Buchpräsentation, Diskussion Mein litauischer Führerschein

Labai blogai, arba Liuks © Lapas

Sa, 23.02.2019

14:00 Uhr

Litauisches Kongress- und Ausstellungszentrum „Litexpo“

Vilniusser Buchmesse 2019

Felix Ackermann im Gespräch mit Kęstas Kirtiklis

Für fünf Jahre blickte der Berliner Historiker und Stadtanthropologe Felix Ackermann hinter die post-sowjetische Fassade der litauischen Hauptstadt. In seinem 2017 im Suhrkamp erschienen Buch erzählt er über das Innenleben von Gebäuden, Familien, Behörden und Universitäten. In „Mein litauischer Führerschein“ dokumentiert er feinfühlig das Nebeneinander ganz unterschiedlicher Sprachen und Identitäten. Die litauische Übersetzung wurde mit Unterstützung des Goethe-Instituts von Nerijus Šepetys angefertigt und erschien Ende 2018 im Lapas Verlag unter dem Titel „Labai blogai arba Liuks. 8 pamokos apie Lietuvą“. Auf der Buchmesse stellt Felix Ackermann die litauische Version im Gespräch mit dem Philosophen Kestas Kirtlikis vor. Gemeinsam diskutieren sie, wie sich der Blick auf Litauen im Spannungsfeld zwischen Wissenschaft und Publizistik, zwischen Gegenwart und Vergangenheit im Laufe der Zeit verändert.
 
Im Vorwort der litauischen Ausgabe bekennt sich Felix Ackermann: „Ich liebe Litauen, weil man zu allem liuks sagen kann, obwohl nicht alles liuks in Litauen ist. Für mich ist es liuks, dass ich fünf Jahre in Wilna arbeiten und leben durfte. Es ist definitiv liuks, dass im Pass meiner Tochter Emilia als Geburtsort Wilna steht. Liuks ist die sowjetische Architektur des Wasserparks von Druskininkai. Liuks ist es im Professorensaal der Universitätsbibliothek einen eigenen Schreibtisch zu nutzen. Und extrem liuks ist es, in Žvėrynas wohnen zu dürfen. Für mich war es auch liuks, dass ich dank der Regitra ganz Litauen kennen zu lernen, um dort zu versuchen, meinen Führerschein zu machen.“

Felix Ackermann Felix Ackermann | © Jan Zappner Felix Ackermann (*1978) der Historiker und Stadtanthropologe studierte an der Europa-Universität Viadrina sowie an der London School of Economics. In seiner Dissertation analysierte er die Konstruktion von Ethnizität in Grodno. Seit 2016 erforscht er am Deutschen Historischen Institut Warschau die Geschichte des Gefängniswesens in Litauen und Polen. Er schreibt für FAZ, NZZ und Zeit Online.


Kęstas Kirtiklis Kęstas Kirtiklis | © Privat Kęstas Kirtiklis (* 1979) der Philosoph und Publizist legte 2009 an der Universität Vilnius eine Dissertation über gegenwärtige Medientheorien vor. Er lehrt an der VU Philosophie und Kommunikationstheorie an der und leitet die Sektion Philosophy of Communication Section in der European Communication Research and Education Association (ECREA). Als Publizist ist er für das Nachrichtenportal 15min.lt tätig und schreibt populärwissenschaftliche Kolumnen für Verslo klasė und Moteris.



 

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