Vorträge von Yosef Djakababa Südostasien erschließen

Vorträge von Yosef Djakababa © colourbox.com

05.09.2017, 17:30 Uhr

06.09.2017, 17:30 Uhr

Orientalisches Zentrum der Universität Vilnius

5. September 2017, 17:30 Uhr

Die ASEAN Wirtschaftsgemeinschaft, regionale Integration und die Europäische Union

2015 wurde die ASEAN Wirtschaftsgemeinschaft gegründet. Sie war das Ergebnis lang andauernder Anstrengungen, die südostasiatischen Nationen stärker miteinander zu integrieren.
Während die Europäische Union oft als Muster erfolgreicher regionaler Integration betrachtet wurde, entwickelten die ASEAN Staaten ihr eigenes Modell unter großen Mühen. Man suchte eine Struktur, die sowohl den Bedürfnissen der Mitglieder entsprach als auch die drängenden Probleme der Armut, der sozialen Ungleichheit und der regionalen Sicherheit Südostasiens anging.
 
Der Vortrag beleuchtet die ASEAN Wirtschaftsgemeinschaft, das dahinter stehende Konzept, den südostasiatischen regionalen Integrationsprozess und die Auswirkungen der ASEAN Wirtschaftsgemeinschaft auf andere Weltregionen, insbesondere der Europäischen Union im Kontext regionaler Integration.

6. September 2017, 17:30 Uhr

Die quälende Vergangenheit von Indonesien: Kalter Krieg und die Tragödie von 1965

Am frühen Morgen des 1. Oktobers 1965 wurden sechs führende indonesische Armee-Generäle sowie ein erster Offizier aus ihren Wohnungen entführt. Drei der Generäle starben während der Entführung, die anderen wurden später exekutiert. Die misshandelten Körper wurden in einen alten Brunnenschacht, in einer Gegend am Rande Jakartas geworfen, eine Gegend, die man auch die „Krokodil –Grube“ nannte.
 
Die indonesische Armee gab umgehend der PKI, der indonesischen kommunistischen Partei die Schuld an der Ermordung der Generäle, dem damaligen Hauptgegner der Armee (PKI=Partai Komunis Indonesia). Die ermordeten Generäle wurden zum Auslöser eines der größten Massaker des 20.Jahrhunderts. Eine massive antikommunistische Säuberungsaktion kostete ungefähr 500.000 Indonesiern das Leben, tausende wurden jahrelang und ohne Gerichtsverfahren inhaftiert.
 
Nach dem Verschwinden der kommunistische Partei Indonesiens, entstand ein autoritäres Militärregime, genannt „The New Order“, unter der Führung von General Suharto, der das Land durch den kalten Krieg hindurch zweiunddreißig Jahre lang regierte, bis seine Regierung 1998 aufgrund der asiatischen Finanzkrise kollabierte.
Der Vortrag beleuchtet, wie sowohl die Ermordung der Generäle wie auch die massenhaften Massaker gewaltige Auswirkungen auf das soziale und politische Leben nicht nur während des Kalten Krieges sondern bis in die heutigen Tage hinein haben.

Yosef Djakababa Ph.D Yosef Djakababa Ph.D | Foto: Privat Yosef Djakababa Ph.D
ist Direktor und Mitbegründer des Indonesischen Zentrums für Südostasien-Studien (Center for Southeast Asian Studies Indonesia= CSEAS-I) und Assistenzprofessor an der „School of Government and Global Affairs“ der Universitas Pelita Harapan, Indonesien. In Bogor geboren und in Jakarta aufgewachsen, erwarb er 2009 seinen Dokortitel an der Universität Wisconsin-Madison (USA) im Fachbereich „Geschichte Südostasiens“. Er forscht und lehrt seit 15 Jahren im Bereich der Südostasien-Wissenschaften sowohl in den USA wie in Indonesien. Er lehrte an der Universität Wisconsin-Madison und der Universitas Indonesia und unterrichtete Indonesisch im Southeast Asian Studies Summer Institute (SEASSI). Seine Forschung und Lehre umfasst Südostasienstudien, Internationale Beziehungen, Entwicklung und Kulturwissenschaften.

Zurück