Photographie-Ausstellung Zeitsprung: Erich Salomon. Barbara Klemm

Erich Salomon. Aristide Briand weist auf Erich Salomon mit dem Ausruf "Ah! Le voilà! Le roi des indiscrets.". Paris, August 1931 © Bildarchiv Preußischer Kulturbesitz

27.07.-27.08.2017
Kauno fotografijos galerija, Vilniaus g. 2, Kaunas

31.08.-07.10.2017
Prospekto galerija, Gedimino pr. 43, Vilnius

Erich Salomon. Aristide Briand weist auf Erich Salomon mit dem Ausruf "Ah! Le voilà! Le roi des indiscrets.". Paris, August 1931 (Fotoausschnitt)

Erich Salomon, einem der bedeutendsten Fotografen des 20. Jahrhunderts und Barbara Klemm, deren Arbeiten sich fest in das kollektive Gedächtnis Deutschlands verankert haben, widmet sich die Ausstellung des Instituts für Auslandsbeziehungen e. V. (ifa), Zeitsprung.

Die Pressefotografien des 1944 gestorbenen Erich Salomon und die künstlerischen Reportagefotos der 1936 geborenen Barbara Klemm gehen in der Ausstellung Zeitsprung eine spannungsvolle Symbiose ein: Neben dem Nachrichtenwert vermitteln sie politische, soziale und psychologische Hintergründe der dargestellten Ereignisse. Barbara Klemm und Erich Salomon sind ihrem Selbstverständnis nach Journalisten und keine Künstler - dass sie heute als Künstler verstanden werden, folgt der Logik ihrer Bilder. In der Ausstellung Zeitsprung sind die Bilder von Erich Salomon und Barbara Klemm herausragende Beispiele der deutschen Pressefotografie. Beide haben als Journalisten unwiederbringliche Zeitdokumente und als Künstler Bilder von außergewöhnlicher Intensität geschaffen.

Erich Salomon, seinerzeit Starfotograf, arbeitete in den 1930er Jahren mit List und versteckten Kameras, um berühmte Zeitgenossen in unbewachten Augenblicken zu fotografieren. Seine Methoden nehmen die der heutigen Paparazzi vorweg, seine Bilder jedoch sprechen nicht die sensationslüsterne Sprache der Enthüllung. Dank seiner Prominenz hatte er Zutritt zu den höchsten Zirkeln der Macht - und in die Wohnzimmer von Stars in Film, Musik, Literatur und Kunst.

Barbara Klemm. Fall der Mauer, Berlin 10.11.1989 Barbara Klemm. Fall der Mauer, Berlin 10.11.1989 | © Barbara Klemm Barbara Klemm arbeitet hauptsächlich mit der Methode des ungestellten Bildes, jedoch benutzt sie keine versteckte Kamera. Oft steht sie am Rande einer Veranstaltung, sie fotografiert kurz vor oder nach dem Höhepunkt. Barbara Klemm gelingt es auf diese Weise immer wieder, die Inszenierungen von Politik zu unterlaufen und hintergründige Bilder der Ereignisse zu liefern. Sie meidet jeden Effekt, und die Perfektion ihrer Kompositionen wird erst mit dem zweiten Blick sichtbar.

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