Ausstellung Citynature: Vilnius and Beyond

Citynature: Vilnius and Beyond. Ausstellungsansicht Foto: Goethe-Institut/Rūta Kuckaitė

Fr, 03.02.2017 –
So, 19.03.2017

Nacionalinė dailės galerija

Die Stadt ist nicht nur menschliches Werk, sondern auch ein Ökosystem, in dem menschliche Aktivitäten und Naturprozesse ineinander wirken. Künstler und Wissenschaftler zeigen ihre Konzepte zu diesem Thema in der Ausstellung Citynature: Vilnius and Beyond. Im Mittelpunkt steht Vilnius, welches von den Teilnehmern nicht als geschlossene Einheit, sondern als offene, in kulturellen, natürlichen, zeitlichen und räumlichen Kontexten existierende Konstruktion betrachtet wird.
 
In der Ausstellung werden fünf in der Zusammenarbeit mit Wissenschaftlern entstandene Kunstwerke von litauischen und ausländischen Künstlern vorgestellt. Die Künstler suchen nach Parallelen zwischen der Organisation eines Ameisenhaufens und der Stadt, sie stellen die Wahrnehmung der Stadt aus der gedachten Perspektive einer Fledermaus dar, sie imaginieren elektronische Robotermaschinen  als organische Gesellschaftsmitglieder, sie reflektieren die Heilung individueller und kollektiver Traumata und sie machen Vorschläge zur radikale Veränderungen der öffentlichen Räume der Stadt.
 
In kreativer und verständlicher Form werden neben den Kunstwerken auch die mit ihnen verbundenen wissenschaftlichen Forschungen der letzten Jahrzehnte vorgestellt, in denen die Problematik der Stadtnatur von Historikern, Archäologen, Botanikern, Meteorologen, Paläoanthropologen und anderen Wissenschaftlern untersucht wurde.
 
Die Ausstellungwird von einem edukativen Programm begleitet.

Das Goethe-Institut präsentiert in der Ausstellung zwei deutsche Künstler: Julius von Bismarck und Kuai Shen.
 
Julius von Bismarck Julius von Bismarck | Foto: Nationalgalerie Die Arbeiten von Julius von Bismarck sind als künstlerische Forschung zu verstehen, als Versuch und Methode zugleich, die im Allgemeinen als getrennt begriffene Systeme der Kunst und der Wissenschaft zu verbinden. Mit seinen Installationen, Videoarbeiten und Performances untersucht Julius von Bismarck den menschlichen Wahrnehmungsapparat und fordert unsere perzeptiven Gewohnheiten heraus.

Sein interdisziplinärer Ansatz ist eine schöpferische Befragung der Welt und der Natur, die der Mensch zunehmend verwandelt. Der Berliner Künstler wurde in zwei aufeinander folgenden Jahren mit dem Preis des Festivals „Ars Electronica” ausgezeichnet. Einem größeren Publikum bekannt wurde Julius von Bismarck 2015, als er auf der Art Unlimited der Art Basel seine Performance „Egocentric System“ vorführte, die sich zu einem Publikumsmagneten entwickelte. Seine Werke werden inzwischen in den wichtigen Ausstellungsorten von Berlin, Paris, Moskau, Wien sowie auf der Architektur-Biennale Venedig präsentiert.
 
Kuai Shen Kuai Shen | Foto: Nationalgalerie Kuai Shen, in Ecuador geboren, lebt und arbeitet in Köln. Er ist „Ameisenliebhaber“ und Medienkünstler. Kuai Shen arbeitet mit audiovisuellen Technologien und Sensoren an der Schnittstelle von Kunst und Wissenschaft. Ameisen sind sein Forschungsschwerpunkt und seine Muse.

Seine 5-jährige interdisziplinäre Forschung über die akustischen Vibrationen der Blattschneideameisen wurde in dem von der University of Colorado veröffentlichten Buch “Biologically Inspired Computing for the Arts” in 2012 herausgegeben.



 

 

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