Ausstellung
Jochen Lempert. Phänotyp

Jochen Lempert. Phänotyp
Jochen Lempert, Schnabel, 2020, Silbergelatineabzug, Fragment, Eigentum des Künstlers und der Galerien ProjecteSD (Barcelona) und BQ (Berlin). | © Jochen Lempert

Contemporary Art Centre (CAC)

17. Juli, Freitag, 18 Uhr
Ausstellungseröffnung

18. Juli, Samstag, 15 Uhr
Führung durch die Austellung mit dem Fotograf Jochen Lempert und der Austellungskuratorin Asta Vaičiulyte (in litauischer Sprache)
 
Das Goethe-Institut in Vilnius trägt zur CAC-Sommerausstellungssaison bei dessen drittem Soloprojekt bei. Die analogen Fotografien des deutschen Fotografen Jochen Lempert werden unter dem Titel „Phänotyp“ in der Großen Halle des CAC gezeigt. Die Ausstellung präsentiert Arbeiten des Künstlers, die in den letzten fünf Jahren entstanden sind.
 
Jochen Lempert (geb. 1958 in Moers, am Niederrhein) studierte Biologie und arbeitete einige Zeit an der Friedrich-Wilhelm-Universität in Bonn. Zur gleichen Zeit, in den 1990er Jahren, war er Mitglied der experimentellen Filmgruppe ‚Schmelzdahin‘. Die Mitglieder der Gruppe arbeiteten zusammen, um Filme zu machen; dabei galt den Auswirkungen von Bakterien und Chemikalien auf den Film ein besonderes Augenmerk. Seitdem experimentiert Lempert, indem er die Welten von Wissenschaft und Kunst verbindet, sich auch mit den Materialeigenschaften des Bildes beschäftigt.
 
Lemperts Fotografien sind durchweg schwarz/weiß, auf 35-mm-Filmen aufgenommen, der Künstler selbst fertigt die Abzüge. Er fotografiert in einer Vielzahl von Umgebungen – in der Natur, in Naturmuseen, in Zoos, in der Stadt – immer an Orten, an denen Natur und Kultur ineinandergreifen. Er erinnert uns daran, dass wir alle fortwährend und unweigerlich miteinander und mit unserer Umgebung interagieren. Diese unabgeschlossene Vielfalt an Interaktionen zeigt sich auch in seinen Fotobüchern und Ausstellungen.
 
Dabei erinnern die Fotografien an eine verlangsamte Zeit, sie zeigen und erfordern Zeit zum Betrachten. Phänotyp, so der Titel der Ausstellung, ist ein Begriff, der in der Genetik verwendet wird, um die sichtbare Gesamtheit der Eigenschaften und Merkmale eines Organismus zu beschreiben. Gleichzeitig scheinen die Arbeiten des Künstlers die anthropozentrische Sicht der Welt in Frage zu stellen: Seine Fotografien zeichnen sich durch das Fehlen von Hierarchien aus, hier ist alles gleich wichtig - Pflanzen, Tiere, Objekte, Menschen. Lemperts Arbeiten scheinen aus der Perspektive der heutigen globalen Herausforderungen auf die unvermeidliche Notwendigkeit hinzuweisen, ein neues Gleichgewicht zwischen ökologischen und sozialen Beziehungen herzustellen.
 
Kuratorin: Asta Vaičiulytė
Architekt: Linas Lapinskas
Grafikdesign: Vytautas Volbekas
 
Das Projekt wird vom Goethe-Institut Vilnius und dem Litauischen Kulturrat unterstützt.
 

  • Jochen Lempert. Phänotyp Foto: Vismantė Ruzgaitė

  • Jochen Lempert. Phänotyp Foto: Andrej Vasilenko

  • Jochen Lempert. Phänotyp Foto: Vismantė Ruzgaitė

  • Jochen Lempert. Phänotyp Foto: Andrej Vasilenko

  • Jochen Lempert. Phänotyp Foto: Andrej Vasilenko

  • Jochen Lempert. Phänotyp Foto: Andrej Vasilenko

  • Jochen Lempert. Phänotyp Foto: Vismantė Ruzgaitė

  • Jochen Lempert. Phänotyp Foto: Andrej Vasilenko

  • Jochen Lempert. Phänotyp Foto: Vismantė Ruzgaitė

Details

Contemporary Art Centre (CAC)

Vokiečių g. 2
Vilnius