einem horizontalen Baukörpern widerspiegeln die Grundprinzipien des Bauhauses. Die Architektur dieses Gebäudes ähnelt den Bauten des Republikkrankenhauses. Es ist zu bemerken, dass für diesen Bau keine Klinker verwendet wurden, dominant sind helle Farben und die Kombination von unterschiedlichen Raumvolumen sowie horizontale Aufteilung des Gebäudes.

  • Stadtplan Klaipeda Route © Goethe-Institut

    Route auf Stadtplan
    Die Länge der Route beträgt 6 Kilometer. Der Rundgang dauert ca. 2 Stunden. Den Rundgang können Sie auf Google abrufen.

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