Lesung, Film, Colloquium Gewalt und Gesang. Transdisziplinäres Colloquium zu Hermann Adler

Gewalt und Gesang. Transdisziplinäres Colloquium zu Hermann Adler © Goethe-Institut/Bernhard Ludewig

Mo, 27.05.2019 –
Di, 28.05.2019

Zentrum für Toleranz

Lesung aus dem teilweise im NS-Ghetto Wilna entstandenen Werk Adlers und Film über das Wirken seines Fluchthelfers Anton Schmid, des „österreichischen Schindler“

27.05.2019,18 Uhr
Öffentliche Lesung im Samuel Bak Museum, Naugarduko g. 10, Vilnius
Eintritt frei

28.05.2019, 18 Uhr
Filmvorführung „Feldwebel Schmid“
„Educational Hall“ des Toleranz-Zentrums Vilnius, Naugarduko g. 10, Vilnius
Eintritt frei

27.–28.05.2019
Colloquium an der Universität Vilnius
Teilnahme auf Anfrage

 
Poster Transdisziplinäres Colloquium zu Hermann Adler © VU Der Sonderschul-Lehrer Hermann Adler (geb. 1911 in Diószeg, heute Slowakei) wurde im Verlauf seiner 1934 in Breslau beginnenden Flucht vor dem Nationalsozialismus zum Dichter - und als Überlebender des Ghettos in Wilna/Vilnius, des Warschauer Aufstandes und des KZ Bergen-Belsens zu einer Symbolgestalt. Sein Weg führte von Breslau über Prag, Lemberg nach Vilnius (damals Wilna) wo er der einmarschierenden deutschen Armee nicht mehr ausweichen konnte. Im NS-Ghetto begann er, sein Erleiden der Zeit und das seiner Mitmenschen in Worte zu fassen – und zwar in „der Sprache der Mörder“. Auf diese Weise entstanden Gedichtzyklen wie „Gesänge aus der Stadt des Todes“, die nach dem Krieg in der Schweiz publiziert werden konnten. Dort blieb Hermann Adler bis zu seinem Tod im Jahr 2001 und schrieb 1968 das Drehbuch zu dem Film „Feldwebel Schmid“. Anton Schmid gilt als „österreichischer Schindler“, der bis zu 300 Juden die Flucht aus dem Wilnaer Ghetto ermöglichte – unter ihnen Adler. Seitdem publizierte der Dichter kaum noch und geriet immer mehr in Vergessenheit. Er wurde erst in jüngster Zeit durch Aktivitäten Cornelius Hells, Schirin Nowrousians und Paul Tischlers regelrecht wiederentdeckt.

Im Fokus des Colloquiums sollen nun zum einen Adlers atemberaubende Biographie in ihrem zeitgeschichtlichen und lokalen Kontext, zum anderen jene lyrischen Texte Adlers stehen, die hier in Vilnius ihren Ursprung haben und mit anderen literarischen Zeugnissen dieser bzw. über diese Zeit kontextualisiert werden können.

Anmeldung zum transdiziplinären Colloquium zu Leben und Werk von Hermann Adler bei Alexander Mionskowski:
alexander.mionskowski@flf.vu.lt
 

Poster Transdisziplinäres Colloquium zu Hermann Adler © VU

Organisatoren: Rebekka Denz (Bamberg), Alexander Mionskowski (Vilnius), Schirin Nowrousian (Paderborn), Gert-Rüdiger Wegmarshaus (EHU Vilnius)
 
Gefördert durch das Baltisch-Deutsche Hochschulkontor Riga, den DAAD und das Goethe-Institut Vilnius

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