Fotografieaussstellung FUTURE’S PAST von Sven Marquardt

Sven Marquardt © Sven Marquardt | Foto: Ole Westermann

Fr, 13.04.2018 –
Do, 03.05.2018

Kunstfabrik „Loftas“

„Jedes von Sven Marquardts Bildern ist ein Vorbote des Herbsts“, so hat Christoph Tannert, künstlerischer Leiter des Berliner Künstlerhaus Bethanien, es einst passend beschrieben. Marquardts Arbeiten verbinden formale Schwere und klare Bildsprache mit trostloser Vergänglichkeit, beeindrucken durch die Symbiose von Einfachheit, Schwere und der dramatischen Kunst des monochromen Kontrastierens. Berlin als Stadt, die sich ständig verändert, hat Marquardts Auge und Sensibilität für hervorstechende, besondere Charaktere geprägt, ebenso wie seinen Sinn für das Ungewöhnliche in der Menschlichkeit und seinem künstlerischen Subjekt.
 
Sven Marquardt wurde 1962 in Ostberlin geboren und war eine prägende Figur in der sich bildenden Punk-, New Wave- und Kunstszene im Prenzlauer Berg der Mitt-Achtziger Jahre. Mit dem Fall der Berliner Mauer hat er seine Arbeit als Fotograf pausiert und ist in die aufstrebende Nachtclub-Szene des wiedervereinten Berlins eingetaucht. Durch seine Arbeit als Türsteher des Ostgut Clubs, hat die Thematik der „Nacht“ seit den späten Neunzigern einen starken Eindruck auf Marquardt hinterlassen  Er ist seit 2004 Türsteher des berühmten Berghain und seit 2007 auch maßgeblich an der visuellen Gestaltung des klubeigenen Labels Ostgut Ton beteiligt. 2010 ist sein erstes Buch „Zukünftig Vergangen“ erschienen, gefolgt von „Heilandand Wild Verschlossen“ – beide sind beim Mitteldeutschen Verlag erschienenen.
 
In 2014 ist Marquardts Autobiographie „Die Nacht ist Leben“ bei Ullstein Extra erschienen.
Heutzutage gilt Marquardt als der einzige Ostberliner Fotograf, der die Tradition der bildenden Künstler Arno Fischer und Sibylle Bergemann verbindet und dabei einen leidenschaftlichen Schwerpunkt auf Mode legt.  Dieser Mix hat nicht nur Kooperationen mit Modehäusern wie Hugo Boss und Levi’s, sondern auch mit den deutschen Goethe Instituten hervorgebracht. Marquardts künstlerische Vision und seine durchdachten Bildkompositionen kreieren suggestive Kontraste voller unentwirrbarer Spannung. Entscheidend für seine Fotos sind nicht nur das rigorose Festhalten an analoger Fotografie bei Tageslicht, sondern auch die herausfordernden Blicke, die inszenierten, lebendigen Halbnackten und das symbiotische Spiel mit symbolischen Posen und Accessoires. 
 
Markquardts Œuvre hat der Zeit des großen Wandel in Kultur und Gesellschaft getrotzt: Seine Fotografie wirkt klassisch, die tieferliegenden Inhalte seiner Bilder vereinen die Vergangenheit, die Gegenwart und die Zukunft. Die Echos von Transformation und Reformation hallen seiner Arbeit nach, ähnlich wie im Symbolbild der sich häutenden Schlange, das zu einem der ältesten der Menschheit gehört.
 

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